Nescio / A1S2(3)

(D6)

FLUGS: So. Hat der Kaffee geschmeckt?

FLITZ: Hat er. Ganz ausgezeichnet sogar. Ja, so ein richtiger Bohnenkaffee. Erinnert mich immer an früher.

FLUGS: Soso. Erinnert Sie an früher. Na dann. (Geht ab nach R3)

R1

KÄS: „Ich weiss nix“.

SACHWITZ: Was wissen Sie nicht?

KÄS: Hat die Flugs gesagt.

SACHWITZ: Die Flugs hat gesagt, dass Sie nichts wissen?

KÄS: Die Flugs hat gesagt, dass sie nichts weiss.

SACHWITZ: Woher will sie denn dann wissen, dass Sie nichts wissen?

KÄS: Sehr witzig, Sachwitz. Aber sie weiss mehr. Ich spüre das. (Telefon klingelt)

SACHWITZ: Hier wissen wohl alle mehr als wir. (Nach dem 3. Telefonklingeln beginnt das Signallicht über der Türe zu flackern). Ja, ich komm ja schon. D&A, Magazine, Sachwitz, was kann ich für Sie tun? Ach so. Ja. Aha. Ich schau mal nach. (Notiert etwas auf einen Zettel). DS Am 12147, Bd 72. Hab ich. Und der Titel? „Die Macht der Mutter“ Gotthelfs Roman Anne Bäbi Jowäger. Von Eda Sagarra. Aha. Ja. Schick ich, wenn ich ihn finde. Ja. Gleichfalls.

KÄS: Steht dort drüben auf Wagen Fünf. Oder eher im Regal drüber. (Sachwitz geht zum Regal, fährt mit ihrer Hand an einer Buchreihe entlang). Stop! Genau da!

SACHWITZ: Bingo! Da ist er! Bin mal kurz in der IK. Seiten scannen. Versenden. Was man nicht alles macht … (geht ab nach R2 und bekommt dort folgendes Gespräch mit)

R2

Fröhlich mittlerweile wieder anwesend, im Gespräch mit Flitz, flüsternd.

FLITZ: Bauer? Kenne ich nicht.

FRÖHLICH: Theodor Bauer. Der Theo aus der IK. Vormals BL. Der Gewerkschafter.

FLITZ: Wir haben eine Gewerkschaft?

FRÖHLICH: Hatten. Vor zehn Jahren. Das war vor Ihrer Zeit.

FLITZ: Und was wirft man ihm vor?

FRÖHLICH: Keine Ahnung. Vielleicht stellt er zu viele Fragen.

Blackout

… is trying to install a plugin / A1S2(2)

(D5)

R2

FLITZ: Das hätte mir doch auch passieren können. Ist mir auch schon passiert. Erst vorletzte Woche. Sie hätten mal den Weber hören sollen. Gekocht hat der.

FRÖHLICH: Es war gar nicht so schlimm, ich meine …

FLITZ: Wenn er sich nur halb soviel Zeit nehmen würde, mit mir, mit uns zu reden. Die Traktandierungen. Die Prozesse und Teilprozesse. Alles noch unklar. Die Fachstellen, die Budgetierungen. Stattdessen: Verlautbarungskultur. Durchsagen. Ansagen, aber unklare Anordnungen. Vage Anordnungen. So gut wie keine.

FRÖHLICH: Kommen Sie, ich mach uns jetzt erst mal einen richtigen Kaffee. (Zu Flugs, die immer mit halbem Ohr mitgehört hat). Für Sie auch, Frau Flugs?

FLUGS: Danke, nein. Wir haben ja den neuen Automaten. Wenn ich mich recht erinnere, soll doch ausschliesslich der Kaffee aus dem Automaten … (Flitz und Fröhlich wenden sich ab und gehen) konsumiert werden dürfen.

R2

KÄS: Was hat sie denn Falsches gesagt? Was hätte sie denn jetzt nicht sagen dürfen?

SACHWITZ: Wir werden wohl in Zukunft die Durchsagen heimlich aufzeichnen müssen. Hätte ich ja schon lange gemacht, wenns nicht verboten wäre. Stoff gäbe das. Da steckt doch mehr Potenzial drin, als ich dachte.

