Slbstl / Selbstlaut (ist013)

I Zit. Aus Harris, Rethinking writing: Über Schriften ohne Vokale, semitische Schriften, konsonantische Schriften // Stelle ich mir vor, denke ich mir die Selbstlaute weg (d Slbstlt), unterdrücke ich sie, negiere ich das Selbst (Slbst), meine Schrift, im Moment des Denkens (es denkt, es dünkt) beginnt ein Spiel voller Möglichkeiten. Bringe ich Unschärfe in mein Zeichenreservoir. Multipliziere ich die Möglichkeit meiner Bedeutung.  II Löse ich mich von den angenehmen wie unangenehmen Seiten meiner Vita: indem ich sie neu schreibe, durch Auslassung, sie aber immer noch zu Teilen (zu wie grossen?) an meinen Text binde. Vielleicht muss ich das an einem Beispiel (Bsp.) erproben: Nehme ich ein bezeich[nendes] Dokument meiner Grundschulphasen, der Zeit in der noch keine Zensuren, aber “natürlichsprachige” Einschätzungen über mich [verbreitet] wurden, so also in mir “angelegt” wurden. Transkribiere ich diese Zeichen. (Da ist eine Junglehrerinnenschrift, die zu keinem Gesicht mehr passt. Ein [bildliches] Nichts, von dem ich lediglich noch eine gequetschte Hand hinzufühlen kann. Kaugummireste unter einem Erstklässlertisch. Musikalische Erziehung. Ein Blockflötenensemble. Mengenlehre. Ein Pausenhof, der nach mehr als 30 Jahren in sich zusammengeschrumpft ist – nach meinem letzten Besuch. Handarbeitsunterricht – Textiles Werken! Keine Klassenkameraden. Namen. [Nichts]. Rollhof hiess der Stadtteil, an dem er heute noch zu finden ist.) Zurück zur Löschung der Vokale. Zum syllabischen System der [nachträglichen] Freiheit. (Der Vergangenheit). De[m] spät[en] Verzicht auf das, was da […]: // “Hrtmt rbtt zgrnd nd st nch vrsplt. r mß fmrksmr wrdn. Sn Lstngn snd zfrdnstllnd.” III Corona plus nord. Squaws. Hure IS. Sein WC gesonnt wirke alsdann Wal umfing ihn weich. Stille in mir in Moment des Dela. Bringe ich Unschärfe an weinen Text, begradige Eisen, die zu keinem Gesicht mehr pisst. Ein Parser tief, sich sauer geschimpft.