Kamera: Franziska Müller
Idee: lagerkollertextz
Kamera: Franziska Müller
Idee: lagerkollertextz
Die aussortierten Objekte vom einen Haus ins andere transportieren. Die anderen hinterlassen. Hinter der Mauer lassen und entsorgen. Empfohlen sei es, die Nostalgie von der Haut zu schaben und in eine Geste zu übersetzen. Dabei die Staubflecken betupfte Notiz auf einem Papierstreifen entdeckt. Bitte eine Geschichte erzählen, meine Geschichte. Und das Foto der Schattenlandschaft, der Sonne beschienene Hügel im Hintergrund. Ein einziger Baum unterbricht die horizontale Linie. Der Arzt sagt, er habe die subakromiale Reizung mit verdünnten Steroiden infiltriert und die myofasciale Kettenreaktion, auch die sekundäre, neural- und manual-therapeutisch angegangen. Ich will das Meer sehen, sage ich.
Meine neuen Schuhe reizen die Ferse nicht lange nach dem ersten Gang. Trotzdem der Reiz prächtiger Häuser, Plüschvorhänge und Perlen, er verdrängt meinen Wunsch nach halte mich fest und ich dich. Es geht um eine Vase, sagt er, die den Blumen ein Wasserbad, du weißt schon. Eine bauchige Form. Im Geschäft fahre ich in die dritte Etage und suche danach. Ich finde nicht, was sich suche. Aber es gibt Gedanken und Gefühle, die immer wieder da sind. Auch manchen Dingen sprechen wir überdauernde Bedeutung zu. Ich wünsche mir Zeit, viel Zeit. Verstehst du, ein einziger Sommer ist leider zu wenig, sage ich. Aber was würden wir tun, wenn wir einen zusätzlichen Tag geschenkt bekämen, fragt er.
Immer wieder werfe ich die Fragen in die Luft. Der Wind tut das seine, fegt in Ankündigung eines Gewitters durch die offene Tür. Den Schal vom Stuhl. Die Staubflocken im Kreis. Manchmal diese runde Bewegung in meinem Kopf. Ein Kreiseln bis zum nächsten Atemzug. Jener Topf, zum Beispiel, steht seit Jahren in der Ecke, daneben die bemalte Blechdose. Ich schicke ein paar Wünsche durch den Äther. Pandora sammelt sie ein. Er zieht ein frisches Hemd an, die Hose und die alten Schuhe. Das Schweigen ist ein Beweis dafür, dass das Sprechen sich selbst nicht genügt, sage ich. Warum nicht die Geschichte entwerfen von einem Mann und einer Frau, du weißt schon, ein Paar erfinden, das alt und schöner wird mit den Jahren.
Damals fasste seine Hand meinen Arm, und wenn ich beim Treppensteigen ausser Atem geriet, streifte mich sein verwunderter Blick. Von da an war nichts mehr, wie ich glaubte, dass es, und ich sehe jede Falte um die Lippen, die zahnärztliche Bastelarbeit, das Haar am falschen Ort. Ich höre das feinste Anstossen der Zunge, den stockenden Atem. Am Nebentisch sagt eine Frau: Gerade ist eine relative Bezeichnung. Zwischen zwei Punkten geschieht mehr als die Linie zu markieren meint. Sie zuckt mit den Nasenflügeln. Zum Beispiel gestern, sage ich, es stand dir gut an. Die Beharrlichkeit, der aufrechte Gang und die Brille vor den schwächer werdenden Augen. Lass uns die verblühten Blumen schneiden, sagt er.
