Sicher haben Sie sich schon manchmal gefragt, was bringt denn dieser Autor andauernd Textschnipsel und Zitate in dieser Rubrik, die sich doch vielleicht besser in einem bibliothekarischen Weblog ausbreiteten?
Wie schon einmal angekündigt, handelt es sich hierbei um einen Materialstrang, also einer Textgrundlage für ein grösser angelegtes Projekt, dem entstehenden Roman (vielleicht muss man es aber am Ende auch anders nennen) unter dem derzeit firmierenden Arbeitstitel bibliotheca caelestis. Es ist noch schwierig über das gesamte Gebäude zu sprechen, und derzeit beschäftige ich mich noch überwiegend mit der Architektonik des Ganzen.
Fest steht allerdings schon, dass es neben den Materialien (M1-M50) eine Umsetzung der Materialien (B1-B50) in kleinen Formen durch einen Autoren/Protagonisten, einem im Laufe der Erzählung entstehenden Drama (D1.1-D3.3), einer Reflexion in Briefform des jeweils entstandenen Dramentextes durch eine Protagonistin (A1.1-A3.3), sowie einen Plotstrang (E1-E20) mit den zwei bis drei Protagonisten, der all diese Formen zusammenhalten soll. Eine diesbezügliche Matrix reiche ich vielleicht später noch nach.
Klingt vielleicht noch kompliziert und abstrakt, ist es aber nicht so sehr, wenn man etwas mit dem vorangegangenen archivpoetischen Romanprojekt Dranmor vertraut ist, besser noch: wenn man das Geschehen hier über die nächsten paar Jahre mitverfolgt. Ich werde immer wieder Hinweise geben zur An- und Leseordnung der einzelnen Teile und bin selbst auch sehr gespannt wie sich das Vorhaben entwickeln wird. Es wird wieder so sein, dass dieser Text einiges an Theorie einpacken und nach einem gewissen Durchlauf auch eine bestimmte Teleologie vertreten will. Details sind hier noch nicht festgelegt, ich möchte hier aber schon auf eine Stossrichtung verweisen, die auch titelgebend war.
Zum Stand der Dinge: Die Materialien (1-50) sind fast alle vorhanden und das Drama (das hier allerdings nicht veröffentlicht wird, AT Wie sie vielleicht wissen) geschrieben. Nach der Aufstellung der Materialen sollen diese also allmählich in kleine Formen überführt werden, die alle von einer ganz privaten Aneignung geprägt sein werden. Warum? Auch das wird zu einem späteren Zeitpunkt anhand eines Materials gezeigt werden. Parallel dazu wird der Erzählstrang entstehen, der allmählich Klarheit in die Vielstimmigkeit der Texte bringen soll. Schon mit diesem Vorhaben werde ich wohl mehr als ein Jahr verbringen. Die Entstehung und Organisation der anderen Elemente werden ab diesem Zeitpunkt in Angriff genommen werden.
Das alles hört sich nach einem etwas wahnsinnigen Unterfangen an. Ich bin aber mittlerweile überzeugt, dass es zu schaffen ist und kann ja nun was die Puste angeht auf einen langen Text vom Format eines Dranmor zurückblicken, der wie angedeutet – auch durchaus in diesem Zusammenhang zu lesen ist …