Die Ballade vom Schwätzer

Es lebt im bundesdeutschen Land

ein Freund der weichen Worte,

als Bundesumweltmann bekannt,

ein Schwätzer schlimmer Sorte.

Er war’s, als es in Japan knallt,

den man nach vorne schickte

und der uns süßlich zugeschallt,

wozu er ernsthaft nickte.

Es sei, so sprach er, nun die Zeit,

noch mal zu übersinnen

den Grundbegriff der Sicherheit,

das fühle er ganz innen.

Und dies natürlich eingedenk

des Leids, so würd’ er hoffen,

fern von parteilichem Gezänk.

Und schaute sehr betroffen.

So sah man ihn sinnhaft gesinnt

durch die Begriffe wandeln.

Ein junger Mann mit Frau und Kind,

staatsangestellt zum Handeln.

Ein wort- und amtsverliebter Faun

von denen, die nicht checkten:

Aus höhrer Warte anzuschaun,

da gleicht der Mensch Insekten.

Drum, Röttgen, rede noch so gut!

Die sprachbegabte Rasse

verändert nur, wenn sie was tut.

Was macht denn so die Asse?

taz > (GROa)