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Arnold Zweig

Junge Frau von 1914: Roman (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 17. Februar 2014

von Arnold Zweig (Autor), Heidrun Loeper (Nachwort)

3 Sternebewertungen

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In der Liebe und im Krieg

In diesem Roman einer Liebe im Ersten Weltkrieg steht das Schicksal der jungen Lenore Wahl im Mittelpunkt, womit Zweig auf das Unverständnis seiner Zeitgenossen stieß: Man empfand dies als befremdlich privat, wo doch die Männer an der Front gekämpft und ihr Leben riskiert hatten. Der Autor aber wusste, dass der Krieg bis in die Heimat vordringt und nicht zuletzt dort seine Opfer fordert. Zudem legte er mit diesem Werk ein aufsehenerregendes Bekenntnis zur weiblichen Selbstbestimmung vor, das seiner Zeit weit voraus war. „Ein furioser Pazifist.“ DIE ZEIT

„Der Krieg zwingt die Helden Zweigs, leidenschaftlicher zu lieben, tiefer zu hassen, schneller zu lernen, mehr zu leiden, intensiver zu leben. Er beschleunigt ihre Entwicklung und ihren Untergang, er steigert ihren Ehrgeiz und ihr Machtbedürfnis, ihren Wissensdurst und ihre Resignation, ihr Mitleid, ihren Neid und ihre Sehnsucht nach Glück. Der Krieg macht sie klüger, härter und grausamer, er ist eine große Anstandsprobe, eine moralische Prüfung.
Zweig … berückt das Leben, er beobachtet, liebt und genießt es. Seine epische Welt ist diesseitig und rational, taghell und übersichtlich.“ Marcel Reich-Ranicki

ISBN-10

335103556X
ISBN-13

978-3351035563
Auflage

1.
Herausgeber

Aufbau Verlag
Erscheinungstermin

17. Februar 2014
Sprache:

Deutsch
Abmessungen

11.5 x 3.5 x 19 cm
Seitenzahl der Print-Ausgabe

432 Seiten
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Das Meer unserer Herzen

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Produktinformation

Herausgeber : Aufbau Verlag; 1. Edition (17. Februar 2014)
Sprache: : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 432 Seiten
ISBN-10 : 335103556X
ISBN-13 : 978-3351035563
Abmessungen : 11.5 x 3.5 x 19 cm

Amazon Bestseller-Rang: Nr. 966,393 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
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Produktbeschreibungen

Pressestimmen

» (Der Roman) leuchtet (…) auf ganz eigene Art die Folgen aus, die der Krieg in den Herzen hinterlässt. « (Bernd Dreiocker RBB Kulturradio 2014-02-23)

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Arnold Zweig wurde 1887 in Groß-Glogau (Schlesien) als Sohn eines jüdischen Sattlermeisters geboren. Studierte u. a. in Breslau, München, Berlin Germanistik, moderne Sprachen, Philosophie und Psychologie. Bekanntgeworden mit "Novellen um Claudia" (1912). Armierungssoldat in Serbien und vor Verdun, ab 1917 Schreiber und Zensor in der Presseabteilung Ober-Ost. 1919-1923 lebte er am Starnberger See, danach in Berlin. Neben Novellistik und Dramatik entstanden Publikationen und Vorträge über Judentum, Antisemitismus und die Lehre Sigmund Freuds. 1933-1948 Exil in Palästina, Oktober 1948 Rückkehr nach Berlin (Ost). Präsident der Akademie der Künste bis 1953 und des deutschen PEN-Zentrums. Arnold Zweig starb 1968 in Berlin.Novellistik, Dramatik, Romane u. a.: Der Zyklus Der große Krieg der weißen Männer: Der Streit um den Sergeanten Grischa (1927), Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954), Die Zeit ist reif (1957); De Vriendt kehrt heim (1932); Das Beil von Wandsbek (1943 in Hebräisch, 1947 in Deutsch); Traum ist teuer (1962).

Kundenrezensionen

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Spitzenbewertungen aus Deutschland

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Zölzer,Dr. Harald

Junge Frau von 1914

Rezension aus Deutschland vom 6. Oktober 2013

Verifizierter Kauf

In 2014 denken wir an den Ausbruch des ersten Weltkrieges vor hundert Jahren. Der Roman von Arnold Zweig schildert sehr lebendig die Stimmung, die vor und während des ersten Weltkrieges in Deutschland geherrscht hat, das Schicksal zweier junger Menschen, die der Krieg trennt und nur für eine kurze Zeit für ihre Hochzeit wieder zusammen führt. Vier Tage Urlaub von der Westfront bei verdun, um den Bund fürs Leben zu schließen.

