O Mond! Wie öde, o, wie dumm
hängst du da oben wieder rum,
treibst träge dich durch Wolkenschollen,
wenn andere gerne schlafen wollen.
So käsegelb, so schal, so fahl
befunzelst du Busch, Berg und Tal.
Das nennst du Licht? Da lach ich laut!
(Dazu ist es auch noch geklaut.)
Mann, Mond, sei doch mal wie der Stern,
der Sonne heißt – den hat man gern.
Der macht sich nächtens nicht so wichtig.
Die Sonne, Mond, sie sieht das richtig:
Glut. Gleißen. Glamour. Glanz und Star.
Doch du dagegen? Ganz und gar
bloß Krater, Dellen, Löcher, Beulen.
Mensch, Mond, mit dir ist es zum Heulen!
Und Nacht für Nacht die gleiche Leier.
Hey, Mond, das geht mir auf die Eier!
O Mond, so öde, o, so dumm,
sag mir nur eins, Mond, sag: Warum?
Doch nein! Sags nicht! Bewahr dein Schweigen!
Denn etwas Schönes ist dir eigen
– da kann ich sagen, was ich will.
Du hast was Gutes: Du bist still.