Blatt 21 (in diesem Reiche, ich will Gesellschaft euch leisten!)


in diesem Reiche, ich will Gesellschaft euch leisten!
    Alle gute Geister loben Gott den Herrn!
    Seyd nicht betroffen Kinder, ihr seyd Alle doch mein, rudert nur zu, ganz gemach und gebt euch zufrieden, ich habe wie’s scheint das tapfere Blut euch in etwa in Unruh gebracht.
    Aber Fremdling, du bist ja wie Bley, seh doch! jeden Augenblick sinken wir tiefer, seht wie er gräßlich wird und so schwer, wir stürzen im reissenden Fall.
    Rührt euch Kinder, der Nachtthau ist mir in die Kleider gezogen, wartet ich will mich schütteln in etwa, seht gleich wird’s wieder leichter und steigt.
    Wehe, wehe! wir zerschmettern, da schweift der Mond blutroth an uns schon vorüber, haltet uns, ihr flüchtigen Wolken, da drohen schon die Berge, Wehe — Oh!
    Lachend fliegt der Geist auf seinem Mantel dahin, ein Mal deckt die Gebeine der Geschmetterten.

VII. Das Orpheusische Ey.

Garmond auf Cicero-Kegel

    Zur Rechten den Tag, zur Linken die Nacht, aus der Verbindung Beyder sind alle Dinge geworden, und unter Andern auch wir.
    Das wußten wir wohl, wollten nun auch Homunculos bilden, und dabey benahmen wir uns, wie hier folgt.
    Neben uns stellten wir ein Schälchen klarer, lichter Tinctur, die hatte der gute Geist uns verehrt, auf der Andern stand die Vase reichlich vom Bösen mit Bösem gefüllt. Wir griffen nun betend zuerst ins dunkele, und applizirten uns einen tüchtigen Klecks.
    Darob erschraken wir nun in innerster Seele und tippten fluchend in den klaren Ernstfall, es schwand etwas von der leidigen Finsterniß weg.
    Der Fleck war gescheckt, das mögte der starke Bruder doch übel wohl nehmen, abermal ein Tropfen Styrwasser auf den weissen Taps hin getröpfelt.

Borgis auf Garmond-Kegel.

    Ach Gott was wird unser Schutzengel sagen, wenn wir so wenig achten die herrliche Gabe, laßt uns leise bethauen mit himmlischem Thau das dunkle Geheimniß!
    Aber sie bleicht doch allzu schnell die