Weitere Informationen:
Literaturport
![]() Der Schnittpunkt, für Hans Sahl 1991 (Plot, Handschrift auf Papier)
‘DIN A5-DUO – eindeutig-zweideutig’. für ‘Kofferprojekt – mit 8 schweizer Künstlern’
Spiral-Kegel / Cones helicoidal: in/a Monthey-Wallis/Valais. REPERES/MERKZEICHEN 1986 Freilichtausstellung / exposition en plein air; organis. Kantonales Kunstmuseum / Musee cantonal des beaux-arts, Sitten und/et 7 Walliser Gemeiden/Communes du Valais Einleitung von Bernhard Fibicher REPERES/MERKZEICHEN 1986, (Teil III):
“Wallis kommt vom lateinisch vallis und bedeutet Tal. Doch die Idealform des Tales das sogenannte V-Tal ist paradoxerweise durch die Gleichzeitigkeit von äusserster Enge und äusserster Weite gekennzeichnet. Das unendlich Grosse und das unendlich Kleine gehen ineinander über, der Makro- und der Mikrokosmos vertauschen ihre Massstäbe. Das Geheimnis der Welt versammelt sich in einem Labyrinth von 25m Durchmesser (Agnes Barmettler in Monthey) . Auf einer Wiese ist ein Sternbild ausgelegt (Christiane Wyler in Sitten), und ein biodynamischer Rundgang entspringt im Punkt Null des Universums (Gianfredo Camersi in Visp). Eine riessige Ellipse, von der nur ein paar Bruchstücke sichtbar werden, umgreift mit kraftvoller Gebärde einen weiten öffentlichen Platz (This Bichsel in Visp)
‘Fragen Antworten’ – ‘? !’ Plakatausstellung der ETH-Bibliothek Zuerich in der Schweizerischen Landesbibliothek Bern – SLB Oktober-Dezember 2001 – Aufbau und Plakate
Roland Jung, geb. 1941 Mannheim/D, lebt in Zürich. 1952-1957 Malklasse der Kunsthalle Mannheim, Ursula Wolff-Krebs. 1957-1960 Städtische Webschule Mannheim, Elfriede Enderlin-Burgdorf. 1961-1962 Freie Akademie der Künste Mannheim, Paul Berger-Bergner. 1979-1983 Lehrtätigkeit an der KGS Zürich und Gastdozent für ‘experimentelles Gestalten’ an der KGS Basel/CH. 1991/92 Gastprofessur Gutenberg Universität Mainz/D. Einzelausstellungen, Beteiligungen, Veröffentlichungen durch Presse, TV und Rundfunk. Dokumentationen / Arbeiten auf Video, DVD und CD-Rom. Graphische Arbeiten. Plastiken, Installationen. Mehr … |
Dies ist ein Samstag
Dies ist ein Samstag verzettelt in Kairo und liebe das Wort oder, oder ob diese wüste Stadt Kairo, während sie mich, ohne dass sie es weiss, denn wie kann 1 Stadt wissen, durchforstet, wie auch, als ob ich Wald wäre, Forst, nicht wahr, kann doch nicht gesagt werden, oder mich durchblättert? durchwühlt? auch nicht, nein, was eine Stadt kann, falls je und überhaupt, ein Bedingungszusammenhang um mich herum. Ich treibe mich um. Etwas wie Stadt um sich herum treibt, was sie auch sonst treibt. Um mich herum, wieso auch nicht, um jeden und jede hier, ein lebendiges Treiben, könnte dem Prospekt entnommen sein. Kairo abends in Kairo wie schön, in den späten Abend und in die Nacht allein die Stadt begehen und da sind die vielen, die es freut, auszugehen, nachts, und ich vergnügt dabei, allein nachts, allein, zurückkehren ins Haus. Und da ist der Türmann oh der oh die. Einer von den zweien, die sich abwechseln. Oder eine mich plagende Sprachpingeligkeit Zetteln eingeschrieben. Bin ja so fröhlich dabei. Mache Umtriebe, doch wem? doch dir? was heisst verstehen, wir einigen uns auf Kaffee, der Bedienstete und ich. Der Angewiesene und der Gast, der ich bin. Gastgegebene, ich, hier, also zu Gast und bitte hier ist Tee. Die täglichen Notate herausschreiben, einarbeiten, um nächtlich nachts, am Körper der Kaironacht herumspielen, die, ein heller Schleier, mir der Schlaf verbirgt.
Von weitem schwarz
Ich stelle mir Kairo vor. Ich, versuchsweise mir einen Kairotextkörper zugelegt, habe. Was soll denn das. Warum nicht Kairo als Schleier. Nein, das geht nicht. Kairo ist zu laut. Ist zu heftig. Crescendo im Verlauf der Nachmittagsstunden. Warum nicht auch anderswo, an der Stauffacherstrasse, ja, täglich zunehmend laut, mag sein, ich erinnere Fensterschliessen gegen vier Uhr täglich an Nachmittagen sommers täglich. Warum nicht doch verschleiertes Kairo. Von weitem verschleiert. Verborgen unter schwarzer Wolke, Herbstwolke. Man spricht von ihr. Man klagt über sie. Sie ist bekannt. Sie bleibt unerkennbar, ist man in ihr drin. Man riecht sie kaum mehr, ist man in sie eingedrungen. Sie schläft in Lunge in Kehle so sehr drinnen schläft sie still wirkt und wirkt. Man plaudert und redet und raucht und hustet. Die Narghilee. Was ist mit ihr. Die stille Narghilee Stilles einziehen und ausstossen von Atemluft Rauch. Kühler Duft. Frische Glut in bringt der Glutkellner. Kann man das sagen. Was Kairo nicht auszeichnet. Spazierend stelle ich mir Kairo vor fragen nach dem Kaffee suche Schreibpapier ein Schreibpapiergeschäft nein hier findest du Farbdrucke Tapeten Ordner Ansichtskarten Briefumschläge, er nennt eine andere Strasse. Gedolmetscht über Handy. Das ist ein schöner Gebrauch des mobilen Telefons. Ich spreche englisch ins Telefon, Mohammed spricht arabisch zum Händler, der zu ihm in seiner Sprache spricht, mir das Handy zurückreicht, worauf ich das gesagte auf Englisch zu hören bekomme. Siebzehnuhr Schleierlicht Dämmerung es dunkelt. Man müsste von den Farben reden.
