Großes Finale

Es beginnt leicht, locker, lose.

Viererkette. Flache Bälle.

Ein paar Schwalben. Ein paar Fälle.

Gelb gegen Ziege (wegen Meckern)

Kein Klotzen. Nur ein bisschen Kleckern.

Eins Rivaldo. Eins von Klose.

Verlängerung! Härte im Spiel.

Geschrei. Auch Jancker möchte spielen.

Schade, Carsten! So geht’s vielen.

Manch Schienbein wird jetzt klein gehäckselt,

Kaiser Franz noch eingewechselt.

Doch diesmal nützt auch das nicht viel.

Zum Schluss wird Kahn zwölf Elfer halten,

darauf selbst einen noch versenken

und der Nation den Titel schenken.

Die Welt versinkt im Schrei der Massen.

Brasilien kann’s gar nicht fassen.

Dann toben höhere Gewalten.

Der Himmel wird entzwei zerreißen.

Siebenmähnige Hyänen

mit solchen wie Ronaldos Zähnen

gehen nieder. Seraphims

auf die Fans und Teams

nasse Adiletten schmeißen.

Der Fußballgott wird niederfahren,

Walters Fritz zu seiner Rechten,

und dann alle jene schächten,

die an ES nicht glauben wollten,

die mit den Augen zweifelnd rollten,

die Rudi niemals hörig waren.

Es wird das Ende aller Arten.

Es wird das große grause Richten

mit Hagel, Feuer, Rauch, Vernichten

und ekelhaften Elixieren.

Die Erde wird zugrunde gehen

und als Fußball neu entstehen!

Kerner wird dann kommentieren:

“Das war so nicht zu erwarten!”

taz > (GROa)