Ca. 13° (notula nova 87)

„Der Text strebt danach, sich in ein einziges, ‚grosses Wort‘ mit einer einzigen Gesamtbedeutung zu verwandeln. Dieses sekundäre Wort ist, wenn wir es mit einem künstlerischen Text zu tun haben, immer eine Trope: Im Vergleich zur gewöhnlichen, nichtkünstlerischen Rede scheint der Text in einen semiotischen Raum mit mehr Dimensionen zu wechseln” (Lotman, Innenwelt, 69)

Und: Die (zeichnerische) Ästhetik der Code-Struktur-Symbolisierungen. Der Bar- und der QR-Code.

1. Die Ordnung, Reihung, die Stelen (Staben), Linearität (Abfolge) vs 2. Das Feld, Chaos … Seitlichkeit vs. Sukzession. Zeitliche vs. räumliche (An)Ordnung (Ausdehnung in alle Richtungen) undsoweiter. Die 2 Zeiten der Postmoderne, Vektoren, Flächen.

Und hier ein Tipp an einen Autoren: vielleicht sollte doch an eine Vertragsauflösung gedacht werden, wenn sich eine Edition P u r z e l h e x c h e n nennt. Das ist ein ästhetisches Gebot. Man ist es seinem Text einfach schuldig. (Wer weiss, vielleicht findet sich ein Goldkörnchen in diesen Notizen. (Barthes, Tagebuch der Trauer, 27/10))

Die Körnung von Erinnerung. Und: “Ich will nicht darüber sprechen, weil ich fürchte, es wird Literatur daraus” … (ebd.)

Und: “Von nun an und für immer bin ich meine eigene Mutter” (ebd.) (Das Wetter ist doch ein lohnendes Thema, zu schreiben über: dergestalt – wie heute – die Erwartungen so niedrig, dass uns schon wieder frohgemut ist. Wir entdecken das Abschreiben als Vorgang, der durchaus Glück produzieren kann. Es ähnelt der Verfertigung einer Notiz. Die eine Fixierung ist und sich dem Verdrängen (Aufräumen) preisgibt. Ein Hygieneakt und einer der Ordnung. Katharsis, auch. (Nächster Halt: Biberist). Vielleicht / Darum auch das Zustimmen zu Sätzen wie “I am happy when it rains” (J&MJ)

Und: Die Veranstaltung Netzkritik, bei der er es sich allerdings nur um das Thema der (Literatur-)Kritik im Netz handelt, und fälschlicherweise die Erprobung einer (kritischen) Sichtweise dessen impliziert, was Netz sein könnte. Ähnlich also der (stetigen, konsequenten) Verwechslung von Netzliteratur und “Literatur im Netz”, die aber ganz andere Werke (nämlich Werkfiguren) und Werkbegriffe meint. Alles bleibt also beim Alten, und der geht bald in Rente. (Wie ist das nun mit dem Digitaldruck? Wer kann besser, günstiger? Sind wir nicht alle Digitaldrucker, solche, meistens, die nur zwei Tastenbewegungen davon entfernt sind.)

Übrigens befinden wir uns hier in einem Kühlzelt. Für Morgen erwarten wir ähnliche Temperaturen. Denken an Glühwein. (Der nun sicher besser liefe als Bücher.) Denken an Bratwürste, Sauerkraut, Senf, solche Dinge.

Und an

Buchspender

Bernense

E-Pub-Konverter (in spe)

Heut sind sie alle da.

Unter uns: Das Experimentelle dieses Buchs (Kfk) ist die Versuchsanordnung aus seinem Sein: auch mit der Frage, z.B., ob denn noch gemeinfreier Text eines gemeinfreien Autoren verkäuflich ist. – Eine soziologische Studie also. am Warenfetisch. Auraverschiebung. Fettung.