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Und dem Hörer wird dann schlecht
oder er kriegt Hunger


Ein geschriebenes Gespräch (= "Chat") zwischen einem Musiker und
seinem Verehrer, dem Fan. Ein Gespräch über Schokolade und Pickel, Innovationen
und Stereotypien, über Scham und Peinlichkeit, über Musik im allgemeinen
und Deathjazz im besonderen.
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       H
err Zauner aus Wien schrieb mir eine Mail. Darin legte er mir das neueste Lied ("The Sun") seiner Band mit dem unaussprechlichen Namen "PHILOPROGENETIC" ans Herz. Und ich solle doch bitte neugierig genug sein, um es mir von folgender Homepage:
http://fm4.orf.at/soundpark/p/philoprogenetic als MP3-File herunterzuladen und anzuhören.

Neugierde ist eine meiner liebsten Freundschaftsdienste. Nach nur zwei Klicks war ich schon am "downloaden". Die Verbindung war schnell, bereits nach weniger als drei Minuten konnte ich mich ans Hören machen. Unglücklicherweise wurde gerade an diesem heissen Vormittag das Straßenstück direkt vor meinem Fenster aufgestemmt, Fräse und Presslufthammer schwängerten die schwüle Luft mit infernalischem Lärm. Die Konkurrenz des aufdringlichen Lärms zur Musik wollte mir aber eine schöne Gelegenheit sein, um in meiner Stube die Stereoanlage mal so richtig aufzudrehen; wär doch gelacht. Erst kurz vorm Anschlag des Lautstärkenreglers war vom Presslufthammer nichts mehr zu hören. Dafür spürte ich, wie die Bassgitarre von "The Sun" über den Parkettboden meine Fußsohlen kitzelte.

     In meiner augenblicklichen Euphorie über einen gelungenen Rocksong stellte ich mir mitsummend die Frage: Wie ist es möglich, dass etwas wie Rockmusik, die schon hundertmal für tot erklärt worden ist, so lebendig klingen kann?

Seit mehr als 3 Jahrzehnten, seit sie mit der Auflösung der Beatles und dem Tod von Hendrix, Joplin und Morrison ihre Götterdämmerung erlebt hat, hält sich die Variation des Themas in Grenzen. Rock heißt: Folk, Blues, Jazz und ein bisschen englische Lyrik in einer Schachtel, millionenmal durchgeschüttelt. Genau so klingt "The Sun". Und trotzdem klingt’s überhaupt nicht fad. Kurzerhand beschloss ich, Herrn Zauner per E-Mail zu einem kleinen Chat einzuladen. Sollte mir der Musiker doch selbst erklären, warum mir bei seinem kleinen, stereotypen Kunstwerk nicht fad wird.

     Was folgt, ist ein geschriebenes Gespräch (= "Chat") zwischen einem Musiker und seinem Verehrer, dem Fan. Ein Gespräch über Schokolade und Pickel, Innovationen und Stereotypien, über Scham und Peinlichkeit, über Musik im allgemeinen und Deathjazz im besonderen.


MUSIKER: ja hallo Fän.


FÄN: he du! grad aufgestanden?

MUSIKER: bin gerade beim frühstück, das heiß´t beim kaffee


FÄN: ja, hunger hätt ich auch schon wieder

MUSIKER: hmm. naja ich ess nur schokolade


FÄN: schokolade?

MUSIKER: warst du nicht derjeneige, der mal gejammert hat, er bekomme pickel von schokolade?


FÄN: meine erfahrung, stimmt. wer schokolade frühstückt, wird mit pickel bestraft. da kann man ja gleich ummagumma von pink floyd zum aufwachen hören…

MUSIKER: freut mich übrigens, dass du gefallen findest an unserer musik,... und du hast recht mit dem, was du in der mail geschrieben hast. "The Sun" ist aber auch unsere rockigste stereotypie.


FÄN: jetzt, wo ich’s so im hintergrund laufen hab’meine ich: "the sun" ist immerhin schön genug, um das wort stereotypie zu rehabilitieren.

MUSIKER: und das wort archetypie dazu...


