(Das selbstkritische Moment: wir finden uns berückt, wissen aber nicht wo. So lange dieser Ort nicht glasklar benannt werden kann, weisen wir den Genuss der Gemeinschaft zurück). Wir dichten und findichten:
die feinsten Töne
nochmals verbessert die Zeit
freut sich die Chance
TCTH1
Dazu stellt sich ein kleiner Theorie- und Konzeptentwurf ein: Das The Chomskytree-Haiku (TCT-H) ist ein Bild-Text-Lektüre-Montage-Cutup-Verfahren. Oder so ähnlich.
– Pragmatischer Text (wie vorhanden im Ferienhäusschen, aus regionalen Informationsmedien, Din A 5, hauptsächlich, wird markiert und gestaltet.)
– Die Markierungen extrahieren Wortmaterialien, die gleichzeitig durch visuelle Strukturen in Anlehnung an Chomsky-Bäumchen und der poetischen Idee der generativen Transformationsgrammatik präsentiert werden.
– Es gelten (wenn möglich) haikupoetologische Prinzipien (Zeitigkeit, Zeiligkeit, Silbigkeit, Bildräumlichkeit).
– Das Ergebnis ist ein polyvisuelles, polytextuelles, polystrukturelles, polytheoretisches Dingens (Image).
– Wortwolken (tag clouds) und Kategorien werden durch Unterstreichungen (rot / blau) versinnbildlicht und runden das Image ab bzw. öffnen (und schliessen gleichzeitig) einen semantischen Bewegungsraum jedes einzelnen Haiku und seiner visuellen Struktur.
– The Chomskytree-Haiku ist in diesem Sinne eine Konzeptarbeit, angelegt auf 10 Elemente (als Blogeinzelposts / Scans).
– Die Rhizomigkeit ergibt sich aus dem anschliessenden Ausstellungskonzept. Die einzelnen Originalseiten werden (schwarz) gerahmt, präsentiert, idealerweise in der im einzelnen Blatt zugrundeliegenden Treeästhetik (Verbindungen mit schwarzen Schnüren, rote und blaue Klebestreifen ergänzen auf weissem Hintergrund das so als Metastruktur gedachte Bildinstallat.
– Diese metastrukturelle Hängung soll wieder und wieder (an verschiedenen Orten, zehnmal insgesamt) reproduziert werden und die verbundenen Rahmen / Images sind in je neuer Ordnung – als Variationen, also – zu hängen. Die The Chomskytree-Aktion und -theorie (Baum / Wurzel als Organisationsprinzip) wird mit dem Theorieantagonisten des Rhizoms (Deleuze / Guattari, Kontingenz und das Allesmitallemverbundensein) kontrastiert. Das so arrangierte The Chomskytree-Haiku (Rhizome) stellt sich durch einen Metatree im kontinuierlichen Wandel / in kontinuierlicher Transformation her. Eine sogemässe Thematisierung kontingenter, visuell-textueller Strukturen – auch auf nächsthöherer Ebene – symbolisiert die Idee einer / von Post-Theorie.
Oh, schon 15h15. Zeit für das Ritual mit dem Sonnensegel.