Melanie Safka mit Sohn Beau Jarred und Abi Tucker am 13. Oktober im Hirsch in Nürnberg


Kaum zu glauben, aber wahr: Melanie Safka geht 40 Jahre nach Woodstock mit ihrem Sohn Beau Jarred unter dem Motto »Woodstock is a Living Thing« noch einmal auf Tournee. Doch wo ist ihre Stimme geblieben? Die 1947 in New York City geborene Ikone der Blumenkinder schmetterte damals 22-jährig in Woodstock »Beautiful People« und »Birthday of the Sun« in die Nacht, während das Publikum bei strömendem Regen Kerzen im Takt der Musik bewegte.

In Nürnberg kam zu Beginn ihres Konzerts zunächst fast nur ein Krächzen, ehe sich die Stimme etwas fing. Die mittlerweile 62-jährige Grande Dame des Folks suchte nach dem rechten Ton, fand ihn aber nicht. Die verstimmte Gitarre konnte noch ihr Sohn richten, der auch einfühlsam begleitete, doch die schrägen Töne seiner Mutter konnte auch er nicht überspielen. »Close To It All« ist halt auch daneben – die Viertel- oder gar Halbtöne drüber und drunter waren nicht mehr zu zählen. Von der Ehrfurcht ihrer einstigen Größe getragen, fieberte das Publikum mit, doch wurde es mit zunehmender Konzertdauer nicht wirklich besser, zumal der Tonmixer mit Übersteuerung gerade in den hohen Tonlagen das Desaster nur vergrößerte – nichts mit Kerzenstimmung und Woodstock-Feeling. Nett waren einzig ihre Geschichten aus dem Leben von damals, als die Sixties noch swingten.

Mama Melanie begann ihr Konzert zunächst mit weniger bekannten Songs aus ihrem aktuellen Album »The Four Sides Of Melanie«, ehe sie die erwarteten Megahits präsentierte. Ob sie sich die Frage »What Have They Done To My Song, Ma?« an diesem Abend nicht auch selbst gestellt hat? Was haben sie mit Deiner Stimme gemacht, Melanie?

»Peace Will Come, die Hoffnung stirbt zuletzt. Klar durften auch »The Nickle Song« - nur angespielt ganz am Ende - und das einst großartige Stones-Cover »Ruby Tuesday« nicht fehlen. Doch was damals voller »Love & Peace« in hoffnungsvoller Aufbruchsstimmung in den Spitzenpositionen der Charts zu finden war, sorgte 2009 mehr für einen aufmunternden, fast mitleidigen Applaus. Rechtzeitig aufhören zu können, ist eben auch eine Kunst, ehe die Demontage des eigenen Denkmals einsetzt.

Die junge Blondine Abi Tucker zeigte mit Melanies Sohn Beau Jarred, wo die Zukunft liegt. Die beliebte Schauspielerin aus der TV-Kultserie »McLeods Töchter«, bot im Vorprogramm mit ihrer Mischung aus gefühlvollen Melodien, sensiblen Texten und klarer Stimme modernen Folk – umso stärker der Kontrast zum Hauptact. Manchmal etwas jugendlich überdreht, aber durchaus sensibel vorgetragen, machten Abis Songs aus dem aktuellen Album »One December Moon« Lust auf mehr. Mama Melanie, freu´ Dich über die Jugend und genieße Deine Erfolge aus den Sixties, die für immer bleiben werden!

Text & Foto: Helmut Ölschlegel

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Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.