FÄN: hm... da muss ich g’schwind im fremdwörterlexikon nachgucken

MUSIKER: hmm, ich aber auch,.... eigentlich komisch, weil ich es ständig verwende und mich noch beim aussprechen des wortes jedes mal frage, was ich damit eigentlich sagen will


FÄN (nach dem Blättern im Fremdwortlexikon): "archetypus": urbild, urform. ja, also dann… für mich wär das weisse album der beatles so was wie der archetypus der rockmusik. Alle facetten auf einer platte: blues, pop, country, hardrock und ein bisschen avantgarde; mit welchem album der rockgeschichte würdest du jemandem diese musik erklären?

MUSIKER: hmm, also ich weiss nicht ob es grad das weisse album wäre, da gibt es zumindest mehrere archetypen,... ich glaube für mich ist das, hmm,... irgendeine Stones Platte vor '73, dafür aber egal welche. oder doch vor '76 meine ich, dann paßts auch noch zu meinem Geburtstag. hat nicht für jeden alles, was vor dem eigenen geburtsjahr liegt, was archetypisches?


FÄN: ja, die stones. aber als beatles-verehrer der ersten stunde reagiere ich auf die stones natürlich reflexartig: die stones waren ja bestenfalls die ersten archetypischen plagiaten, die den archetypus der beatles abgeschrieben haben!

MUSIKER: plagiaten waren die rockmusiker der 60er alle, haben sie doch sämtlichen Bluesmusikern nicht nur musik sondern sogar die texte geklaut.


FÄN: ja, und dafür abkassiert und steinreich geworden. ekelhaft! die armen neger.

MUSIKER: jaja, der Rock,... und Paul ist wieder unter der Haube wie du vielleicht weißt,...


FÄN: paul?? der mccartney?

MUSIKER: ja freilich, hat geheiratet, dieser Schlingel, eine 40 jährige, oder ist sie gar noch jünger?, und ein model war sie auch, ha! die musik ist ja nicht das einzige, was am Rock stereotypisch ist.


FÄN: hat der mccartney nicht erst neulich mit der queen geschmust?

MUSIKER: na, und die hat bei so viel anbiederung an das ehemals verhasste establishment gleich das handtuch geworfen und den löffel abgegeben


FÄN: vor ein paar wochen erst war er bei gottschalk und hat den dirigentenkasperl für eine blasmusikkapelle gemacht. schade, dass sie damals den lennon erschossen haben und nicht den mccartney. das hätte uns einiges an peinlichkeit erspart.

MUSIKER: mccartney bei gottschalk, das hätt ich gern gesehen. Ja, so ist das, wenn die rockmusiker alt werden: traurig. man sitzt vorm fernseher und schämt sich seiner idole.


FÄN: Wenn paul wenigstens alkoholiker wär... oder dass die stones werbung für vw machen. haben sie das not, denk ich mir da. noch immer nicht genug kohle gemacht? jedenfalls grund genug, endlich die alten bravo- poster von der wand zu kletzeln...

MUSIKER: Magst ein virtuelles nutellabrot?


FÄN: ich hab schon pickel, danke.

MUSIKER: bei mir kommen die pickel eher vom saufen


FÄN: ah, ich sehe, du bemühst dich wenigstens, dem klischee vom rockmusiker zu entsprechen. aber ich dachte, saufen macht hämorrhoiden?

MUSIKER: nur wenn man so unvernünftig ist, und das bier direkt vom kühlschrank in sich hineinschüttet


FÄN: beim klischee vom rockmusiker, der der kreativität zuliebe seinen körper mit harten drogen ausbeutet, fällt mir ein: "deathjazz". also jene musikrichtung, in die sich deine band philoprogenetic durch üben, üben, üben entwickeln will. Was bitte ist "deathjazz"?

MUSIKER: das ist eine mischung aus jazz und deathmetal


FÄN: deathmetal. aha. ist deathmetal das, was ich denke? also gruftig und schwer?

MUSIKER: ja, deathmetal ist gegröle und gegrunze, dazu schwere gitarren, ein schlagzeuger, der sein schlagzeug verprügelt etc,...