Und ob ichs versuchte
Versuchte 1 Foto zu mailen hat nicht geklappt neuer Versuch um Mitternacht
geredet eins
gerappter Klangtransfer in Möglichkeitsform Freundschaft geredet gefoppt wir bleiben in Kontakt verwunderter Sprachgalopp oder mein hüpfendes Lämmerherz du : in rasender Taxifahrt übersetzte Historie sprachtransferiert (und jeder Herrscher 1 Stadt) also sprachtransferiert fort fort durch die Städte von Al-Qahiira mit dir oder roba picchia so zirka gerufener Verlust von reden im Durchzug zappe feriere Wort um Wort wieder : fröhliches Dehnen oder verwundetes Areal lauter Transfer und sie erstreckt sich :
Wir assen ein Reisgericht
Ich kann mit Tatsachen arbeiten oder mit den Lücken zwischen ihnen so Alex in Vier Hände von Taibo II. Im Moment steht das Match Ägypten gegen Tunesien eins zu eins, die Tunesier in weissem, die Ägypter im roten Leibchen. Sass mitten in der Wohnung, stellte mich an den Rand des Balkons, stellte mich mitten unter die Zusehenden, stellte mich hinter die Schischaraucher, es blieb bei eins zu eins und blieb ruhig stilles Enden es war dann doch drei zu eins für Tunis. Wir assen ein Reisgericht. Oder seufzen, aufseufzen, seufzende Stille, eine nicht zu übersehende Entblössung einer Schamlosigkeit, des Politischen, man seiht durch, und geht weiter, die, ein jeder eine jede, oder was da so brodelt, splittert, hereinsplittert. So verhängt. Mit weissen Banderolen das Gebäude der Journalisten, die manchmal auch Frauen Namen herumtragen, stand heute mitten unter Häusern und sah das publizierte Bild vor mir, vergass das Foto zu machen im Schauen und wieder. Erkannte das Publizierte dachte an die angestellten Gedanken, wer zu wählen sei, Umfeldbedenken Nähe zu wem oder so. Wer da so hängt, unsichtbar bloss gemacht, was dieser der eine und die vielen einen, so zum verschwinden im Schleiern des Geredes und tut sich was. Ich dachte an dich, wie es dir ergehe, ich grüsse dich herzlich, am Radio nichts ausser Arabisches. Vom Grossvater die Decke aus Ägypten verwahrt. Die Kinder, sagte Grossvater, die die Figuren stickten, blind, annähernd blind, die Ungenauigkeiten.
Wir assen
Wir assen ein Reisgericht etc. Lichtkoloraturen lokale Couleur Farbe des Klangs des Bildes der Stadt denke der Bedeutung von exotikos entlang seiner einmal nicht wertenden kein Holzweg ein wenig Ausrichten Ruhen im Wort wir assen ein Fleischgericht spazierten im Ausland.
