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Clemens J. Setz

Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 6. September 2015

von Clemens J. Setz (Autor)

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Spannend, abgründig, aufwühlend – 1000 Seiten Setz

Was geschah in der Stunde zwischen Frau und Gitarre?

In einem Wohnheim für behinderte Menschen wird die junge Natalie Reinegger Bezugsbetreuerin von Alexander Dorm. Der Mann sitzt im Rollstuhl, ist von unberechenbarem Temperament und gilt als »schwierig«. Dennoch erhält er jede Woche Besuch – ausgerechnet von Christopher Hollberg, jenem Mann, dessen Leben er vor Jahren zerstört haben soll, als er ihn als Stalker verfolgte und damit Hollbergs Frau in den Selbstmord trieb. Das Arrangement funktioniere zu beiderseitigem Vorteil, versichert man Natalie, die beiden seien einander sehr zugetan. Aber bald verstört die junge Frau die unverhohlene Abneigung, mit der Hollberg seinem vermeintlichen Freund begegnet. Sie versucht, hinter das Geheimnis des undurchschaubaren Besuchers zu kommen und die Motive seines Handelns zu verstehen.

Dieser Roman ist eine Bergwerksfahrt in die Welt des Clemens J. Setz. Sie fördert ihre innere Ordnung zutage, ihre Geheimnisse und Prinzipien: Macht und Ohnmacht, Sinnsuche und Orientierungsverlust, Unterwerfung und Liebe in allen Spielarten – fürsorglich, respektvoll, besessen, Liebe als Wahn und als Manipulation. Und Rache. So subtil und schmerzhaft, dass die Frage nach Täter und Opfer in namenloses Gelände führt.

Seitenzahl der Print-Ausgabe

1021 Seiten
Sprache:

Deutsch
Herausgeber

Suhrkamp Verlag
Erscheinungstermin

6. September 2015
Abmessungen

14.2 x 4.9 x 21.5 cm
ISBN-10

3518424955
ISBN-13

978-3518424957
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Produktinformation

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Herausgeber : Suhrkamp Verlag; 2. Edition (6. September 2015)
Sprache: : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 1021 Seiten
ISBN-10 : 3518424955
ISBN-13 : 978-3518424957
Abmessungen : 14.2 x 4.9 x 21.5 cm

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Produktbeschreibungen

Pressestimmen

»Dieser geniale Roman ... hat das Zeug dazu, zu einem Kultroman zu werden.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT 27.08.2015

»Diesen Roman zu lesen ist eine Qual, das muss man so sagen. Aber das heißt nicht, dass es sich nicht lohnt.«
Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung 03.09.2015

»Kaum einem Schriftsteller gelingen so fantastische Verschaltungen von Organischem und Mechanischem, Belebtem und Unbelebtem.«
Jutta Person, Süddeutsche Zeitung 05.09.2015

»1000 Seiten Natalie. Radikal personal erzählt. Das Buch ist eine faszinierende Zumutung, es gibt keine Erholung, die Leserin folgt Natalie durch die Windungen ihres Geistes.«
Angela Leinen, taz. die tageszeitung 05.09.2015

»Eine Packungsbeilage gibt es nicht zu dem Buch, hier aber vorweg eine Warnung: Die Lektüre dieses Romans kann Ihren Gemütszustand verändern.«
Kristina Pfoser, SWR 06.09.2015

»... der provokativste, intelligenteste, sprachmächtigste und verstörendste Roman des Jahres.«
Richard Kämmerlings, DIE WELT 17.09.2015

»Der Spaß mit diesem Roman muss nach der letzten der 1021 Seiten nicht zu Ende sein. Beim Zurückblättern kann man wie in einer Schatzkiste herumwühlen in den fantastischen Einfällen des Autors.«
FOCUS Online 16.09.2015

»Sprachgewaltig und bizarr ist Die Stunde zwischen Frau und Gitarre. Setz lotet darin die Untiefen der menschlichen Psyche und des sozialen Zusammenlebens aus.«
ORF 05.10.2015

»Verwirrt taucht man aus diesem Roman wieder auf, betrachtet die gewohnte, banale, fast vergessene Umgebung, denkt sich – ›was war das denn?‹ und möchte am liebsten noch mal von vorne anfangen.«
Martin Ebel, Deutschlandfunk 05.10.2015

»Alle verzweigten Details, auch noch die kleinsten Gesten der vielen Figuren, beschreibt Clemens Setz mit sprachlicher und psychologischer Bravour.«
Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung 27.10.2015

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik sowie Germanistik studierte und heute als Übersetzer und freier Schriftsteller lebt. 2011 wurde er für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 ausgezeichnet. 2014 erschien sein erster Gedichtband Die Vogelstraußtrompete. Für seinen Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre erhielt Setz den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2015. Mit Vereinte Nationen war Setz 2017 und mit Die Abweichungen 2019 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Sein neues Buch Die Bienen und das Unsichtbare erscheint im Oktober 2020.