FÄN: also, dafür klingt ja "the sun" ausgesprochen flockig

MUSIKER: sicher, aber von da entwickeln wir uns weiter und wollen auch mal was weniger stereotypes ausprobieren als rock. und das soll sich dann anhören wie deathjazz. aber keine ahnung, was noch daraus wird. vielleicht wirds ein wenig john zornig, wer weiss.


FÄN: also wollt ihr mit "the sun" vorerst einmal auch gar nichts anderes als klassischer rock sein?

MUSIKER: klassischer wie mit "the sun" können wir gar nicht mehr. "the sun" ist das erwartete, das nichtsneue. kurzes, akustischen intro, elektrisches gitarrensolo im zweiten Drittel des liedes, zwei gitarren, ein bass, ein Schlagzeug, gesang, englischer text. ja. all das ist klischee, stereo-typie. nur: das muss so sein. Ich glaub nämlich nicht, dass rockmusik auf innovation angewiesen ist. Vielleicht ist innovation schon sache des jazz, ich weiss nicht... ich glaub’, rockmusik muss vor allem eines: sie muss funktionieren. "The sun" ist unser sommerhit. es ist wie für Ö3 gemacht.


FÄN: Ja, und "the sun" funtioniert sehr gut, das kann ich bezeugen. sonst würd ich beim hören nicht mit meinem rechten Fuß im Takt mitwippen. und für einen, der sich so ungern bewegt wie ich, ist das mitwippen im takt schon zeichen echter begeisterung.

Wie geht das? setzt man sich hin und sagt: wir schreiben jetzt einen ö3 sommerhit?

MUSIKER: nein, "the sun" ist mir beim blödeln in den USA eingefallen


FÄN: um den weg vom rock zum jazz anschaulich zu machen: was müßte man an "the sun" ändern, um es deathjazziger zu machen?

MUSIKER: ich glaube bei "The sun" geht das gar nicht


FÄN: liegt das an den instrumenten oder an den noten des liedes?

MUSIKER: an beiden, aber hauptsächlich den noten. bei deathjazz orientieren wir uns an Mr. Bungle, die machen so was. schöne jazzige Melodien, sehr komplizierte Ryhmen - und dann wieder ganz aggressive Anfälle oder Rückfälle, gar: anwandlungen ins archetypisch-animalische: plötzlich eine schwere E-Gitarre etc.


FÄN: aber unter "metal", das wort hast du ja erst auch verwendet, stell ich mir vor: man wippt dann nicht mehr mit dem fuß, sondern mit dem kopf. so richtig headbanging. liege ich da falsch?

MUSIKER: doch, so stimmt das schon. da wippt man mit dem kopf... und bei unserer musik soll man letztendlich mit kopf UND fuß wippen – also echt schwierig, was wir da vorhaben. Aber ich stell mir das toll vor.


FÄN: liegt für dich der unterschied zwischen jazz und rock vor allem in komplexität? oder doch eher in der improvisation? also nicht: je jazziger, umso komplexer, sondern, im gegenteil, je jazziger, umso weniger struktur?

MUSIKER: also bei uns heißt jazz mehr struktur.


FÄN: diese richtung vom rock zum jazz scheint immer eine bewegung vom bauch zum kopf. je weiter man sich zum kopf bewegt, umso jazziger wird das ganze

MUSIKER: ja, und die überraschung dabei: kaum ist die musik beim kopf angelangt, hat’s normalerweise ein end mit headbanging. aber wir sind ja alles keine jazzer. wahrscheinlich auch deshalb Deathjazz, denn im Grunde kann man dann ja daraus machen was man will - und können muss man es auch nicht


FÄN: also, bei diesem hübschen widerspruch fällt mir auf: den blues kriegt ihr ja auch nicht aus dem ohr... gerade das find’ ich schön. sehr sympathisch

MUSIKER: ja... das ist vor allem der Alex, unser Gitarrenspieler, der hat einen wahrhaft tragischen hang zum blues. naja, den hab ich ja auch...


FÄN: der Text in "the sun" ist ja ausnahmsweise mal kein liebeslied, sondern ein kleiner philosophischer ausreisser ... "I wanna be somebody else but it's money that keeps me from doing so…" das ist eine alte weisheit in einer schönen zeile neu verpackt ...

MUSIKER: es singt sich vor allem einmal leicht...