WERBETRAILER (à la Coop-Werbung): Vertrauen Sie in die Informationskompetenz für die Zukunft. Vertrauen Sie Ihrer Bibliothek.

KÄS: Kannten Sie den Maier? Naja, die IIT, wer kennt die schon?

SACHWITZ: Darum heisst sie ja jetzt IK. Die wollen sich jetzt wichtig machen. Darum auch diese Ansagen. Wichtig machen. Ansagen. Im Gespräch bleiben. In den Mündern. Aber was heisst „neue Funktionen übernehmen“? Hat doch der Weber gesagt. „Berufliche Identität“, hat er doch gesagt.

KÄS: „Sie werden neue Funktionen übernehmen“. Hat er so gesagt. Eins zu eins. Das heisst: nicht nur ich oder Flugs. Oder der Flitz. Das heisst: Alle. So versteh ich das.

SACHWITZ: Das würde mich mal interessieren. Davon steht bestimmt nichts in meinem Vertrag.

KÄS: Ich bin mal kurz in der D&A (geht ab nach R2, Sachwitz setzt sich wieder an ihren Computer)

R2

Flugs rückt wieder bunte Rechtecke an einem Organigramm.

KÄS: Tschuldigung. Haben Sie das auch gerade gehört?

FLUGS: Was?

KÄS: „Sie werden neue Funktionen übernehmen“.

FLUGS: Hat wer gesagt?

KÄS (flüsternd): Der Weber. Ich hab das doch genau so gehört. Was hat er wohl damit gemeint? Wissen Sie vielleicht etwas darüber?

FLUGS: Ich weiss nix. Ich habe das auch gar nicht so gehört. Ich habe gearbeitet. Haben Sie denn etwa Zeit etwas zu hören? Haben Sie keine Arbeit? Haben Sie denn nichts besseres zu tun?

KÄS: Ach!

Käs zurück nach R1, Flugs will gerade in Richtung Direktionsbüro (R3), da kommt Flitz wieder zurück nach R2

Haben Sie das Memo nicht gelesen? / A1S2(1)

(D4)

Akt 1, Szene 2

In R1 bis R3 gehen die Lichter an inmitten der gegenüber A1S1 leicht gesteigerten Arbeitsaktivität. Käs beugt sich in R1 gerade von hinten über Sachwitz und gestikuliert mit ihr und dem Bildschirm. Flitz und Flugs stehen in R2 an der Auskunftstafel und verschieben bunte Rechtecke an einem Organigramm. In R3 raschelt Frau Fröhlich und räuspert sich einige Male um danach ans Mikrophon zu treten.

R3

AUTOMATENSTIMME: Durchsage 194.

FRÖHLICH: Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Namen der Geschäftsleitung wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Arbeitstag. Wir teilen Ihnen heute mit, dass Herr Ralf Maier, Systemspezialist und Mitarbeiter der ehemaligen Abteilung IIT, nun Abteilung IK, unsere Institution per 31. dieses Monats auf eigenen Wunsch verlassen wird. Herr Maier verzichtete darauf, das Anstellungsangebot unter den neuen Rahmenbedingungen zu unterzeichnen. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr, können aber seine Entscheidung für die Veränderung und seine Laufbahnplanung verstehen. Für die geleistete, sehr engagierte Mitarbeit in unserer Bibliothek danken wir ihm herzlich. Die vakante Stelle wird demnächst und zunächst intern ausgeschrieben werden. Als Überbrückungslösung haben wir eine Pensiumerhöhung von Herrn Livetti und die teilzeitliche Mitarbeit eines externen Informatikers vorgesehen. (Räuspert sich wieder). Äh, Danke. (Lautsprecherknacksen)

AUTOMATENSTIMME: Ende der Durchsage.

R1/R2

Sachwitz und Käs, Flitz und Flugs schauen sich kurz bedeutungsvoll an, arbeiten dann weiter.

R3

JÄGER (qua Lautsprecher an Fröhlich): Ähem, Frau Fröhlich. Das war der falsche Text. Sie haben den Text für die mündliche Kommunikation mit dem Verteilertext für die Postfächer von Morgen verwechselt.

