Eine Pistolenkugel wird abgefeuert. Im selben Moment erinnert der Anvisierte einen Kindheitstag am Meer. Die Kugel ist unterwegs, die Gleichzeitigkeit dauert.
Er verliert sich in seinen Bildern (eine Lache geschmolzenen Schokoladeneises zwischen Brandungsgeröll, seine Füße vor ihm, vergraben im Sand, ein lesendes Mädchen mit Gänsehaut, dort drüben auf einem gelben Badetuch, die Silhouetten zweier Tanker am Horizont). Nicht die berühmten letzten, blitzartigen Bilder vor dem Tod, nicht die kurz aufleuchtenden, vergangenen Augenblicke. Das Geschoß geht in der ihm fremden Zeit spazieren, beginnt in ihr zu wandern. Die Erinnerung aber dehnt sich immer weiter, gewinnt ihre uns fremde, endlos wachsende Genauigkeit. Die Kugel verirrt sich in ihr verliert an Geschwindigkeit, erstarrt.
Und fällt ein kurzes, dumpfes Geräusch ins nun nicht mehr leere Eimerchen des Jungen. Ende.