FÄN: es gibt ja auch ein zweites Lied zum runterladen auf dieser seite
http://fm4.orf.at/soundpark/p/philoprogenetic (unter dem button "weitere audios"), "mediocrities". Das ist das andere Kapitel, das ist Jazz. wie ich eben gehört habe. um was gehts eigentlich im zweiten lied, dem jazzigen, "mediocrities" – was heißt das übersetzt?

MUSIKER: es heißt "Mitelmäßigkeiten". es geht um ein Brecht gedicht. Haben wir in der rocknummer ein gitarrensolo, so haben wir in der jazznummer genau in der mitte des liedes ein brecht gedicht eingebaut.


FÄN: mit haedbanging kommt man hier wirklich nicht weit. habs eben probiert

MUSIKER: nein das geht da gar nicht, aber wenn wir das jetzt da noch reinkriegen würden: dann is es Deathjazz. "mediocrities" ist vielleicht nicht gerade jedermanns geschmack, aber sozusagen das andere ende unseres schaffens


FÄN: weil du "anderes ende" sagst, fällt mir wieder mal ein, dass es beim hören für mich doch immer nur das entweder-oder gibt. Also: mediocrities ist jazz. sun ist eindeutig rock...

MUSIKER: ja jetzt müssen wir die beiden noch sozusagen in ein lied zusammenstopfen


FÄN: ....aber alle musik, die so gern als "fusion" bezeichnet wird, klingt für mich auch immer nach jazz

MUSIKER: hmm, ja das mag sein

FÄN: chick corea, weather report, oder blood sweat & tears, die immer als beispiele für fusion zwischen rock und jazz angeführt werden, ist das für dich nicht auch jazz?

MUSIKER: ist ja auch jazz. tja das is eben alles was übrig bleibt


FÄN: welche platte ist für dich fusion?

MUSIKER: The Complete Bitches Brew sessions vom guten alten Miles Davis, das ist für mich Fusion


FÄN: ah doch... ist für mich auch jazz, hm.

MUSIKER: naja damals waren viele auf den Miles Böse weil plötzlich was rockiges und was indisches etc drinnen war in seiner Musik. Aber kennst du vielleicht das Mahavishnu Orchestra, John McLaughlin und so?


FÄN: ja, das kommt meiner wunschvorstellung von fusion schon näher

MUSIKER: nur die haben wieder ihren indischen film laufen


FÄN: stimmt, das indische, auf das steh ich auch nicht. Aber noch viel mehr fällt mir da das fragmentarische auf: ein paar takte rock, und kurz, bevor mein Fuß mit dem wippen anfangen will, hebt der mclaughlin ins jazzige ab und ich denk mir nur: spielverderber

MUSIKER: mir gefällts gut, obwohl man für die Mahavishnu schon gut aufgelegt sein muss. was mir daran eben gar nicht gefällt ist das esoterische, dieser spirituelle hintergrund,..


FÄN: jaja, genau. das spirituelle versaut die ganze platte

MUSIKER: ja leider. und das fragmentarische, hmm, das müßte man noch irgendwie lösen, obwohl mir das hie und da sehr gut gefällt. erinnert mich an Musil, oder an Joyce. Mahavishnu ist eine Art musikalischer Joyce


FÄN: Trotzdem: ich stell mir bei fusion eher den ton selbst vor. dass ich also im klang an sich nicht mehr zwischen rock und jazz unterscheiden kann. weisst was ich meine?

MUSIKER: hmm, ja glaub schon, aber das ist aber schwierig. oder vielleicht sogar unmöglich?


FÄN: unmöglich, punkt

MUSIKER: übrigens ist unser Bandname aus dem Ullyses genommen


FÄN: ah! was heisst philoprogenetic?

MUSIKER: gar nichts eigentlich, ist eben einer dieser Joyce’schen Neologismen. er spicht von "philogenitiver Erektion"


FÄN: aha.

MUSIKER: und zwar als einer aufgehängt wird, weil man dabei im todeskampf ja angeblich eine Erektion bekommt


FÄN: hab ich auch schon mal gehört.

MUSIKER: und philoprogenetisch heißt dann soviel wie "der nachkommenschaft freundlich gesonnen". und das eben während man aufgehängt wird,.. eine schöne metapher, aber wofür eigentlich?