FRÖHLICH: Aber …

JÄGER: So etwas nimmt unserer Kommunikationsstrategie etwas die Luft aus den Segeln. Wir wissen natürlich, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis die einzelnen Verantwortlichen mit den Möglichkeiten der einseitig-mündlichen Verlautbarung umgehen können, bitten aber dennoch, dass man sich schnell in dieses Instrument einarbeite und künftig solche Fehler unterbleiben. (Lautsprecherknacksen)

Während Fröhlich den Tränen nahe steht, stürzt Weber von rechts hinten in den Raum. Man hört eine Toilettenspülung.

WEBER: Das Memo. Das Memo, Fröhlich. Haben Sie das Memo nicht gelesen? Und diese Vertauschungen. Das zweite Mal schon in dieser Woche, dass Sie …

FRÖHLICH: Es tut mir leid. Herr Dr. Jäger hat gerade …

WEBER: Ich habs gehört. Wie stehn wir denn nun da? Naja, Schwamm drüber. Ich regle das persönlich. (Geht zum Mikrophon)

AUTOMATENSTIMME: Durchsage 195.

WEBER: Liebe Mitarbeitenden. Sie sind gerade alle Zeugen einer Gefahr geworden, die die sonst so praktische mündliche Mitteilung birgt. Man hat in Sekundenschnelle eine unglückliche Formulierung oder eine Information, die zu einem späteren Zeitpunkt folgen sollte, verbreitet. Das kann uns verwirren. Das kann uns aber allen einmal passieren. Ich möchte diesen kleinen Lapsus zum Anlass nehmen, Ihnen eine grosse Verantwortung in Erinnerung zu rufen und auch eine grosse Herausforderung. Wir alle müssen in den nächsten Monaten unsere berufliche Identität ändern. Sie werden zum Teil die gleiche Arbeit unter anderem Namen leisten. Sie werden neue Funktionen übernehmen. Sie arbeiten am gleichen Ort, aber für einen neuen Arbeitgeber.

Das Haus wird hier bestehen bleiben, wie es seit vielen Jahrzehnten, ja Jahrhunderten hier steht. Aber es wird eine neue Beschriftung erhalten. Telefonnummern werden sich ändern, Ihr Meldeverhalten an den Telefonen wird sich ändern. Aber das sind Details, die wir Ihnen bald noch schriftlich übermitteln werden. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen einen guten Tag. (Lautsprecherknacksen)

AUTOMATENSTIMME: Ende der Durchsage.

JÄGER (über Lautsprecher in R3) und FRÖHLICH, gleichzeitig: Danke, Herr Dr. Weber.

Fröhlich geht ab nach R2. Flitz geht dort sogleich auf sie zu.

Was schlagen Sie vor? / A1S1(3)

(D3)

R1

KÄS: Und dort sie. Und wer ist das?

SACHWITZ: Keine Ahnung. Vielleicht jemand aus der KI. Den sieht man nur selten. Maulfauler Typ.

KÄS: Und dort. Sie und der Weber. Hat er Ihnen wieder ein Angebot gemacht.

SACHWITZ: Klar. Wie immer. Wollte wohl schmeicheln. Hab ihm aber gesagt, dass ich mein Studium durchziehe. Danach kann man mal sehen. Das hat er auch eingesehen. Und als Aushilfe sei ich ja viel billiger.

KÄS: Hat er recht. Wie lange geht’s denn noch.

SACHWITZ: Zwei Semester. Vielleicht drei, mal sehen.

KÄS: Schon wieder: Flitz und Flugs. Man könnte ja auf Ideen kommen …

Flitz tritt ein und schiebt einen Bücherwagen mit … Sachwitz setzt sich im Verlauf ab und im Hintergrund an einen Laptop.

KÄS: Ah, der Herr Abteilungsleiter.

FLITZ: Sachgebietsleiter, noch. Ein Gutes Neues noch, Ihnen beiden. Der Wagen da, der gehört doch zu Ihnen? Ich hab ihn mal mitgebracht.

KÄS: Dort drüben ist noch Platz.

FLITZ (flüstert): Ich habe da noch eine Frage. Sie haben doch das Protokoll auch gelesen? Und ich soll nun daraus einen Infobrief schreiben. Aber was da unter 7. stand …

KÄS (flüstert): Das kann man nicht schreiben. Klar. Das kann man nicht mal ernst nehmen. Das kann gar nicht ihr ernst sein. Das muss man weglassen.

