Existentialismus

“Als Aktualität jeweils leicht verspätet.” (Am Teetisch freilich ein chokierender Gedanke!)

im Klappentext zu: Paul Fechter, Kleines Wörterbuch für literarische Gespräche, Gütersloh, 1950

Vielleicht kann man sagen: Fechter ist der stilistische Weidermann der 50er Jahre.

frühjahrsputz 2006

folgende texte wurden opfer des frühjahrsputzes und stehen nicht mehr im weblog zur verfügung. kommentierte texte sowie texte aus dem readerbereich, blieben i.d.r. davon ausgenommen:

laufende verfahren:

nachbarn im urlaub

plötzlich entschlossen

kein bild. kein wort

in 20 jahren

kriegsschauplatz natureingang

oT

amnesie, dissoziativ

ernste spässe

triage

neokonservatives mitspracherecht

instinktlos

rache d. rabattsystems

archiv des sands

anthropomorph

daytrader

Du und er und ich

austrokofferwort

Lao Tse mit Nietzsche

zehn dosen zur poesie

Dank an den Schlitten

schockraumsonett

(neulich:)
Andromeda, Perseus, Nördliches Dreieck

Das Geschäft / mit der Wahrheit / als Bedeutung

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren I)

über ich

Blitzfiguren

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren II)

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren III)

kolportage

lemia

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren IV)

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren V)

Sprachwandel klinischer Kunstausdrücke (Blitzfiguren VI)

sendung

ad acta k

media pauperum

ordnung

was los ist

Die Angst des Donnerstags vor dem Freitag

habe ich dir nicht eben gesagt

sie sind

der schiefer gast aus

dialog mit auslassung

Etwas weniger

gedicht ohne geschlechtsteil

wider wilen 2

hades

Almut heute

kleine formen:

willkürliche zusammenstellung 22 professioneller mikrobiogramme aus der geisterwelt

in die stadt

‘frau mit artischocke’ ohne frau

lyrik ist luxus

Letzter sein und manchmal Erster

Ein konventioneller Magaziner

Die Besichtigung

Loipenblut

legendär

Vage Konserven

klötenpölken

horst

insektenleben

der vogelstimmen- imitatorimitator

legendär II

in abwesenheit stutzen

rituale

Noch ein Reformstau

oT

Val Acletta

Jede r

Scheidung

Unterm Dach II

Rundgang mit Säule

szenen:

Das Picknick (1/3)

die fetten III,3 / himmelfahrt

die fetten III,2 / m wie mut

die fetten III,1 / alte hüte

die fetten II,3 / somnium

die fetten II,2 / zur sache, schätzchen

alpenlauschen III

alpenlauschen II

alpenlauschen I

die fetten II,1 / andere dinge

die fetten I,3 / zeiten & zeitungen

die fetten I,2 / Martha

die fetten I,1 / nichts

eternit

einige texte darunter finden sie in überarbeiteter form auch hier.

Gleim, der Tod und das Mädchen

die todesgedanken, die eigentlich lebensgedanken sind. und die diskussion mit sru, ob das müssen hierin ein sittliches oder biologisches (verpflichtung oder anlage) ist. 1 zu null für die biologie, so haben wir uns geeinigt, damals, als der text noch in einer anthologie gefunden wurde. ich plädiere für eine wiederaufnahme des verfahrens. im umfeld der “versuch(e) in scherzhaften liedern” lädt sich das gedicht weiter ironisch auf. (geschickt gemacht, weil zweideutig angelegt, ist auch der titel der publikation: Versuch in scherzhaften Liedern und Lieder). dann ein zweiter fund, in dem wiederum eine umwidmung des gedichts (vom tod zum leben hin) passiert und in dem – dieses mal allegorisch – das diesseits beschworen wird. das eine mit dem anderen gelesen, möchte ich, lieber sru, behaupten, dass gleim beide bedeutungsseiten (die sittliche und die biologische) des (o.) müssens billigend mitgenommen bzw. aufeinander angesetzt hat. vielleicht ist es auch das, was diese verse so “komisch” macht …

in:



Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in scherzhaften Liedern und Lieder. Nach den Erstausgaben von 1744-45 und 1749; mit den Körteschen Fassungen im Anhang kritisch hrsg. von Alfred Anger. – Tübingen : Niemeyer, 1964. – XLV, 227 S. 8’. (Neudrucke deutscher Literaturwerke. Neue Folge ; 13)

Die Spange (M. Mettler)

Nicht genug anpreisen kann ich den jüngst erschienenen Roman von Michel Mettler Die Spange. Dort finden sich so krude und skurrile Passagen wie diese:

Genau genommen ist dieser “Zahnarztroman” eine geschickte Verquickung solch seltsamer Einfälle. (Oder aber auch recherchierter Fakten aus der Zahnmedizin, generell den Naturwissenschaften? Ich habe das nicht im einzelnen nachgeprüft. Es ist einerlei, weil schön. Überhaupt: ich glaube dem Roman jedes Wort). Noch genauer genommen ist die titelgebende Spange vielleicht als der narrative Stoff oder Kitt anzusehen, der die einzelnen seltsamen Elemente (oder auch: Zähne) zusammenhält. (Eine Spange, eben). Absolut empfehlenswert also und gar nicht relevant-realistisch. (Weiteres entnehmen Sie bitte den einschlägigen Rezensionen …).