Er schreibt
Das Sprechen von Nacht entspricht einem Murmeln Er schreibt von der Nacht als Folie für, er schreibt weiter nichts. Er schreibt. Hier, schreibt er, nachts, irgendwann irgendwie wann zwischen eindunkeln und ausbleichen, er lässt aus, zu sagen, woher er schreibt. Er schreibt von den Fotografien bei Lehnert und Landrock die Fotos Schleier aber worüber. Er schreibt, Kairo, nachts, viele laute Männerstimmen ergeben zusammen mit den Verkehrsgeräuschen, könntest du gesagt haben, einen weiten Klangteppich, nein, er ist nicht begehbar, also besser vielleicht von einer Klangdecke einem Klangsee klangweiss sprechen steht mir das Rauschen Reden zum Hals, geht über die Ohren, dreidimensional stehend bis über meinen Einschlaf hinaus und, wache ich später auf, ist alles still. Dann IST alles wieder da, das Laute, das Lauten und Verlauten, das Anrufen und Zureden, wenn der andere und der eine wieder aufeinander los etc. Er schreibt vom Dröhnen aus schwarzer Wolke, schreibt, er, ein anderer nun, schreibt als er es schrieb und waren es Zusammenhänge, die er schrieb, plagten ihn Nachgedanken, er schrieb dann vieles von Wüsten, einen langen Satz auch, der bis zum Schluss und darüber hinaus nicht aufhören mochte, während er daran dachte, dass … Moses, allein gelassen, halb von Geröll bedeckt, in einer schwarzen Wolke, die ihn umhüllte, aus der ihm Gottes Gebote entgegendonnerten …
Gestreckter Galopp oder
im Durchzug reden geredet im Durchzug geredet den Freund den im Durchzug reden die Farbe das dunkle das alte UND IST ES reden im Durchzug getrunken LEER getrunken Durchzug im Reden und es war Übersetzen
Heinriche
Gesucht waren da diese Heinriche und andere nach Kairo entgangene. Man sieht sich. Manchmal an. Was nicht geschätzt wird. Meistens. Oder hallo hallo. Oder nach den Spuren des Textes suchen. Auch das macht jeder Ort möglich. Man tat dies in El Oued. Man suchte nach der Dame, die schrieb. Indem die Filmerin einen Film drehte. Die eine nämlich sie an ihrem Wüstenort sie schrieb ich sass in einer Ecke, eingehüllt in meine arabischen Gewänder, in denen ich mich wohl fühlen konnte, und lauschte bis zu vorgerückter Stunde dem Singen und Trommeln. Sie schrieb es in ihrer französischen Sprache. Oder hello hello. Soll das Spuren ergeben. Ihres wie sie schreibt Wahlbruders ägyptischer Heinrich zu spät, schreibt sie und war schon eine andere, jetzt, war eingedeckt mit Rissen da ich dermassen eingedeckt war mit Rissen, im Kopf im Knie, in der Hand, und täglich tausend Scherben. Produziere im Haushalt. So die Freundin. Gäbe dir gerne, rufe ich vergeblich, von den reifen Guaven, gelb sind sie, und doch nahe bei weiss und beinah vom allerhellsten leichtesten, kann man sagen Nichtgrün, von den tiefroten Datteln, den ockrigen Datteln, nein sie schmecken nicht, wie sie aussehen, sie schmecken nicht nach Lehm, den winzigen Zitronen, den kleinen Orangen. Nach niemendem suchen, auch das ist ein Wollen.
Was sich besser eignet oh eine Vor-, eine bald Zwischenbemerkung
Vielleicht ist es besser, wenn ich die neueren Fragmente jeweils oben statt am Ende der Datei anfüge. Das erleichtert das naive Weiterschreiben. Was sich ganz offensichtlich auf eine Textsuite hin entwickelt in der Art der Schnappsätze (oder Schnappsack ein verloren gegangenes Wort)
Freitag zwei
Vierzehn Uhr es wird lauter eine mir festliche Musik BEDUINENMUSIK die Dichte der Stimmen erhöht sich die Hitze bleibt eben eine schöne Nachsommerlichkeit und ich in Richtung Nil. Ich gehe. Ich übe das Queren der Strassen bei rasender Geschwindigkeit der Wagen zum Beispiel in vier sich verflechtenden Spuren kein sanftes Gleiten danke NEAPEL, der Stadt unter dem Vesuv, an ihr Langsames. Ich gehe es geht gegen siebzehn Uhr gegen Abend ein Einnachten eine süsse Dämmerung über den Nil zu den Nilpromenaden Parkanlagen an den Brüstungen der Nilbrücke die zwei immer die zwei die zwei JUNGER MANN JUNGE FRAU nilaufwärts oder ist es flussabwärts ich weiss nicht habe den OSTEN verloren die Sonne richtungslos im rötlichen Dunst ins bläuliche doch nein keine BLAUE STUNDE so etwas lässt hier die Luftzusammensetzung nicht entstehen ich gerate in den bereich des Abendgebets eine Gruppe von, mehr als zwanzig sind es nicht, betenden Männern neben den Ausweg aus dem Park zur andern Brücke hin, ich entschuldige mich stumm, unbeirrt in ihrem einander berührenden Gebetszusammenhalt, Lücke im Abend.
