Die umgebenden Wände weiß kacheln sie den Ton
unter den windfrohen Winkeln, auf Zuruf im Austausch
den Durchzug am Dielenbrett entlang geschlichen,
fußgleich krallen sie sich in den kalten Boden,
korrespondieren mit den Tapeten und der Lampe
im Raum über die Bahn, über die Fenster weit hinaus.
An der Anlegestelle sitzen die indifferenten Konsonanten,
den Zahllaut unter Verschluss, sacken sie die Stimme ein,
unverbraucht überdauern sie das Schweigen, den Kehllaut.
(c) Swantje Lichtenstein. Aus: “Landen” (2009). Swantje Lichtenstein wurde 1970 in Tübingen geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie und wurde an der Universität zu Köln mit einer Arbeit über neuere Lyrik promoviert. Sie arbeitete als Lektorin, Radio-Produzentin und seit 2007 als Professorin für Literatur an der FH Düsseldorf. Sie erhielt Preise, Auszeichnungen und Stipendien: 2007 von der Kunststiftung Baden-Württemberg, zuletzt ein Aufenthaltsstipendium des Bertolt-Brecht-Hauses, Svendborg / Dänemark. Bisher erschien, neben Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien wie »lauter niemand«, »poet[mag]«, »47 und 11«, »Versnetze«, »Lyrik von Jetzt« der Gedichtband »figurenflecken oder: blinde verschickung« (2006).
Links / Mehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Swantje_Lichtenstein
http://www.poetenladen.de/swantje-lichtenstein.html