Salzkristalle & Trüffelpilze (Auszüge, 01/2013)

Was also bleibt? Sicherlich zwei Romane (Der Blaue Kammerherr und Die Kinder der Finsternis), deren außerordentliche literarische Qualität nahezu durchgehend unbestritten ist, die freilich bei ihren Lesern zu unbedingter Bewunderung oder aber zu starker Ablehnung führen. Es bleibt ein Werk, das fast in seiner Gänze unzähligen Nöten und Krankheiten abgetrotzt wurde. Und es bleibt das Beispiel eines Lebens, das sich immer auf der Grenze zwischen Literatur und Musik bewegte, ein als freischaffender Schriftsteller vorgelebtes Leben, oft mit prekären finanziellen Situationen, getrieben vom Glauben an den Adel der Kunst, des Abendlandes; das Beispiel eines Schriftstellers, der das Halbe als Lösung streng verwarf; das Leben eines Traditionalisten, der dennoch ein modernes Werk hinterlässt; ein Leben also, schwankend zwischen zwei Polen, das Leben nämlich eines zu früh oder zu spät Erschienenen, den die Umwelt wider seinen Willen zum Dasein eines Einzelgängers verurteilt. [Vorveröffentlichung aus der Biographie von Dominik Riedo über Wolf von Niebelschütz: »Wolf von Niebelschütz. Leben und Werk. Eine Biographie«; erscheint 2013]

Vielleicht bin ich eine Art Mensch, die unter gewissen Konstellationen verworfen werden kann. Und eigentlich war diese Konstellation gegeben. Aber ich wurde halt noch rausgeschnipselt, damals.

Mimi und Dodo

Nie, soso, die, nein, die wurden nie

Mido und Domi

Die Schweiz findet keine Ruhe, bis ich gestorben bin.

Sie (im Zug): Ach, diese Asylanten wieder, wollen immer Geld. Sollen mal in ihrem Land bleiben!

Die andere (ihr gegenüber): Ja, jaja, wirklich …

Die Erste: Aber gestern war ich also beim Spezialalternativarzt. Zahlt keine Krankenkasse. Er sorgt aber dafür, dass die guten Elektrofubigudui zu mir in den Körper kommen. Wo sie mich heilen. Ich spüre es schon.

Die andere: Aha.

100: ein Trauriger und zwei Nichtse: Die Eins lässt den Kopf hängen, die zwei Nullen sind leer …

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