1.1

auf dem weg nach hause // sage ich / es war einmal war es / was zu folgender überlegung führte / was war / im angesicht einiger blätter an den schuhen / das blatthafte / beschriebene / die trockenen adern überbleibsel / röhren einer textur von nähr und botenstoffen / die vermuten liessen / da war einmal etwas / das sich mitzuteilen suchte und / ankam an den rändern und / wieder ausgeatmet wurde und / grünte und blühte und / wieder in sich zusammengesackt immer / noch an das schöne erinnerte die / endliche oberfläche die zum / leuchten gebrachte / das waren wörter / im anfang / die gelesen wurden und / hals und nase passierten / ins freie entlassen / spuren hinterliessen / in blättern als zellen und zeilen und / in körpern in teilen aus körpern etwas / wovon man sagte das / sei der bestand //

Gattungsfragen (slm)

vollmundig wurde einmal verkündet, dass der bald sporadisch zu schreibende und einzustellende Text sie liest mich (als Kopfzeilentext zum Roman Dranmor) eine kleine Erzählung werde, die natürlich wichtige Motive des Romans aufgreife und sie aus einer anderen Perspektive durchspiele. Nachdem die ersten (inhaltlichen) Überlegungen zu den ersten slm-Teilen gemacht wurden, verwerfe ich wahrscheinlich diesen Ansatz. Da der Haupttext („Dranmor“) schon ein reiner Prosatext und der Fussnotentext („Überschreibungen“) in reflexiver, experimentellerer Prosa gehalten wurde, fand ich eine weitere Prosaform des Guten zu viel. Dort oben muss eine verdichtete Form stehen, einerseits, um eine gewisse Gattungsvielfalt zu gewährleisten (dies war auch immer Thema des Haupt- und des Fussnotentextes bzw. auch: das Überschreiten der Gattungsgrenzen), andererseits natürlich auch, um der Enge des Raumes gerecht zu werden. Die Idee war es dann, einen rein lyrischen Lauftext zu fabrizieren. Bei einem zur Verfügung stehenden Platz von ungefähr 3200-3500 Wörtern bin ich mir allerdings nicht sicher, ob das tragfähig wird. Ein erster Versuch mit einem Kompromiss wird gerade unternommen. Vielleicht ist es am Ende als epic poem in prose (dt.:?) zu bezeichnen …