Friede den Hütten. (Supertop)

Sehr geehrte Damen und Herren

Autos? Motorräder? Flugzeuge? Gut und recht, aber gibt es wirklich ein schöneres Sujet für ein Quartettspiel als die Hütten der Schweizer Alpen? Eben. Auf 32 Karten werden 32 Hütten mit exklusivem Bildmaterial und den wichtigsten Kennzahlen vorgestellt und vor allem: Das Kartenspiel ermöglicht allen Generationen ein vergnügliches Spielerlebnis, ob in der Hütte, unterwegs oder zuhause. Und ganz nebenbei entdeckt man auch gleich das nächste Ausflugsziel. Die Karten sind dank dem idealen Format und einer schmuck gestalteten Kartonbox leicht zu transportieren und werden nicht nur bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an der grossen Vielfalt der Schweizer Berghütten auf eine ganz neue Weise wecken.

In acht Regionen unterteilt, werden je vier Hütten von unterschiedlicher Grösse und Gestalt mit exklusivem Bildmaterial und den wichtigsten Kennzahlen vorgestellt. Das Spiel wird vom SAC und der Schweizer Hüttenwartsvereinigung “Schweizer Hütten” unterstützt, ist aber vollumfänglich privat finanziert. Das Spiel ist viersprachig, d.h. die jeweiligen Karten sind in jener Landessprache verfasst, welche am Standort der Hütte hauptsächlich gesprochen wird.

Sie können sich ein detailliertes Bild des Produkts auf unserer Homepage http://www.huettenquartett.ch machen.

Disclaimer: Der Autor ist uns persönlich bekannt

Kleines Einmal-Eins der Rührung

Lieber (…),

da jener Autor H. sich nur erlaubte, an die Grenze zu gehen, sollten wenigstens wir sie überschreiten. – Nur: kriegen wir das hin in einem halben Stündchen? Inklusive Photographie für Deine Galerie?

– Was zum Teufel ist passiert? Sag bloß nicht, diese Irren aus der geschlossenen Abteilung Quantenphysik haben jene Maschine in Genf wieder angeworfen? Seid Ihr denn jetzt alle im rot-weißen Hyperraum unterwegs? Und nur ein paar letzte Super-Saturniker noch gegen jene Strahlen immun? Was ist nur los in der Schweiz? Wo früher doch selbst das Licht bei der Durchquerung Eurer Republik vor Rührung an Geschwindigkeit verlor. – Willkommen daheim: hier hat die neoliberale Bussi-Avantgarde und die ihnen hinterherstolpernde Armee von Plappermäulern und Koksnasen ja schon vor Jahren die Naturkonstanten flexibilisiert. Um nun doch wieder an die Realität des kleinen Einmal-Eins zu glauben. – Aber in der Schweiz? Der letzten Insel wenigstens in der Lebenswelt …

Merkwürdiges ereignet sich dort draußen. Wo ich doch immer dachte, einzig in mir und in sich tobt das Paradoxe.

Herzlich (…)

R.

Theaterkulissen

Ich lief einige Stunden durch die zerstörten Aussenquartiere Neu-Berns, durch Breitenrain und Lorraine, dann linker Hand über den Behelfsponton wieder hoch in Richtung der recht gut erhalten gebliebenen Altstadt. Die Träger der von Deutschen gesprengten Lorrainebrücke ragten wie graue Gräten aus den eisigen Wassern der Aare. Der Bärengraben war leer, die Faschisten hatten die Tiere vor langer Zeit verhungern lassen. Bei einigen bombardierten Häusern waren nur Hausfronten übriggeblieben, Fassaden. Sie standen am Strassenrand oder etwas weiter hinten auf einem Feld, ohne Dach, nur die Hausmauer selbst war zu sehen. Durch die Löcher der Fenster sah man auf das, was dahinter lag, man sah wie durch eine Kastenkamera in das weissbestäubte Grünbaum, dort auch in das schneebedeckte Stoppelfeld, dahinter der blaue Himmel. Es war erneut, als seien diese ruinierten Häuser Theaterkulissen, die jemand dort hingeschoben oder –gezogen hatte, neben den von deutschen Granaten aufgeworfenen Erdhügeln und den zerborstenen Holzbalken, deren Enden schwarz verkohlt und schartig aufwärts ragten.

In: Christian Kracht, Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, S.26, 2008