Freitag eins
Es ist Freitag und Tageszeit des Freitagsgebets der Lautsprecher. Jener, der das Gebet in die Wohnungen hier um mich herum und in die meine werfen soll, ist kaputt und karchelt, d.h. röchelt. Ein anderer schiebt eine Stimme von fern und doch klar darüber. Aufheult der Naheliegende Rückkoppelungen des heiligen Texts, und hinein. Der Ruf des Altwarensammlers eine schöne Unregelmässigkeit unregelmässig. Kürzestlinie auf, nein absteigend, stell Dir ein lautes Komma vor. Und nun bekomme ich die Predigt frei Haus. Höre Wörter wie zwei, alle, rundherum, mit, dann einige langgezogene nein, und. Auch gross kommt vor, die Stadt, er, sie, zu ihm, denn er. Ich gebs auf. Ich nehme mir die Aufgabe, seine arabische Sprache zu verstehen, vom Ohr. Noch eins: wer sagt ich, wenn der Prediger predigt und ich sagt. Oder doch mich verhört? Ruft nicht zwei, sondern Islam, was für ungeübte Ohren und über Lautsprecher ähnlich klingt?
Wohnung zwei
da kommt noch was doch was
Wohnung eins
das apartment sei well equipped und ist doch eher am Existenzminimum Bett Tisch Stuhl 2 Sessel noch 1 Stuhl Schrank Kommode Gasrechaud Kühlschrank engste Verhältnisse in der Küche wo zum Beispiel die Kräuter klein schneiden die Mohammed Sharaf eingekauft hat aber drei Bettsofas ich gewöhne mich vom Sofa her zu schreiben wechsle von Sofa zu fange an, hier zu sein, Übergang übergehen dazwischen wo denn ob das auch eine Serie Kairo-Gedichte ergeben mag.
ab Balkon nicht nur Fotos auch lauschen ist es Lärm oder Musik.
Nacht
Ich stelle mir vor, in Kairo meinen Tagesablauf daraufhin anzupassen, wie schwierig es für mich sein wird, abends und in die Nacht hinein allein in der Stadt unterwegs zu sein, auszugehen, nachts, allein, nachts, allein, zurückzukehren ins Haus. So will ich darauf achten, am Tag hinauszugehen, am Abend jedoch und in die Nacht hinein zu schreiben, am Schreiben zu arbeiten, die täglichen Notate herauszuschreiben, einzuarbeiten, nächtlich, an Nacht herumzuspielen Nachtaspekte von S oder so Kairo, daran mich zu vergnügen, damit mich zu langweilen, wenn zu schreiben, von einer Stunde zur andern dabei zu kommen. Wenn Text.
anfangen einfangen
was anfangen anbelangt, ich fange an, ich fange in Kairo an, ich fange mich in Kairo an, ich fange etwas an mit Kairo, ich fange mit mir Kairo an, wer kann etwas mit Kairo anfangen, ich schnappe etwas von Kairo auf etc. Ich schnappe Kairo auf mit mir fange an, hier zu sein, nein. Nein, nicht den Übergang übergehen im Dazwischen i wo denn, ja doch, eine Weile noch oder ob damit eine Serie Kairo-Gedichte begonnen werden mag. Wenn nicht Prosa, wenn nicht Prosa im Nach und dann hinein in, denn was Prosa sei. Oder die Farben der Stadt, wie sie sich zeigen. Die verhüllten Farben, kann man von Puder sprechen. Schlieren von Schwarzfarben von Braunstaub Sand auch Ölschlieren oder Abrieb Kohle charcoal viele Detailhändler nämlich Motorendetails auch Auspufftöpfe Stossstangen Achsen mit Wörtern versehen Bestandteile meinetwegen Arabisch oder ich sehe nach in Bildlexikon.
Fotos
Als Notizen die Fotos. Und dann gibt es ja noch die Dias meines Vaters, die an der Johannesgasse im Untergeschoss lagern. Wie damit arbeiten. Wie sie nicht zur Hand nehmen. Wie einen Klang zur Hand nehmen, um dem Händel zu entgehen oder nicht zu entgehen vielleicht.
Den Sobek nicht vergessen
Ob ich den je gesehen haben werde? Im ägyptischen Museum auf Krokodile geachtet, keines entdeckt. Keines erblickt? Sein Blecken übersehen? Frage nach Sobek, nach Krokodilen, wir sehen keinen, rufen die andern und sind zwei, gar keinen einzigen, kein einziges Krokodil.
