Mission accomplished? (notula nova supplement III)

cit.

(parallalie am 26.01.09): “Nach wie vor aber das Interesse für Sprache auf der Suche nach ihrer Form.” Das setzte voraus, daß die Sprache etwas Eigenständiges ist. Die eine Form sucht, die sie nicht hat. Aber die Fragestellung interessiert mich im Zusammenhang mit den “Aporien”. Ich verstehe darunter die Suche nach der Fähigkeit, die Ratlosigkeit so zu formulieren, daß sie sich selbst den Rat gibt, den sie vergeblich sucht. D.h. die Ratlosigkeit ist auf der Suche nach ihrer Rathaftigkeit. Was von der Formulierung der Ratlosigkeit abhängt und den Rücken, die dem Auffinden der Rathaftigkeit in den Weg gestellt werden Mal so exzentrisch formuliert.

(notula nova am 26.01.09): “ich versuche mich mal an ihrem ersten punkt. wenn “sprache” vielleicht das ensemble von regelsystem, wortvorrat usw. und deren tatsächlichen anwendungen ist (ähnlich langue/parole), so meinte ich mit “form” also letzteres. ein sprachinternum. für mich hat das bedeutet, dass ich – in kenntnis einiger sprachformen (ausdrucksmöglichkeiten, oder auch hier: schreibweisen), und in unkenntnis vieler anderer – mitunter versuche (notula nova ist so ein projekt, und darum ist das alles auch sehr selbstbezüglich … und in gewisser weise paradox), analog zur sprache, die versucht einen teil ihrer selbst zu erkunden, mechanismen einzubauen, die beziehungen zwischen (hier nun, das wäre in diesem falle so die grössenordnung:) textteilen willkürlich und unwillkürlich zu ermöglichen. kurz: notate, die miteinander zu tun haben, und solche, die nichts miteinander zu tun haben, werden konfrontiert und werfen auf einmal bedeutungen ab, die auch für mich manchmal frappierend sind.

ein schönes beispiel, das sie geben, ist es, indem sie obiges zitat mit dem bartheszitat in berührung bringen. und dies zusammendenken, wie z.b. mit ihrer analyse der Suche nach der Fähigkeit, die Ratlosigkeit so zu formulieren, daß sie sich selbst den Rat gibt, den sie vergeblich sucht. also mit und in dieser form auszusagen, dass eine gewisse (neue?, andere?, abweichende?) form der fragestellung entstehen kann, wenn nur die antworten oder auch aussagen (neu?, anders?, abweichend?) arrangiert oder gelesen werden, fand ich nun reizvoll. und vielleicht ist das nun auch ein guter effekt bei diesem ansatz: dass das eine oder andere in paradoxien oder auch aporien münden kann, ist dabei nicht auszuschliessen. ist eigentlich vorprogrammiert. wenn dann daraus vielleicht trotzdem ein text entsteht, der einigermassen (vielleicht interessant und) interpretationsoffen sein kann und zugleich seine gemachtheit (und seine form) mit ausstellt, sodass eine antwort also immer auch sein muss (ich formuliere mal salopp) achtung, fingierter text – rat gibt es woanders, aber wenn genug hierin rumgewühlt wird, hat das möglicherweise konsequenzen für die weitere suche und ihre ergebnisse, dann ist damit vielleicht schon eine zentrale aufgabe erfüllt.”