FLITZ: Das hat der Weber auch gesagt, obwohl ers ja diktiert hat. Das soll man erst mal weglassen. Vorerst, hat er gesagt. Und das grosse Projekt. Also das ganz Grosse.

KÄS: Vordergründig, ja. Und im Hintergrund das ganz Grosse. Was auch immer das sei. So verstehe ich das auch. Was solls. Ich habe da meine kleine Baustelle.

FLITZ: Prioritäten setzen, hat er gesagt. Und Mitte der Woche will er einen Bericht. Er erwartet einen genauen Zeitplan. Er will Deadlines.

KÄS: Und was haben wir, ich meine, was habe ich damit zu tun?

FLITZ: Na, Sie sind doch in zweiter Linie davon betroffen, oder denken Sie etwa, ich schaffe das ganz allein. ich brauche Sie da auch.

KÄS: Aber es ist doch nur ein Papier.

FLITZ: Eben. Aber das muss erst einmal geschrieben werden. Und dabei noch die Frage, was nicht geschrieben wird. Das ist ja überhaut die Frage: Was nicht geschrieben wird. Darüber muss man sich mal unterhalten.

KÄS: Was schlagen Sie vor?

FLITZ: Morgen um zwei in meinem Büro?

KÄS: Gut.

FLITZ (zu beiden): Schönen Tag noch.

Flitz geht ab nach R2. Dort taucht nun auch Frau Flugs auf.

R1

SACHWITZ: Ich versteh nur Bahnhof. Was wollte denn der Flitz von Ihnen? Ich dachte, Sie halten ihn für nen Trottel. Und was ist bloss mit dem Weber los? Der ist ja noch nicht lange da, aber irgendwie war mir der am Anfang sympathischer.

KÄS: Was soll man da sagen? Soll man da sagen? Die Neue Struktur eben. Das ist doch alles nur Gerede. Umstrukturierungsgerede. Das muss man warten, bis wieder die Luft raus ist. Unsere Arbeitsplätze sind sicher. Habe Sie ja selber gelesen. Und ob ich jetzt zur KI gehöre oder zur BL, oder wieauchimmer sie die neuen Abteilungen nennen mögen. Mir ist das egal, wenns am Ende des Monats stimmt.

SACHWITZ: Glauben Sie tatsächlich, Sie können sich da wegducken?

KÄS: Haben Sie einen besseren Vorschlag? Versetzen Sie sich mal in meine Lage.

R2

FLUGS: Ja lieber Herr Flitz. Wie war denn ihr Urlaub? Hats bei ihnen wenigstens geschneit.

FLITZ: Ruhig. Ruhig. Alles sehr ruhig. Wir sind zuhause geblieben.

FLUGS: Das haben Sie richtig gemacht. So eine Enttäuschung. Aber wenigstens habe ich mir ein paar Unterlagen mitgenommen. Die neuen Direktiven des Verwaltungsrats. War nicht gerade eine angenehme Lektüre. Aber da muss man eben durch.

FLITZ (bestürzt): Welche Direktiven des Verwaltungsrats?

Blackout

Ein schönes Bild / A1S1(2)

(D2)

AUTOMATENSTIMME (sexy, danach Dreiklang, abwärts): Ende der Durchsage.

Während Fröhlich über R2 nach R3 gelangt und dort von Weber ein Blatt erhält, das bei der Übergabe ausgiebig kommentiert wird, Dialog in R1. Währendessen setzt sich Flitz in R2, nachdem er Papiere an den Informationswänden auf und abgehängt hat an einen Bildschirm und arbeitet etwas hektisch.

R1

KÄS: Kein Schnee. Nirgends Schnee. Und die neue Skiausrüstung. Alles umsonst. Für die ganze Familie. Das war teuer. Naja. Nächstes Jahr vielleicht. Oder Mal an einem Wochenende. Wenns schneit. Es soll ja bald schneien. Vielleicht. Und selbst?

SACHWITZ: Ich war bei den Eltern. Wie jedes Jahr. Reden wir nicht darüber. Schwamm drüber. Gefressen, gefressen, gefressen. (geht zu Ihrem PC). Und Müll, Müll, Müll. Hab jetzt bestimmt schon zweihundert Spammails gelöscht. Viagra. Casinos. Zimmerpflanzen. Reduzieren Sie Ihr Körpergewicht. Penisverlängerungen. Billige Medikamente. Software.