Oder doch? Ein einzelnes Krokodil noch, vielleicht, zwei, unterhalb des Damms von Assuan kaum mehr. Doch? Ja, vielleicht. Doch damals. Vor viertausend Jahren, gewiss? Im Süden des Flusses bei Kom Ombo die Krokodile und sorgten sich um ihr Gelege. Und frassen den Bewohnern sie Kinder weg. Man nannte erfand das Krokodil als Gott. Sobek, ja, genau, sein Name. Blosser Zufall, rufen wir und sind schon drei, hübscher Zufall für eine, die. Krokodilgott mit Name Sobek, Ja, Werner Sobek, Ingenieur. Der die Sonne durch den Ozean der Nacht zum morgendlichen Aufgang transportiert. Wird vorallem im Fayum verehrt. Nach dem Frühstück besichtigen Sie den Doppeltempel der Gottheiten Sobek und Haroeris. Sie sehen einen Kalender zur Vorausberechnung der Nilflut, ein Nilometer, Darstellungen von medizinischen Geräten und in einer Seitenkapelle mumifizierte Krokodile. Ja, genau, hergelautet? Aus einer Weite, mögen es viertausend Jahre sein. Sobek, ausgeschrieben in Hieroglyphen, eine Partitur, zum Klingen aus damaligen Kehlen erdacht. Wie den Lauttransfer denken. Und sagt man nun Sobek. Wie den Weg mir denken. Über die Zeichen hinweg für. Zu den Buchstaben hin, um zu. Sage den Namen, der nun auch gleich jenem eines Ingenieurs lautet. Jemand antwortet, ja, Krokodil, Krokodilgott, ja gehend auf Nilpferdhinterfüssen, wir sagen Hippopotamus oder so. Fluss oder so. Aus griechischem Mund das Wort Pferd, ja gar nicht wie, so sieht das Viech aber gar nicht aus, wie kamen die drauf, dem so zu sagen, man fragt nach den Namen, allen Namen, meinem Namen, Vaternamen, sage Tochternamen, doch doch, Meret ist altägyptisch, eine schöne Königin, du wirst sie finden. Wie den Namentransfer vollbringen. René Char schrieb Si le monde est ce vide, eh bien! Je suis ce plein.
Mein Reisekörper, mein Kairokörper, mein Panikkörper
Meinen Textkörper möge ich mir anlegen ich möge mich mit Kairo anlegen ich lege mich mit Rede an ein Schweigen sein möge mich überraschen lassen möge. Fragen hinausstellen möge wer ich sei wenn innerhalb nur. Oder möge finden hin zu FRAGEN meinetwegen so ausserhalb. So wie wenn. So das Übliche fehle, wer das hinein rufen möge in mein Schweigen, falls das Schweigen bedeute, dann wenn nicht rede, zu niemandem rede, wenn ich still zu verweilen. So nicht rede redend in Tasten hinein sprechend stimmlos. Aber die Stimme. Die hier eingeführte Stimme. Die hier eingeführte, wie man sagt, indirekte Rede (grammatische Form) somit weiter die Sage, dessen, der gesagt habe, es betont gesagt habe, oder gefragt. Wenn nicht zähle ich anders sich zeige. Und ich nicht die Frage stelle nach der Identität. Ich nicht Einsamkeit wie Einzelhaft gleichstellen möge das Schlimmste dabei nichts mit niemandem teilen zu können sei wie entrinnen möglich sein könne. Was eine Angelegenheit wäre.
Subjekt Kairosubjekt
Mit dem Erreichen des Ziels habe ich das Ziel verloren unsägliche Traurigkeit Tod eines Ziels
Auf eigene auf fremde Faust HIN! geschenkt, rufen wir. Oder hand geklebt, nämlich mir eine geklebt ICH MIR! verschenkt, ruft S., ausgeschenkt, ich gebs dir mal, ich geb ihn dir, den Krug, und bis er bricht, da und da, behalt ihn doch endlich schliesslich IST ER.
Panikhaftigkeiten, was?