FÄN: naja... an sich ist die erektion ja was positives. aber ob immer freundlich gemeint?

MUSIKER: ja das ist es wahrscheinlich. wenn man aufgehängt wird, dann wird die erektion zum letzten "Salut" an die Menschheit.


FÄN: also wenn ihr euch dann dem fusion in form des deathjazz annähert. - kommt ihr dann von der jazz seite angerobbt oder von der anderen, der rockigen?

MUSIKER: ich denk’, mal so mal so... aber wahrscheinlich, weil wir ja dilettanten sind, doch eher von der rockseite. Zum beispiel kann keiner von uns notenlesen, was beim jazz aber beinahe unabdingbar ist


FÄN: wie ist das in der szene? wird man da nicht blöd angeschaut, wenn man jazz machen will und keine noten lesen kann?

MUSIKER: ich denke man wird nicht ernst genommen. aber was soll's. ich nehme mich ja selbst auch nicht allzu ernst


FÄN: was machen der Schlagzeuger und der gitarrist im bürgerlichen leben?

MUSIKER: alex studiert Biologie und will ein richtiger musiker werden, wenn er mal groß ist. Sascha is verheiratet, hat eine tochter und will auch musiker werden, wahrscheinlich fängt er demnächst mit dem Brucknerkonservatorium an


FÄN: ahja. das klingt ernsthaft. und du bleibst hauptberuflich fotograf?

MUSIKER: ja. ich bin kein musiker. Und möchte auch nicht als solcher bezeichnet werden.


FÄN: wieso, ist dir das peinlich?

MUSIKER: eigentlich würd ich gern als einer wahrgenommen werden, dem gar nichts peinlich ist, ginge das?


FÄN: hm. das peinliche. das wär auch mal einen philosophischen essay wert

MUSIKER: ja darüber wird viel zu wenig gesagt.


FÄN: dabei ist das peinliche doch ein sehr wesentliches gefühl. die scham!

MUSIKER: ich schäme mich.


FÄN: na, wenn das kein satz ist!

MUSIKER: aber ist scham nicht schon wieder viel gewichtiger als das peinliche?


FÄN: peinlich ist rock, scham ist jazz, um mal den faden zur musik wieder zu knüpfen. Also,
um es vielleicht doch noch auf den punkt zu bringen: wenn sich die scham bzw. der jazz im kopf abspielt und das peinliche bzw. rockmusik im bauch, dann müßte euer deathjazz doch genau auf den nabel zielen

MUSIKER: genau. Und dem hörer wird dann schlecht oder er kriegt hunger....


FÄN: exakt - das ist genau dieses dialektische gefühl, dass ich beim fusion oft habe. beim hören fang ich an, zwischen hunger und brechreiz hin und herzulaufen

MUSIKER: ja. und wahrscheinlich gehts genau darum. ich glaube, da haben wir jetzt eine wahrheit entdeckt


FÄN: um mal eine klassische interviewfrage zu stellen: ist eine cd in planung, oder steht gar schon eine bei libro im regal?

MUSIKER: eine cd wär schon eine tolle sache, kostet aber viel geld. also zur zeit heisst das programm: live spielen und angebote abwarten. nächsten sommer wollen wir gas geben und sehr oft auftreten


FÄN: auch beim linzer pflasterspektakel?

MUSIKER: ja wer weiss, diesmal waren wir bei der anmeldung leider zu spät dran, wir sind allesamt recht schlechte manager unserer selbst... leider


FÄN: ok. laßt mich das machen. ich übernehm 30 prozent des defizits

MUSIKER: Abgemacht. vergiss aber nicht die die rechnungen für zerschlagene fernsehapparate in hotelzimmern und auch die auf der bühne zu kleinholz verarbeiteten gitarren müssen immer bis zur nächsten probe ersetzt werden... um wieder mal auf das klischee zurückzukommen


FÄN: ja, und mein sinn fürs geschäftliche, der gibt euch dann den rest.

MUSIKER: naja, dann schaff ichs vielleicht doch noch, bis dreißig abzudanken.....

 

Reinhard Winkler
(winkler.hawelka@aon.at)


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