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Otilie

O. K.

Rezension aus Deutschland vom 22. Mai 2019

Verifizierter Kauf

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Eine Person fand diese Informationen hilfreich

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Buchera

Tiefseetauchen im Assoziationsgebirge

Rezension aus Deutschland vom 4. Oktober 2017

Verifizierter Kauf

Verliebt war ich in Setz - das muss zugegeben werden - schon vor dem Lesen des Romans, nämlich nachdem ich ihn bei der Lesung desselben erleben durfte und von dieser Wahnsinnserfahrung hingerissen war.

Da wunderte es mich dann nicht mehr, dass ich schon beim Lesen hin und weg war. Die Protagonistin, offensichtlich zwangsgestört und gefangen im Assoziativen Gefängnis ihrer eigenen Gedanken, hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und selbst das Abstruseste erschloss sich mir, solange ich in Setz ' wundervoller Sprache abgetaucht war.

In dem Heim, in dem sie als Pfekegekraft arbeitet, betreut sie einen Patienten, der eine Frau in den Selbstmord trieb und sich auch sonst durch extremen Charme auszeichnet. Regelmäßig besucht wird er von Ehemann der durch sein Zutun Verstorbenen, was selbst der verschobenen Natalie zu viel erscheint. Allein diese Konstruktion führt zu atemberaubenden Szenen, komplettiert durch das verrückte Leben Natalies, die sich mit Zwangshandlungen, non sequitur Unsinnsgedankenspielen,verstörend unaufgeregten sexuellen Eskapaden und einem hörigen Exfreund in der Spur zu halten versucht.

Der eigentliche Star ist dabei Setz wunderbare Sprache, manchmal üppig barock überfrachtet, mal präzise und kühl wie ein Skalpell, mit Beobachtungen des Menschlichen, die einem vollkommen offensichtlich erscheinen und dabei gleichzeitig umhauen. Garniert wird das Ganze mit den rasenden Assoziationsketten, ja -gebirgen, die direkt aus Natalies Innerem zu uns sprechen und u s das Gefühl geben, auf ihrer Groshirnrede spazieren zu gehen.

Definitiv das Fantastischste, was ich dieses Jahr ( wenn nicht sogar seit Jahren) gelesen habe. Danke für dieses Geschenk von einem Buch.

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5 Personen fanden diese Informationen hilfreich

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Cornelius Mirow

You are the Nervbolzen beneath my wings

Rezension aus Deutschland vom 18. Dezember 2015

Verifizierter Kauf

Das Wunder des Lesens, hat einmal jemand geschrieben, bestehe darin, dass es uns erlaubt, jemand anders zu sein. Dieses Wunder kann allerdings ziemlich weh tun, wenn dieser andere eine hochgradig neurotische Person ist, die ihre latent vor sich hin brodelnde Angstdepression durch Zwangsrituale in Schach zu halten versucht, massiven Betäubungsmittelmissbrauch betreibt und immer wieder neue gedankliche Wahngebilde aufbaut, während ihr trister Alltag zwischen Single-Dasein (mit halbhörigem Ex-Freund in Standby-Funktion) und Pflegeheim vorbeizieht. Diese Person ist Natalie Reinegger, und sie ist, und das ist das eigentlich Qualvolle, trotz ihrer vielen Macken im Grunde eine zutiefst gelangweilte Person mit einem langweiligen Leben. Macht es Spaß, diese Person zu sein? Kein bisschen. Und deshalb sollte, wer auf der Suche nach Spaß oder Unterhaltung ist, "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" nicht lesen. Es ist ziemlich frech und ein bisschen doof, dieses Roman als Thriller (oder als "philosophischen Thriller"(!)) zu bezeichnen - einerseits, weil Setz natürlich sprachlich und konzeptionell viel mehr kann als Fitzek et al., andererseits, weil man damit dem Genre des Thrillers Gewalt antut: Ein Stalking-Opfer rächt sich in mikroskopisch kleinen Einheiten am Täter (oder nicht?) - nun ja, das hat einen gewissen Reiz und birgt auch immer wieder tolle Szenen, aber diese Geschichte als spannend zu bezeichnen, weist auf ein leicht zu erregendes Gemüt hin. Und der "Showdown" irgendwo auf Seite Tausendundnochwas kommt dann so tatorthaft hölzern und läppisch daher, dass man ihn fast für eine Parodie halten könnte. Dabei ist es nur der Versuch einer Konvention an ein Genre, mit dem Setz offensichtlich nichts am Hut hat.