Kairo eine leere Stelle
möchte lieber NICHT überwältig möchte lieber nicht
AUFTRAG los was soll ich DA anfanglos ohne Auftrag
ich weiss nicht es ist niemand da bestimmt wird niemand da sein nie jemand und was sage ich da FRAGE je jemandend was heisst je, was wiedersehen
Kairo eine leere STELLE einen Fuss hineinzusetzen ins Leere und wo bleibt der andere Fuss niemand ist da ausser sechzehn Millionen und täglich Geburten
Kairo eine leere Stelle und ich nehme den Reiseführer zur Vorlag einer Architektur des Textes soll ich mir doch was auftragen soll ich TEXT mir doch aufgetragen sein
KRITZELN verschenkt
Voiles Schleier auch Segel dazu auch Hélène Cixous und Jacques Derrida je
Voiles Schleier wirken Wirkware weben Wolken schwarze Wolke Anflug ein Anflug von um heiss gehts und alle daher aufgerufenen Klangdinge Wörter soll der CALEMBOUR nur kommen. Man kann ja dann sehen wie so einer zu seinem Namen gekommen sein wird, Geliebte. Oder der Vogelsprache deines Sprechens seinem Gleiten nachhorchen unter Palmen, hinter Schleiern aus Zuckerfäden. Wie gern ich dir zuhöre, während ich die Zeilen festzuzurren versuche, die VOILES zu verschleiern mit einem (1) leichten Schleier von Text. Text Textschleier. Werfe einige Wörter aus was werden sie einfangen für (mich)? oder Vokabeln. antworten einander verfehlendes Echo oder Nymphenverfehlung am überschwemmten Ufer des Nil einmal es war und noch einmal hier, was sich längst übermittelte oder jedes Wort ein (grösserer oder schwächerer, stärkerer oder geringerer) Scheinwerfer, einen Schein werfend, auswerfend, sein LICHT auf ein anderes strahlend, einen Schein, Trug, erzeugend oder und zugleich erkennen, ist das möglich, ist erkennen möglich (schwärzliche Kunsthaftigkeit). Meinen dunkelblauen Schleier. Bekritzle ich. Und ist es eine geliebte Haut. Oder eine Honigschrift von Kadaïf, wenns mir recht ist von allerfeinst gesponnenem (geworfenen) Nudelteig oh diese Süsse zu kaltem Wasser Schluck um Schluck. Und wieder klettert er auf ihr Dach ohne eine Spur. Sein (ihr?) Name? Aus griechischer Zeit er hatte nach dem Rezeptbuch gesucht oder im Ausweis fehlte ein Punkt auf einem i, so wurde der Name zum türkischen gebracht. Füge eine Linie Wüstenmusik bei, Gesang des kleinen blauen Vogels in den Dünen bei El-Oued. Kritzle weiter, kreise, umkreise, such! süss? ach, so nicht geht das Spiel ja nicht so weiter mit süss! süss!, mit nein, nein, bitter!, such weiter, weiter, rufen wir, da! kalt! kalt! rufen wir aus der Ecke, den der Diwan mit der Wand und der Wand zu bilden versucht, und schon vergessen? Suleika? Die mir vor Tagen eine e-Mail zukommen liess? Mit Dank für die Fotos, für die sie sich bedankt, so weiss ich.
je o je
Kairo Marken
Oder: Bemerkungen zu Kairo diese Absicht in die Wortfelder überführen. Oder: anmerken bemerken aufmerken merken markieren mitnehmen absehend von Political Correctness mir gegenüber kurzsichtig (myop). Oder: da bin ich nun, gewesen.
Kairo tönt
ab Balkon lauschen ist es Lärm oder Musik
Schleier der Dämmerung
Siebzehnuhr Schleierlicht Dämmerung es dunkelt. Man müsste von den Farben reden.
Ein rötlicher Schleier über der laut sprechenden Stadt, von welcher ich 1 Gasse und deren Münden in Strasse überblicke, lässt 2 bis 3 Sterne auch Flugzeug sehen. Bei Stromunterbruch lichtloser Vordergrund bis auf 1 Schlitz in Jalousien zu Kinosaal oder so heute Nacht 08.11.2007. Wo finde ich Kerzen in dieser Stadt, da eine wie ich die arabische Frage nur linkisch stellen, die herkömmliche Antwort nicht verstehen kann.
Welcher Figur das Subjekt des ich als Handelndes und sprechendes Subjekt des Satzes zuschreiben
Verdikt auch Bescheid? Man erwartet einen Bescheid? Um sich zu entscheiden? Und sieht sich verurteilt im Urteilen? Gefangen? Oder Befreit im Entscheid? Oder DU? Dubjekt, was aus einem Verschreiber entstand und zu denken gibt. Somit vom Bedenklichen sprechen. Und auf die Rede von Subjektsingularitäten von Tatsachenrealität. Und das grammatische Geschlecht des S? Im Arabischen wie im Französischen muss entschieden sein, wer spricht, nämlich ein weibliches oder 1 männliches. Im Unterschied zum Ungarischen, wo es kein grammatisches Geschlecht gibt, sagt Zs. Sehr wohl aber und ausgeprägt Männer und Frauen, die übereinander stehen, mindestens in der Vorstellung der einen und des andern oder nur? Des Einen? Auch Müdigkeiten, ich bin müde der? des? Ach, die Verschleierten, die Gedanken. Und wie von fern nicht ein Donnern hören seit September schon wieder diese eklige schwarze Wolke, sagte sie so nebenbei, in der wir erkranken.