KÄS: Ins Engadin hätten wir fahren sollen. Ist aber doch ein bisschen zu teuer. Fünf Köpfe. Das geht nicht jedes Jahr.

SACHWITZ: Schon gelesen? Die neuen Arbeitsverträge sind da. (murmelt). Hmhmhm. Die Projektphase. Hmhmhm. Die Integration. HmHmHm. Ein spannendes Jahr. Hmhmhm. Aha, die Bilder sind jetzt online auf dem Laufwerk.

KÄS: Augenblick, ich komme.

SACHWITZ: Das war ne Feier. Die letzte, wahrscheinlich.

KÄS: Haha. Und hier der Flitz.

SACHWITZ: Und da die Flugs

KÄS: Haha. Und da der Flitz und die Flugs.

SACHWITZ: Und der Weber und die Fröhlich.

KÄS: Und der? Wer ist das denn? Den kenn ich gar nicht.

R3

AUTOMATENSTIMME: Durchsage 8.

FRÖHLICH: Ich möchte Sie auch noch und noch einmal im Namen der Direktion herzlich begrüssen. Neue und mehr Arbeiten werden für eine Übergangszeit auch im Verwaltungsbereich anfallen. Wir bitten Sie auch dort um Ihre Mithilfe. Ich werde in den nächsten Tagen an Sie alle Leitfäden mit Hinweisen auf die neuen Geschäfts- und Arbeitsgänge weiterleiten und bitte Sie, sich diese sorgfältig durchzulesen. Natürlich wissen wir, dass nicht alles von jetzt auf sofort reibungslos funktionieren wird. Aber wir werden Hilfestellungen geben, wo immer sie benötigt werden. Ansprechpartner wären je nach Fall, Ich, oder die Abteilungsleiter der Abteilungen BL oder IK. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. Äh, Herr Flitz, bitte ins Besprechungszimmer.

AUTOMATENSTIMME: Ende der Durchsage.

Fröhlich geht nach R2 ab, trifft dort Flitz und grüsst Ihn freundlich. Flitz eher abwesend, geht in R3 auf Weber zu.

WEBER: Herr Flitz, nehmen Sie doch bitte Platz.

FLITZ: Ich habe da noch eine kleine Frage zum Protokoll. Könnten Sie …

WEBER: Wir müssen da Prioritäten setzen. Es gibt wichtige neue Aufgaben zu meistern. Vielleicht muss man sie erst erfinden. Man muss da etwas vorsichtig sein, zunächst. Behutsam muss man damit umgehen. Und nicht gleich alles in Frage stellen. Wichtig ist auch, einen souveränen Eindruck zu vermitteln. Davon hängt unsere Glaubwürdigkeit ab. man wird am Anfang auf Widerstand stossen. Das ist doch völlig normal.

FLITZ: Ich wollte doch nur …

WEBER: Die Bedenken. Ich hatte sie auch. Ich habe mit einigen Leuten gesprochen. Es ist das Beste, diese ernst zu nehmen. Zuhörenkönnen, verstehen Sie?. Aber auch Alternativen aufzeigen. Das muss man erst stark machen. Man braucht da Verbündete. Könnten Sie das umschreiben? Etwas mundgerecht machen. Bis heute Mittag? Das sollte heute Mittag raus. Spätestens. Was meinten Sie?

FLITZ: Schon gut. Da war nur die kleine Passage mit …

WEBER: Weglassen. Brauchen wir nicht. Nicht jetzt. Sie machen das schon, und, in dieser Phase lieber erst einmal weniger, als zu viel. Das muss man erst einmal verdauen. So ein Unternehmen ist ja wie ein Körper. Und die Information. Das ganze Informationswesen, verstehen Sie, der Magen. Der spielt eine grosse Rolle. Dr. Jäger hat mich auf dieses Bild gebracht. Ein schönes Bild. War noch was?

FLITZ: Äh, nein. Bis heute Mittag. Soll ich …

WEBER: Ja. Mir vorher zur Durchsicht. So um zwei.

Flitz geht ab über R2 nach R1. Währenddessen