Nein, dieser Roman hat andere Qualitäten, aber die sind mit herkömmlichen Kategorien nicht zu erfassen. Wenn er Musik wäre, würde man ihn Indie nennen. Das knarzt und blubbert sprachlich sehr schön, und die Rituale der Natalie Reinegger verfolgt man zu Beginn mit wachsender Faszination, manchmal auch mit leichtem Ekel, wenn Natalies körperliche Affinität zu menschlichen Ausscheidungen kompromisslos ausgemalt wird. Aber warum nicht, stecken wir locker weg, schließlich ist Internet. Und natürlich folgt der Roman keinem klassischen Erzählmuster. Er liest sich eher wie eine Versuchsanordnung. Eine aus Schablonen zusammengesetzte Hauptfigur, die der Autor als Vehikel für seine persönlichen Interessen benutzt: Das Non-Sequitur-Gespräch, diverse Variationen von Handy- und Internetspielereien, Chats, Netbots, philosophische Exkurse, Wortneuschöpfungen, Wortwahrnehmungen, Synästhesien, fantasierte Szenarien mit merkwürdigen Halbwesen oder fiktiven Mäusen, das alles seitenlang und gedankenstromartig ausgebreitet. Und immer wieder Redewendungen und Songtextfetzen, die Natalie nicht los wird, die sie verfolgen und einschlagen wie Wassertropfen in der chinesischen Folter ("In einer solchen Situation" oder "You are the....beneath my wings"). Was nun, wenn man all diese Exkurse und Experimente nicht annähernd so aufregend finden kann, wie Natalie und ihr Autor? Ganz einfach: Dann nervt das alles kolossal. Was hält einen dann noch fest? Eine gewisse Neugier sicherlich, die durch die schroff-ungewöhnliche Sprache auf den ersten Seiten geweckt wird, auch eine Bereitschaft zum Sich-Verstören-Lassen. Interessante und in ihrer Schrägheit realistische Dialoge, lebendige Figuren. Insbesondere der Charakter des Dorm ist wirklich gruselig eindrucksvoll; hier spürt man, wie eindringlich Setz während seines Aufenthalts in einem Pflegeheim recherchiert hat. Aber all diese Triebfedern leiern bald aus und tragen die Lektüre nicht viel weiter als bis zur 30%-Marke (versteht sich von selbst, dass dieser Ziegelstein von einem Buch zum e-book prädestiniert ist). Den Rest liest man dann nur noch aus Prinzip oder Trägheit, was möglicherweise keine gute Entscheidung ist.

Nun kann man das alles immer noch ärgerlich und gleichzeitig interessant finden - ob es sich lohnt, einige Stunden Lebenszeit dafür zu investieren, ist eine Frage der persönlichen Verfassung. Man kann auch ein großes Etikett darauf kleben wie "Dekonstruktivismus" , "Zumutungsliteratur", "Formzertrümmerung" oder - allen Ernstes - "Empiriokritizismus" (wtf). Den Risiken, die das unmittelbare Erleben der Lektüre bereit hält, entkommt man damit nicht. Dieses Buch zu lesen ist wie eine lange Zahnwurzelbehandlung mit nicht ganz sauber dosierter Narkose, während der Regen über die Fensterscheibe mäandert: man dämmert so vor sich hin, hält gelegentliche Stiche aus, aber eigentlich fallen einem ständig Dinge ein, die man in genau diesem Moment lieber tun würde. Es stimmt schon: Dieses Buch ist auf seine Weise herausragend, anfassend, und schon vom schieren Volumen her eine gigantische literarische Leistung. Es enthält fantastische Passagen. Ja, es ist großartig. Ich habe es nicht gemocht.

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74 Personen fanden diese Informationen hilfreich

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sanni68

Setzt sich fest.

Rezension aus Deutschland vom 1. Januar 2016

Verifizierter Kauf

Zu diesem Buch wurde schon viel geschrieben, auch zum "Ausnahmeautor" Clemens Setz. Eine Ausnahme ist dieses Buch aber tatsächlich, weil es einen mitnimmt in die Innenwelt der Protagonistin. Das ist anfänglich amüsant, faszinierend, wird dann zunehmend beunruhigender. Beim Lesen hat mich Natalie und ihre Gedanken auch begleitet, wenn ich das Buch aus der Hand gelegt hatte, Bisweilen den ganzen Tag. Da gerät man doch ins Grübeln, ob das so normal ist. Jedenfalls ein Buch mit Nachhall.

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Ebba C.

Clemens J. Setz die Stunde zwischen Frau und Gitarre

Rezension aus Frankreich vom 27. Mai 2017

Verifizierter Kauf

je suis totalement decue.. .de pages en pages on devient plus deprimée, voit tout plus negatives. Il sait écrire avec un grand froideur...

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