Die Verfolgung und Ermordung Julian Paul Assanges, …

Die Verfolgung und Ermordung Julian Paul Assanges, dargestellt durch die Puppentruppe des Hospizes zu Gutenberg



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Personen:

Julian Paul Assange (1)

Anon (2)

Die Alten (3)

Allweb Allstars (4)

Assange

ganz sicher bricht nicht

bin ich

Anon

kein wasser strahlt

so hart wie du

kein meissel sandkorn

mürbt

auch nicht

der stete

Die Alten

tropfen

eindringen

alles will eindringen

überall

nicht dort

wo ES ist

fasert dawas rum

ganz sicher nicht

Assange

keine mulde wird sich bilden

kein tropfer trog

kein ausgehöhltes flaches

nichts

nichts nichts nichts

nichtsnichtsnichtsnichtsnichts

bohrt da ein loch rein

auch kein rohr

kein gar nichts

auch kein held

kein held schon gar nicht

dass dadurch darin darunter sich wasser sammle

wovon er leben könnte

ein paar stunden

tage vielleicht

Anon

kein wasser strahlt

so hart wie du

kein meissel sandkorn

mürbt

auch nicht

der stete

Die Alten

muss er alleine sterben

wird ganz trocken

staubig

faltig aus papier so dünn die haut

Assange

kein wasser

kein held

kein rohr

kein loch

gar nichts

Die Alten

und wenn er mit dem hammer kommt?

das könnte klappen

vielleicht

wenn er damit umzugehen weiss

Anon

oh, wie modern er ist!

er führt ihn in der rechten hand

wie edel! wie anmutig!

er holt aus, die sehnen glänzen in der sonne

Die Alten

und da

und da

da kommt er schon

der HIEB

SAUSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS

zack plog

Assange

man scheitert als held

und alle habens gesehn

viel zu hart die

ewige nuss

als dass man ein kleines

tälchen

buddeln könnte

Die Alten

kratzerlos das ding

verdursten muss er

vorher

wenn nicht die hunde kommen

Anon

kein wasser strahlt

so hart wie du

kein meissel sandkorn

mürbt

auch nicht

der stete

Allweb Allstars

dann heulen frau und kind rabäh

der papa war zu schwach

und bohrt kein loch in dieses

harte zeugs und sammelt uns kein wasser

und zerfällt nun irgendwo

dadraussen

da drüben

dann suchen wir uns halt

nen anderen

noch viel grösseren

helden

einen supermann

der macht das dann

Die Alten (schauen in die Zukunft)

zweitausend grosse steine

hat dieser dann getragen

macht dann ein

loch

in diesen stoff

mit was?

wir könnens nicht erkennen

auf dass sich dann das wasser

mehre und sammle

darunter

nun muss nur noch regen her

so sei es dann

hat gott ein einsehen

in ewigkeit

amen

Anon

halleluja, halleluja usw. usf.



(3)



(4)

upload: Unter Stäuben


Unter Stäuben

Ein szenisches Fragment

Von Saha * Morgenrot

(hab & sabine o.)

+ + +

*

(…) Ich weiß, ich bin noch nicht lange hier. Aber zwei Stunden noch, liebe Kollegin, lieber Kollege, sage ich euch: Dann passiert es wieder. Ich habe es die letzten Wochen beobachtet. Das letzte Mal konnte ich mich gerade noch unter das Bücherregal retten. Dann kam ER. Es war furchtbar. Ich konnte ihn deutlich hören. Kauerte mich aber mit den Anderen zusammen und versuchte auszublenden, was dann passierte, schon allein deswegen, um mich nicht mit traumatisierenden Bildern zu belasten – dann war ER wieder weg. Alle hat er weggeputzt. Aus dem Nichts tauchte ER auf – den Letzten Seufzer haben sie ihn genannt. Es geschieht in großer Regelmäßigkeit und heute, wenn ich richtig gerechnet habe, wird es wieder passieren (…) >pdf

alpenlauschen lauschen

taberna kritika präsentiert:

eine arthouse lo-fi wohnzimmerproduktion, 2004

alpenlauschen 0.1 (hörbuch, 17 min., mp3/ 24 MB)

der als unaufführbar geltende dialog zweyer bergen (mehr) liegt jetzt in einer frechen audacity-umsetzung vor – ergebnis eines kleinen wochenend-selbstlernkurses ohne handbuch. entdecken sie ungehörte sounds & effekte und verstehen sie, warum das knacken der copypaste-einfrickelungen nicht mehr als störung, sondern als wichtiges, selbstverständliches stilmittel zeitgenössischer hörproduktionen zu betrachten ist. die geübten sprecher sind natürlich alle eines astreinen hochdeutschen mächtig – die charmante süddeutsche einfärbung der stimmen aber ein genialer regieeinfall, der von dieser software problemlos unterstützt wird. nebenbei wurden mindestens 3 versprecher eingebaut – ein ohrensessel für jede hörspielfreundin.

viel vergnügen bei der suche!!!

