Ein wenig Latein
Drei Semester lang
Sechs Stunden die Woche
(ohne die Zeit für Vor- und Nacharbeit)
Davor gelernt
Wie man Zahlen so wendet
daß der Saldo stimmt
Kennzahlen und Kontokorrent
auch eine der septem artes liberales
Von Büchern den Staub gewischt
Und von Metallteilen den Ölfilm
Ein wenig Betten geschoben
in irgendeinem Sterbehaus
in Hamburgs Norden
Transit ohne die Bedenken
die man heute damit verbindet
Aber was für ein Aufbruch
der ganze Überschwang der Jugend
in einem Kartenhaus voller Bücher
Theater vom Feinsten
Glanz der frühen Jahre
Später dann: eher Langeweile
ein Mißbehagen
verursacht durch
zuviel Rückblick
Ich neige heute dazu
Vieles dem Zufall zuzuschreiben
Eine Formel
die wenig erklärt
Im Alter hören die Fragen auf
sagt mir eine, dies wissen muß
Ein Andrer, daß
nicht alles Gold war, was glänzte
Gott sagt mir Nichts
ER schweigt
Das stört mich aber nicht
Im Gegenteil
so bleibt es spannend
Woher dann aber
– manches Mal –
der Überdruß
vor oder nach der Rasur
Mit oder ohne Bart
ändert nicht die Haltung
Vor dem Spiegel ist
hinter dem Spiegel
All its the same, Alice
Komisch nur, daß
in all dem keine Lehre steckt
Weder davor noch dahinter
Mein Geheimnis
bleibt mir unergründlich
Was ich weiß
passt in einen Fingerhut
Meine Nußschale
mit dem grünen Segel
Was ich weiß
ist in nuce
Ist mein Universum