Nachwuchssorgen

auf dem Spielplatz

im Entsetzen der Eltern

hochgerüsteter Kinder

das Misstrauen gegenüber

anderen ahnen

proportional zum

misstrauten Selbst

Massagebälle

Noppenbälle

gelbe rote und

blaue

Nachdenken über die

Körnung des Sands

Körnergrössen

Reinheitsgrade

Güteklassen

Humidität

Heut ist kein Burgenwetter

Ein Fisch franst

an den Rändern

aus

Antwortbogen

1) Die Existenzform. Oder Daseinsform. Inemuri. Der Anwesenheitsschlaf.

2) Das Erscheinungsbild. Verblutet, bis zur Unkenntlichkeit.

3) Allgem.: Auftrag. Bildungsenteignung durch Bildungsaneignung.

4) Z.B. die allmähliche Verknüpfung des Geschriebenen mit dem Schreiben.

5) Die Schule: Neue Weimarer Klassik.

6) Hauptfach: spekulative Physik.

7) Sozialkompetenz. Verblutet mit seiner Umgebung.

8) Ein Urlaubsziel. Geliebt vom Meer, wohnt in den Bergen.

9) Unwetter. Wenn Saugnäpfe nicht mehr haften.

10) Nasalanz, Nasometrie, Nasalitätsmessung.

11) Gegenfrage: Was ist kein Roman?

Kleine Schnitte.

Tiere, wie Du und ich.

Die Beine dem Wasser enthoben. Das Beinhaar, gezeichnet: magnetische Felder.

Ich schreibe, weil ich aus Worten bin.

Die Wörter. Im Täterschutzprogramm.

Der Vorwurf: Der Mord in Worb, wie es in den Medien hiess, sei ein Plagiat des Romans „Ein Mord in Worb“. Der Autor klage gegen Unbekannt.

Wenig, aber genug. Das Kaum deines Geistes. Im Kaum deines Körpers.

Die trainierte Stunde, sehnig, schlank, von der Zeit gehärtet. Oder: Mit dem Söhnchen einen Sandkuchen backen. In teuren Minuten, die als Sekunden zerrinnen.

Mag sein, man hat von der Vielfalt des Personals, das man Ich nennt, gesprochen.

Von chaotischem Pulsieren. Von seiner Auslöschung, zuweilen.

Aber ich kreise bei jedem Wort für Wort. Bei jedem Satz für Satz wird klarer: Ich umkreise die Teile, die – zersplittert, wie die Medien sagen – mir zugeordnet werden. Ich kreise um sie. Schneller. Regelmässig. Herdenhund meiner Selbst. Ich, kein anderer.

Die alten Wörter. Immer die alten Wörter. Nichts Neues. Daraus.

für Marcel Michel

heut schreib ich ein gedicht

verwerf gedanken dem

alltag ins gesicht zu speien

erzähl zwei gültigen momenten den

morgen einer zuckerblume

frühling

auch mit partizip

im reinraum klasse 1

pflichtunversonnen

kalenderblätterreissen in

den schultern

nicht ertragen

der kalender wird verhängt

und träumend

boy meets girl

notieren

verlornen auges mir

ins abgeliebte angesicht

klavier dazu zu spielen in

kellerzimmern

waldschänken

ohne grundversorgung

an vergangenheit

aus geist und gleitzeit dies

gedicht zu schreiben

einzureichen

hoffen es wird

schneller noch als bald

zertifiziert

nach iso

menschen eine landschaft widmen

nach iso

tatsachenermangelung

nach iso

prolegomena im sand

im kasten meiner rede

anderntags

ich steige aus

aus dem dahergesagten

endbahnhof weltpostverein und

schweige bis zum nächsten frühling

ich hab mein internet verkauft

ich habe jetzt nicht nein gesagt

thomas blaser,

dem frühling & weltpostverein

dein aufschub (ad acta*)

in kurzen hosen sitzt

in tiefer abstraktion

in langmut später

aufschub ist dein name nicht

lässt dich nicht fahren in

geschlossnen räumen und nicht

im ichverbot vielleicht

einmal in einem lift

mit dir allein

freut sich dagegen an der

feuchten haut sehr

eigenen kleinen seins

in grossen gruppen

trinkend – literweise buch und

beispielsweise bühnenwörter

saufend fressen

dick ist der der dick sich denkt

verkündend grappa schlürfend oder

schmeiss die alte katze raus

die hat hier keinen platz

im chor

am lederjackenabend im

programmkino den kinoschirm

sich fest ans bein gedrückt

wenns regnet

trocken ragt

das ewige hingegen

deiner wörter stumm

bleibt deine sprachbox sauber

verkrusten tage

rasten an der oberfläche

bleibt wenig übrig nach

der reinigung des teppichs

deiner schaufabrik von

wunden sätzen hinten

zwischen faulem zahn und mund

und später stund

——

* (zu ddI, ddII, ddIII). zu den akten, zunächst. mehr ist im moment nicht zu holen, aus dem bild. an dieser stelle und, um im bild zu bleiben, aufgeschoben bleibt hier alles bis montag. keinen aufschub duldet dagegen das treffen mit meiner lektorin in köln. etwaige kommentare bleiben ab morgen zwischenzeitlich in der moderationsschleife.