(cut-up. exzerpte. fussnoten.)
auch: eine etwas unübliche (oder: unredliche?) methode der überschreibung ist natürlich die streichung, und dann: exzerpierung des übriggebliebenen. die bedenken, die in der passage kleine theorie des exzerpts formuliert werden, sind bedenken in mehrfacher hinsicht: darf man einen primärtext nehmen und xbeliebiges destillieren? in der literatur, denke ich, darf man, und nur dort. (). dann: diese exzerpte oder destillate (vielleicht erinnert es in manchen fällen dort auch ein bisschen an cut-up) –
aus: dranmor V,3 “(Oder: ein Traum)”
sie selber werden, lässt man sie so als gesamtpalimpsest stehen, nach einer gewissen zeit zu fussnoten ihrer selbst, oder, etwas anders formuliert: der vorgang der destillation (exzerpierung, collagierung … mit der präsentation im material/des materials), also hier auch des lesens auf einen zweck hin, generiert zwangsläufig fussnoten. (die primärtexte werden). oder (V,5a, Kleine Theorie des Exzerpts): Und: Dass all dies nur zur Fussnote taugte, die noch etwas sagen und bestätigen oder widerlegen soll, was nur beiläufig zu erwähnen ist und dann irgendetwas erhärtet. Dabei, scheint es mir, ist es unerheblich, wie lange das Gesagte, wie klein zerstückelt, wie – wieder miteinander verschachtelt und verkettet – das Erscheinungsbild des Entnommenen ist, es dient vor allem diesem einen Zweck, so meine Vermutung: bei mir konkret zu werden im Moment des Sinnlichkeitsverlusts. (… = der entkontextualisierung). (…). Die ganze Text- und Verkettungsgeschichte ist doch eine Missbrauchsgeschichte. Überhaupt: geschieht die Verkettung an sich doch in einem unbewussten Moment. Auch ein Fall für die Fussnote. Letztendlich kann man hier schon die Not der Veranstaltung sehen. Wozu, also?
Vielleicht für das Gefühl etwas getan zu haben: des Sexuellen des Schnittes und der Herauslösung, in einem heiligen Akt der Selbstversicherung und der Bedeutsamkeit des eigenen Tuns. Also setzt man verschwitzt seine Arbeit fort, denn man will ja gesund bleiben, auch wenn man nicht weiss, wohin das führen wird. (dazu gehörte: ich weiss nun nicht mehr, wo ich das geschrieben habe: die ganze textgeschichte ist doch eine einzige fussnotengeschichte). (ganz sicher bin ich nicht, dass ich das (so) geschrieben habe …) .
CONTAINER: Keine Kommentare zu den u.g. Passagen/ Fragmenten. Aber: Zwischenzeitlich wurde ein kleiner Text mit dem Titel Dranmor Anagramme geschaltet. Dieser Text soll erst am Ende der ersten Lektüre auf seine hundertprozentige Umsetzung geprüft werden. Dann: noch eine Notiz für später: Warum fehlt V,2? Der Übergang zwischen V,1e und V,3 ist so ein viel härterer Schnitt als sonst üblich. Vielleicht bleibt es aber doch lesbar …
(zu dranmor V,3-V,6; übersicht überschreibungen)