(natürlich wird daran weitergearbeitet. irgendwann.)

zu: alpenlauschen – Ein Neuwerlich, Lustig, Ernsthafft Poetisch Gastmahl und Gespräch zweyer Bergen in der löblichen Eydgenoßschafft und im Berner Gebiet gelegen: nemlich des Niesens und Stockhorns als zweyer alter Nachbaren

alpenlauschen III

alpenlauschen – Ein Neuwerlich, Lustig, Ernsthafft Poetisch Gastmahl und Gespräch zweyer Bergen in der löblichen Eydgenoßschafft und im Berner Gebiet gelegen: nemlich des Niesens und Stockhorns als zweyer alter Nachbaren – Drither und lezter Theyl

INFO | was bisher geschah

     es helfe nicht, über die unbequemlichkeiten des lebens zu hadern, das hiesse, sich an sich selbst zu versündigen, so (vielleicht) die agnostiker niesen (n) und stockhorn (s), was zähle, sey die freundschaft. erst recht die bergfreundschaft!

bild: unbekannter künstler – The Stockhorn, Filzstift und Edding, 2004

n: das ist völlig unmöglich, ich habe ihn doch eben erst noch gesehen. naja, man hat zumindest über ihn gesprochen.

s: ja, für uns war das eben eben, für die da unten gehört das schon zum altbestand der geisteserkenntnis. für manche eben.

n: ich hatte schon lange den verdacht, habe mich aber noch nie dazu geäussert. man kann ja nie wissen. man hört ja allerhand in seinem leben. und plausibilität? ach, eigentlich möchte mir nichts so recht plausibel scheinen. ich will aber auch nichts gesagt haben.

s: da gabs mal ein paar transzendentalerleuchtete, die haben ein bisschen auf mir rumgeturnt. das war ne lustige sache …

n: harmlose burschen. sympathische doch. aber, tut mir leyd, dafür bin ich nun wirklich zu alt.

s: unter uns, so eine gottbegegnung auf mir hat nie stattgefunden. und ich kenne auch keinen anderen, der nun irgendetwas bestätigen würde. aus erster hand sozusagen.

n: wissen sie, ich glaube, nun ist der zeitpunkt gekommen, endlich einmal klartext zu sprechen. im grunde genommen sind diese ganzen geschichten eyne schöne erfindung. und der mensch, also der mensch braucht ja solche dinge, wie, wie flüssig brot. und wenns auch noch ansprechend daher kommt …

s: sie haben doch bestimmt wieder was ganz konkretes im sinne.

n: Die Wahrheit ewig ist und bleibt / Obmans gleich mit dem Finger reibt /

s: Bis daß Gott wird von Himmel kon / und sitzen auff den Richter Thron / Da er wirt Himmel und die Erd / Von ihrer Eytelkeit und b’schwerd /(488).

n: endledigen!!!! das sollte uns irgendwie bekannt vorkommen. nun, ich mache mir darüber keine sonderlichen gedanken mehr. ich kenne keine stelle, an der von der verdammnis eines berges gesprochen würde.

s: in meinem langen studium der theologie ist mir das auch noch nicht untergekommen. wir können also ganz beruhigt seyn. allein, um ein paar der hoffnungslosen tut es mir leyd. und es werden ja immer mehr. und es wird immer aussichtsloser. früher …

n: ach ja, es ist alles nicht mehr so wie früher. ich will damit aber nicht sagen, früher wäre alles besser gewesen. nun, wir werden nicht viel ändern können, beweglichkeit war noch nie unsere stärke.

s: es war halt eyne andre zeit. apropos zeit. ich muss weiter, es dunkelt ja schon. und (…) hat der tag sich fast geneigt / Der Abendstern sich bald erzeigt / Wir sehen schon den schatten fallen / (486) … hat mich sehr gefreut, herr …

n: niesen, niesen wie hatschi. ja, ganz meinerseits herr stockhausen.

s: melden sie sich doch mal. kommen sie doch in den nächsten jahrzehnten mal auf einen kaffee vorbei. ich rufe sie an!

n: ich hoffe, ich stehe dann noch.

s: wir werden sehen.

n: gute nacht!

s: nacht!

ENDE szene III und finis