Whitney Houston, 27. Mai, Nürnberg, Arena


Diva zwischen Höhen und Tiefen
Whitney Houston trotzte in Nürnberg den schlechten Kritiken im Vorfeld

Ihr „Bodyguard“ Kevin Costner kam bereits vor einigen Wochen nach Nürnberg und tauchte jetzt im Rahmen der „Show Overture“ nur kurz auf dem großen Videoscreen in der Halle auf, ehe Whitney Houston hoch oben die Bühne der Arena betrat. Nach den schlechten Kritiken im Vorfeld, hatte es die einst so strahlende Pop-Diva nicht leicht, ihre Tournee fortzusetzen. Auch die Arena in Nürnberg wies einige Lücken in den oberen Rängen auf, doch kam bei ihrem Auftritt in Franken alles viel besser, als es die Unkenrufe im Vorfeld glauben machen wollten.

Die 1963 in Newark, New Jersey, als Tochter von Cissy Houston (1969 in der Begleitgruppe von Elvis Presley) geborene Whitney Elizabeth Houston stieg im kurzen Glitzerkleid von der Showtreppe und zeigte modebewusst ihre langen Modelbeine. Zwar hatte sie etwas an Hüftumfang zugelegt bei gleichzeitiger Abnahme ihres Stimmvolumens, doch wirkte ihr Auftritt in Nürnberg nie peinlich wie in London oder Berlin. Offenbar hat sich die mit über 200 Gold-, Platin- und Diamantschallplatten sowie sechs Grammys dekorierte Sängerin, Schauspielerin und Filmproduzentin wieder gefangen. Das von vielen erwartete Desaster blieb aus. Musikalisch unterstützt wurde sie von einer perfekten Begleitband mit Chor und vielen Tänzern.

Die Lockerheit und Leichtigkeit, wie sie einst die höchsten Töne traf, hatte allerdings durch diverse Abstürze und Drogenexzesse schon gelitten. Zwar wirkte die Stimme bei weitem nicht so brüchig wie bei einigen Auftritten zuvor, doch kostete es ihr zeitweise schon Mühe die Gesangslinien sauber zu halten.

Mit einer Hommage an ihre treuen Fans begann das fast zweistündige Konzert zwischen Soul, R & B und Pop: „For The Lovers“. Nach einem ersten Part mit Songs aus ihre aktuellen Album „I Look To You“ folgten ein paar „unplugged“ vorgetragene Balladen und ein opulent zusammengestelltes Medley ihrer größten Hits von „Saving All My Love For You“ bis „I Will Always Love You“. Ja, die Liebe! Was im wirklichen Leben mit Bobby Brown nicht geklappt hat, wird auf der Bühne weiter beschworen. Ihre Verbeugung vor Michael Jackson ist da mehr als verständlich. Die musikalische Affinität und schicksalhafte Verbundenheit scheinen groß, so dass der legendäre Superstar minutenlang als Figur in überdimensionaler Größe über der Bühne schwebte, um ein packendes Dancefloor-Finale mit „Dance With Somebody“ einzuläuten, das kaum jemanden mehr auf den Stühlen hielt. Die vielsagende Zugabe „Million Dollar Bill“ machte am Ende die Ambivalenz zwischen einstiger Größe und aktuell sinkendem Stern transparent und ließ das Publikum mit etwas gemischten Gefühlen zurück.
Text und Fotos: Helmut Ölschlegel



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