im keller (text)

die tritte hinunter stufig der stein

und rohre an der wand im winkel der handlauf die türe und der griff backsteingefasst

ein loses kabel, ein knäuel das ins nichts führt

im dunkel wie ein nest auf einem baum

geschützt in der ecke – warmes rohr im winter

in der sonne die zweige darüber ***

messing stange vor quadrat aus plastik

parallelen einmal kurz gestrebt

im schatten warme struktur

münden im fernen loch

erleuchtet aber doch nur ein raum – hinterzimmerahnung

peinlich nummeriert

dort gleiches bild, ein wurzelwerk

netzwerk – oder platine

ein wasserwerk?

räder- und zählwerke

und doch ein rostiges loses ende

mutter aller adern

versorgt den deckenraum ***

drei gereihte truhen der grösse nach

in einem zweckraum

vier oder fünf – mit etwas licht

maschine alterofenkasten ***

versperrt ein kreuz den weg

zum kohlensack

ein haufen säcke

nur noch kohle, wenn der schatten fällt ***

tornisterversteckspiel der zwillinge

kübelsackpyramiden

meiden den aussenseiter –

nur ein spalt zwischen ihnen ***

blick in den nächsten flöz

auch hier zahlenordnungsreste

und die vermutung von papier

ersatzteile? ***

gestopftes loch

und teil des systems verfolgt man den faden

sackleinen dunkel im alten moder beobachtet scheu ***

schlüssellochblicke

erkennbar hinter der tür ein nichts umgeben von etwas ***

rad ohne fahr und in fremdem gestänge

sucht elektrisches pendant

motorenreste freunden sich mit kreisen an

sicher ist der raum gestützt & gestemmt

für das rad ohne fahr für lange zeit

kriechen schlangen an der wand und suchen ein fenster

so sicher ist der raum gestützt & gestemmt

und will doch nach oben und hinaus ***

sibyllinisch – führt der gang nach links, wenn rechts die vorstellung fehlt

wähnt sich der gang im recht

und endet doch wieder in einer sackgasse

gedeiht hier unkraut wie überall, besonders gut

welt auf dem kopf sind die türen am boden

und die hacken in einer reihe, da unten, wie soldaten

noch sicherer ist dann der raum gestützt & gestemmt

adieu liebe schlange

adieu soldaten

und wurzelschläucheadern

in allen ecken dort

adieu stromkasten ohne amt

und danke für die kleine art von sein *** im keller

(vgl. diashow im keller)

uli zieht um

hinterheckenlauerndes übel – qualpfortenahnung

davor war schon einer & hat sich bequemt

man kann hineinsehen, durch die

wundrandidylle

fokussieren

einleuchten & verklären

wegelagerer nehmen wir hoffentlich nicht mit

geschützter aufstieg spiegelblick versperrt

verschafft sich da & dort naturausgänge

in gipfelahnungen, technikgetrübten

liegt im wenigererkennen oft ein mehr

erhoffen ***

linker hand, ebenerdig, nachbarkisten – nicht anfassen!

altbauschwachlicht täuscht weglängen & griffmengen

nur vereinzelt arbeitspotential, vielleicht ins

matrazenlager gedeckt

wohnlichkeitsversprechen hinter der tür

das böse seitlich ins abort verdrängt

verhindert nicht den schulterblick

& zwingt ihn doch zurück hinein

randwärts hinunter lesbar noch etwas stuhl

aber auch hier ein lichtblick

erhellend z.b. der wasserkasten ***

dagegen DAS unübersichtliche küchenalles

wasseradern, ein stück mobilität

dichtes krimskrams im wald vorlauter bäume

höhlen eingänge

offensichtlich bewohnt

schnell raus hier, bevor das tier kommt

das ist sicher hungrig ***

ein harmloser nager observiert alles mardermögliche

fixiert einsame birne, zentrales erkenntnisquellen

bringt schatten desolater hauswirtschaft

einbruch zwecklos – es war nie etwas da

ausser hungertücherner bildlichkeit

auch in der nachbarschaft ***

hintergründige stauraumverdichtung

ordnungsspuren raunen alte information

bodenraumteilen sich das chaos

hoffen auf himmlische einfalt

neben ein friedliches ander ***

schlafraumparallelen – hier wie dort

„wer hier schläft, ruht überall“

endet als halbes rohr in der wand

sinnkistenuniversum

in ausdehnung, im auszug begriffen

letzter blick aus dem monadenfenster

letzte haufeninquise

letzter gang

zur tür

schwindelt noch ein regal & sagt tschö *** //

klar & hell das neue

frommer geselliger anschein

leerstrukturierte schräge empfindsamkeit

sucht das eigene & wandert schnell den blick

kann nicht trostlos haften in grauer kontur

denn das neue ist neu & schräg & gerade & zukunft ***

quasi rückstandsfrei

bis auf die zeit mahnende uhr & freundin der tür

auf lange sicht wird einiges heller

enden enden in

weissen ecken & strahlenden kammern

ist doppelleben möglich

& auch schnell wieder wieder entsorgt

& rundum erneuert

& innen & aussen – in augenhöhe

längsschnittige fluchtpunktierung

warmkalte beliebigkeit

sauberes sein

oasenleben trittabwärts künstlicher natur

schrittaufwärts begrüsst dich dein neubau ***

(vgl. diashow uli zieht um)