Es ist Nacht
Ich setze mich auf den Balkon. Ich bewahre Nachtluft wie heiss mag es draussen geworden sein seit dem ersten Gebetsruf in das Dunkel hinaus Anruf über seinen Lautsprecher sein sehr lautes Lauten sein lautes Verlauten etc. Ja, es ist heiss. Ganz simpel heiss. Was anfangen anbelangt, ich fasse an, ich lange in Kairo Kairo an, jetzt, ich nenne mich Kairo, jetzt, ist Ich in Kairo und was gleich an die Formel denken lässt, die benützte, wie?, ich fange etwas an mit Kairo jetzt und jetzt, ich fange mit mir Kairo an. Fotos. Als Notizen die Fotos. Dazu Vaters Dias im Keller. Sie lagern weiter. Schlieren über Kairo, das als ein kleiner Ausschnitt geblieben sein wird, mir.
Weitere Informationen
Homepage Wandeler-Deck
Tagumtag Kairo
Da liegt noch ihr Schal
lyrikline
(Ein Beitrag zur Urheberrechtsfrage)
Im Anfang schuf Sprüngli den Schokohimmel und die Nusserde; die Nusserde war sofort schön lecker und süß, und beste Qualität lag in den Schaufenstern des Stammladens, und der Geist Sprünglis schwebte (schleckmaulig) über der Zuckerfläche.
Da sprach der Sprüngli-Confiseur: «Es werde ein Éclair!», und es ward ein Éclair. Und der Sprüngli-Confiseur sah, dass das Éclair gut war; da schied der Sprüngli-Confiseur das Éclair von den Pralinen und nannte das Éclair auch «Liebesknochen», den Pralinen aber gab er den Namen «Heimatliebe». Und es wurde geschätzt und gekauft: erster zuckriger Erfolg.
Dann sprach der Sprüngli-Confiseur: «Es entstehe ein festes Nougatherz inmitten der Caramelsauce und bilde eine Scheidewand zwischen den beiderseitigen Zuckerbomben!» Und es geschah so. So machte der Sprüngli-Confiseur das feste Nougatherz und schied dadurch die Caramelsauce unterhalb des Nougatherzens von den Zuckerbomben oberhalb des Nougatherzens. Und der Sprüngli-Confiseur nannte das feste Gewölbe «Mampfi-mampf». Und es wurde Morgen und dann Weihnachtsmorgen: zweiter zuckriger Erfolg.
So waren an nur zwei Tagen drei neue Confiserie-Leckereien vollendet. Da machte der Sprüngli-Confiseur sein Werk, das er geschaffen hatte, zum vollendeten Verkaufserfolg und ruhte mit einem dicken Ranzen auf ewige Lebenszeiten in seinem Lehnstuhl, wo er Praktikantinnen begrabschte und sich mit Süßigkeiten aus dem eigenen Laden füttern ließ. Nach einigen Jahren aber segnete ihn das Zeitliche, worauf das dicke Geschäft mit seinem Namen erst recht begann.
Sein «Verbindliches Testament an meine Kundschaft» aber wird überleben und uns vorausleuchten in eine hoffentlich niemals dürre Zukunft:
Verbindliches Testament an meine Kundschaft
1) Du sollst keine anderen Confiseurs haben neben mir!
2) Du sollst den Namen Deines Confiseurs nicht missbrauchen! Kauf bei ihm und lob ihn auf allen Deinen Wegen. Und vergiss nicht: Am besten lobt es sich mit vollem Mund!
3) Gedenke des Sonntags, dass Du dort nichts als Süßigkeiten issest! Sechs Tage sollst Du nur einige Kilo Schokolade pro Tage essen, aber am Sonntag schlag Dir den Ranzen voll! Zur schwereren Ehre Deines Confiseurs.
4) Ehre den Zucker und die Eier, sie machen die Leckereien süß und binden wichtige andere Zutaten.
5) Du sollst nur mit Pralinen töten! Die Anleitung dazu findet man in Friedrich Dürrenmatts «Durcheinandertal».
6) Du sollst nicht ehebrechen! Das Bett ist dazu da, Pralinen in sich reinzustopfen.
7) Du sollst bei mir nichts stehlen. Alles andere ist mir egal.
8) Du sollst meinen Laden stets loben, auf allen Deinen Wegen. Wehe Du verleugnest mich!
9) Du sollst begehren Deines nächsten Zuckerbomben. Sei neidisch und kauf solche bei mir. Immer und immer wieder.
10) Du sollst nie Deines nächsten Weib oder Dein eigenes begehren. Sex macht schlank. Das ist ungesund. Iss lieber nochmals mehr Schokolade.
Als aber das ganze Volk die Werbung vernahm und die flammenden Vorschriften für die Zuckerbomben, so frassen sie alle, bis ihnen die Bäuche platzten und sie den Confiseur vor sich sahen, den kugelrunden Bauch vor Lachen haltend
Mehr Informationen zum Autor unter http://www.dominikriedo.ch.