(B11 zu M11)
Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Höherwertigkeit des Dahingestellten handelt, wenn das Dargestellte als minderwertig wahrgenommen wird, liegt bei ungefähr sechzig Prozent, wenn man also dieser Ausführung glauben darf. Insgesamt jedoch sinkt dieser Wert um zwanzig Prozent, wenn alles Ausgewertete und nicht nur das Höherbewertete hinzugezogen wird. Muss es also nicht umgekehrt auch lauten: je schlechter ich das Darzustellende darstelle, das nun aber nicht ästhetischen Sinne, um so höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Darstellende, das nun aber nicht im moralischen Sinne, als höherwertig wahrgenommen werden wird?
Und die Räume? Verwende ich einen Raum, der als solcher eindeutig dargestellt werden würde, und nicht offen liesse, sich zu verwandeln, nicht die Möglichkeit zuliesse, dass dort ein Keller wäre, bildlicherweise, ist wiederum die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Dargestellte als minderwertiger empfunden, selbst wenn dem Darzustellenden mit hochwertigen Mitteln begegnet würde, wenn man also dieser Ausführung glauben darf.
Ähnlich verhält es sich bei der Anlage der Charaktere. Wird ein Protagonist nur mit berufstypischen Insignien, weniger aber mit gewissen Eigenheiten ausgestattet, die es erlauben, diesen als doch unabhängiges Subjekt zu sehen, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass es sich hierbei um ein tragfähiges Element in einem als höherwertig zu beurteilenden Dargestellten handelt, wenn man also dieser Ausführung glauben darf.
Wenn man also dieser Ausführung glauben darf, kann man zwar nicht mit maximalem Erfolg, aber vielleicht mit einer gewissen Gunst in der Bewertung rechnen, was die Einschätzung der Rangigkeit eines Werkes anbelangt, wenn ich eine Geschichte schreibe über einen unerträglichen Zustand, an einem Ort, der überall sein könnte, mit Handlungsträgern, die nicht sind, wie der Rest der Gesellschaft. Mit anderen Worten: schreibe ich über mich und mein Schreiben.