Na ja, jetzt haben wir uns …

Na ja, jetzt haben wir uns ein bisschen abgeschlachtet, jetzt tun wir das andere, wie früher auch. Und hoffen auf eine bessere Zukunft. Na ja, die Brücke ist weg. Sophies Nacht. Ihre Nächte. Und darüber hinaus? Nein. So nicht, das kann nicht sein, so geht das nicht. Wie schön es ist, wenn das Tal sich öffnet und wieder, der Graureiher im fliessenden Wasser stehend, wartet er, und weiter, die runden Flusskiesel, winters kaum überspült, das Wasser klar, spärlich, trotz des gestrigen Regens. War es Bellen. Robert Alder geht jeden Abend zum Hafen hinab ins Aquarium und sieht sich die Fische an. So ist es im Sommer. Oder Robert Alder ersetzen durch Georges Perec. So wäre dann Georges Perec da. Schön. Von drüben von der Tankstelle her ist es Georges Perec mit ihr. Oder ist es doch Robert Alder? Wie die sich ähnlich sehen. Im Januar erhielt der Immobilienhändler Alder den Auftrag. Seither ist er in Verhandlungen vor Ort. Von drüben von der Tankstelle her ist es Georges Perec mit ihr. Der erste Kreisel, der zweite Kreisel, die Brücke, die Station, der Fluss, der Zigarettenautomat, die Zigaretten. Allerdings Schneegehen, allerdings das Konkrete. Die Zeit. Allerdings die Nachtschwalbe. Wie sich die Nachtschwalbe bei Gefahr tot stellt, als ein zitterndes schwankendes Blatt im Wind, sie ist gerettet. (3/18. Aus DlniS, Kap.2)

Ein Punto-Rot, ein Ferrarirot annähernd …

Ein Punto-Rot, ein Ferrarirot annähernd, würde man heute sagen, der Fussgeher, im leeren, gelb Gerandeten, ein stärkeres Rot, unter jeansfarbiger Gabardine, Indigo, hervorleuchtet, blitzendes Unterkleid eines Mannes, signalrot, das geht sich aus, vom Bildrand angeschnitten. Es ist das Wetter, vor dem Gewitter, aus dem Nordosten, von Süden her weisse Helle, nämlich im Restlicht die weissen Partien. Blick aus dem Wagen, durch die Frontscheibe auf die Löwen im Käfig, zweimal differierend schräghin aufgeschobenes Diagonal. Das Interferierende des umher Hügligen. Die Platanen, zugerichtet zu Schattenzwecken. (2/18. Aus DlniS, Kap.1)

Ein massiger Mann sitzt eingenickt …

Ein massiger Mann sitzt eingenickt am Küchentisch, auf dem ausser Aschenbecher und einem Brillenetui einige beinah leergetrunkene Gläser auf mehrere Abwesende oder auf ein schon zurückliegendes ausgiebiges Trinken hinweisen. Abgewandt und ihm den Rücken zukehrend eine in ihrer anderen Massigkeit entschlossenen Bitterkeit eine Frau in beinah festlicher Kleidung blickt zur Tür, also gegen die Kamera. Links eine Küchenkombination, rechts ein Regal. Vier oder fünf stilmöbelartige Stühle. Ein Fenster durchbricht die Rückwand, beide Flügel nicht aber die obere quere Lüftungsklappe stehen offen. Ein voller Plastikbeutel mit dem Schriftzug Waro auf gelbem Grund, über einen in der Leibung angebrachten Nagel befestigt, hängt ins Licht des Fensters. Draussen ist Nacht wie drinnen. Das beinah gleissende Küchen- oder Scheinwerferlicht nimmt den helleren Farben ihre Kraft, während die dunkleren Leuchtkraft gewinnen, das Krapprot der Bluse, das Grauschwarz der Gilets, das Schwarz des Regals. Der Mann und die Frau halten sich fest an Dingen wie Stuhl, Glas, Lichtstärke, Tisch. (1/18. Aus DlniS, Kap.1)