Nimmersatt

Die kleine Raupe Nimmersatt frisst sich durch Äpfel und allerhand anderes Obst und Gemüse. Am Ende gar durch ein Eis und etwas, das aussieht wie ein gerauchtes Stück Schinken. Was dann mit ihr passiert, ist hinlänglich bekannt. Doch soweit kommen wir heute nicht mit der Erzählung des Geschehens. Wir erklärten eben noch, dass sich der kleine Wurm, nichts anderes ist er, durch den Apfel frisst und dabei ein Loch hinterlassen wird, sich durch die andere Seite arbeitet, die wir gerade wenden und dort die Frucht verlässt, um sich einer anderen zu widmen. Ein Loch?, sagten wir und müssen uns nun räuspern. Es sind tatsächlich derer zwei, nehmen wir das Loch auf der Vorder- und der Rückseite der Seite bzw. des Apfels. Man könnte sagen, der Apfel hat nun ein oder zwei Löcher – je nach Standpunkt. Oder will man einen simplen Reinfrass schon als Loch und nicht etwa nur als Aushebung bezeichnen? Letztendlich führen wir Grundsatzdiskussionen über das Wesen von Löchern, über das Vorne und Hinten und das Fehlen von Inhalten. Und einigen uns endlich: es gibt keine Verlässlichkeiten im Leben, und Bücher, die uns nicht eben darüber hinweg helfen, wollen wir in Zukunft meiden.

Die Raupe Nimmersatt ist so ein schlechtes und gemeines Buch. Es trifft den Leser unvermittelt ins Herz und stösst ihn in ein Loch voller Grausamkeiten, oder zwei. Wir stellen es nun in unseren Giftschrank. An seiner Stelle rezitieren wir den kleinen Nick. Der lächelt immer und hat eine schöne, braune Tasche.

Phänomenologie des leeren Blicks

Eine Berechnung (ein Dreisatz) scheitert im arglosen (leeren) Blick auf ein Stück Papier.

Als Folie oder Hintergrund für diese Arbeit wird eine Betonfassade genommen. Eine Litfasssäule oder Obstauslage.