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Jens Neumann

Eine Frau an der Heimatfron des Ersten Weltkriegs

Rezension aus Deutschland vom 5. August 2014

Verifizierter Kauf

Der Roman, 1931 erschienen, beleuchtet neben den Kriegsschauplätzen hauptsächlich das Leben der jungen Leonore Wahl, deren Freund Bertin sie durch eine Vergewaltigung geschwängert hat, nun aber den Dienst als Soldat antreten muss. Leonore kämpft gegen Konventionen und damalige gesellschaftliche Normen an, strebt nach Unabhängigkeit und freiem Entscheidungswillen - zur Kaiserzeit als Frau nahezu undenkbar. Geschickt verwebt Zweig kriegshistorische Fakten mit der fatalen Kriegspropaganda und erzeugt so ein differenziertes Bild von Wahrheit und Dichtung des Ersten Weltkriegs.

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Marko Schlichting

Ein Gesellschaftsbild aus den ersten jahren des Ersten Weltkrieges

Rezension aus Deutschland vom 12. November 2017

Im zweiten Band der sechsteiligen Reihe „Der große Krieg der weißen Männer“ spielt die Bankierstochter Lenore Wahl die Hauptrolle. Sie wird schwanger und treibt mit Hilfe ihres jüngeren, sympathisch-ironischen Bruders David das Kind in einer Klinik illegal ab. Vor ihren Eltern hält sie das geheim. Ihr Vater, ein Bankier aus Potsdam, versucht unterdessen, mit Kriegsanleihen noch reicher zu werden, was dessen liberalem Vater nun gar nicht gefällt. Während Lenore trotz eines Streits mit Werner Bertin die Heirat der beiden durchsetzt, müssen sie erleben, wie die gewohnte Ordnung plötzlich in sich zusammenfällt. Das macht sich nicht nur an dem Verschwinden lieb gewonnener Lebensmittel bemerkbar, sondern auch dadurch, dass der Klaviervirtuose David sich freiwillig zur Armee meldet. Auch Bertin ist eingezogen worden und zunächst Armierungssoldat bei Küstrin, also ein Soldat ohne Ausbildung an der Waffe. Er wird an die Front versetzt, erst nach Serbien, dann nach Verdun. Die Heirat setzt Lenore schließlich durch, um ihm einen Heimaturlaub zu verschaffen. Mit Bertins Rückkehr nach Verdun endet der Roman. Der zweite Band der ursprünglich geplanten Trilogie „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ erschien erstmals 1931. 1970 wurde er von der DEFA im Auftrag des Deutschen Fernsehfunks verfilmt – zweieinhalb Stunden dauert der Film mit Jutta Hoffmann und Klaus Piontek in den Hauptrollen. Das zeitnahe Erscheinen des Romans ermöglicht Zweig einen Blick in jene Zeit, Ereignisse werden in die Handlung eingewoben, die damit eigentlich nichts zu tun haben. So wird vor allem der preußische Antisemitismus geschildert, wenn zum Beispiel ein Rabbi an der Front nach einem toten Mitglied der jüdischen Gemeinde sucht – und den Toten unter einem Misthaufen verscharrt findet. Stilistisch ist dieser Roman deutlich schlichter und damit leichter zu lesen als der 25 Jahre später erschienene erste Band der Buchreihe. Auch wenn Zweig seine Protagonisten recht distanziert schildert, kann man als Leser einen gewissen Bezug zu ihnen herstellen. Schwierig ist jedoch vor allem, die Denkweise von Lenore Wahl und Werner Bertin nachzuvollziehen. Bei den Personen mit Nebenhandlung klappt dies umso besser. So wird klar, warum sich David, ironischer Feingeist mit großer Klappe, als Freiwilliger meldet: Zum einen aus Schwäche, die es ihm nicht ermöglicht, sich als Einzelner gegen die Masse der jungen Menschen seiner Zeit zu wehren, und aus Familiensinn, der es gebietet, mindestens einen Soldaten an der Front zu haben. Unklar bleibt dagegen das Verhältnis zwischen Lenore und Werner Bertin trotz ihrer Kriegsheirat: Hier die Frau aus gutem Hause, die über die gesellschaftlichen Zwänge ihrer Eltern spottet, ohne sich daraus zu befreien, die sich im Gegenteil recht nett darin einmummelt, dort der abgehobene, leicht weltfremde Feingeist, der die Verrohung durch die Front billigend in Kauf nimmt, weil er ihr nichts entgegenzusetzen hat. Erst im nächsten Band wird er Menschlichkeit wiederfinden – mit allen Konsequenzen. Das Buch sollte man lesen, wenn man vorhat, auch den Roman „Erziehung vor Verdun“ zu lesen. Sonst bringt es nichts. „Erziehung vor Verdun“ erschließt sich jedoch auch durchaus ohne dieses Buch. Als Gesellschaftsbild der ersten Jahre des Ersten Weltkriegs ist es recht interessant, doch auch hier gibt es besseres.

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