Robert Lax, Poesie der Entschleunigung.
Ein Lesebuch, herausgegeben und mit einem Vorwort von Sigrid Hauff, Pendo Verlag München und Zürich, 2008.
Der 1915 als Sohn jüdischer Einwanderer in Olean, New York, geborene Robert Lax, einer der bedeutendsten minimalistischen Dichter des 20. Jahrhunderts, zählt zu den Vorläufern der Beat-Generation. Darüber hinaus ist er tatsächlich mit Allen Ginsberg und Jack Kerouac befreundet gewesen, den berühmt gewordenen drop-outs der Columbia-Universität, derselben Universität, an der Lax in den dreissiger Jahren englische Literatur studiert hat. Zu den engen Freunden aus seiner Studienzeit gehörten der zum Katholizismus konvertierte Mystiker und Trappistenmönch Thomas Merton, der als abstrakter Maler bekannt gewordene Ad Reinhardt sowie der künftige Maler und Autor Edward Rice. Barfuß, bärtig und in Jeans auftretend, boten sie bereits ein Jahrzehnt vor dem öffentlichen Auftauchen der Beatniks das Erscheinungsbild von „Nomaden an der äußersten Grenze“. (Kerouac).
Gemeinsam gab dieser Kreis von antibürgerlichen Kritikern des American Way of Life eine satirisch-humoristische College-Zeitschrift heraus, in der auch Lax‘ erste Gedichte und Texte abgedruckt worden sind. Nach seiner Studienzeit versuchte sich der unstete Lax als Texter für verschiedene Werbeagenturen und Rundfunkanstalten. Zeitweise war er Redakteur beim "New Yorker" und Filmkritiker beim "Time Magazine" und schrieb Drehbücher in Hollywood. 1949 zog er mit einem Zirkus durch den Westen Kanadas. Sein Bericht über die Zirkusfamilie Cristiani und sein "circus" betiteltes Gedicht erschienen 1953 im "New Yorker" und erregten in literarischen Zirkeln Aufsehen. Die Zirkuserfahrung, die Einsicht, daß in winzigen Augenblicken Perfektion erreicht werden kann, prägte nachhaltig Lax‘ weiteres Leben.
Er blieb jahrzehntelang nicht seßhaft, war buchstäblich "on the road" und verfasste Poesie, die den bewußt erlebten Augenblick feierte. Mehrmals reiste Lax für längere Zeit nach Europa und war auch dort wieder einmal mit einem Zirkus unterwegs. In Paris gründete der radikale, kompromißlose Pazifist die Zeitschrift "PAX", für die er u. a. André Breton und Jean Genet als Beiträger zu gewinnen versuchte. In den von 1955 bis 1962 in New York erschienenen 18 Nummern des Faltblatts finden sich Beiträge von Jack Kerouac, Ernesto Cardenal, Marc van Doren und e.e. cummings. 1962 reiste Lax zum ersten Mal nach Griechenland. Zwei Jahre später kehrte er dorthin zurück und verbrachte danach seine restlichen 36 Lebensjahre auf mehr oder weniger abgeschiedenen Inseln wie Lesbos, Kalymnos, Lipsi und schließlich auf Patmos. Er hatte sich bewußt aus der Welt der Geschäfte und Karrieren zurückgezogen und versuchte fortan, sich auf das Allernotwendigste zu beschränken und ein weitgehend spirituelles Leben zu führen. Die äußeren Umstände seines Lebenslaufs, der ihn vom jugendlichen Sinnsucher zum augenblicksbewussten Inselbewohner geführt hat - darunter ist auch eine bemerkenswerte Begegnung mit der Jazzsängerin Billie Holiday zu verzeichnen - bedeuteten ihm nun nichts mehr. In der Nachbarschaft von Fischern, Schwammtauchern und Bootsbauern begann eine lange mystische Reise um die eigene Achse.
„Langsamkeit war sein Prinzip, die Entschleunigung aller Lebensbereiche die Voraussetzung, welches ihm ein kontemplatives Dasein ermöglichte“, schreibt Sigrid Hauff, eine langjährige Freundin und Vertraute des Dichters, im Vorwort zu dem von ihr herausgegebenen Lesebuch. "Poesie der Entschleunigung" faßt zum Teil bislang unveröffentlichte Gedichte, Tagebuchnotizen und philosophische Betrachtungen des von vielen Freunden geliebten charismatischen Eremiten, der das alltägliche Leben zu seiner Religion gemacht hat, in einem Band zusammen.
Egon Günther
[lipsos]
[24. Oktober 1973]
schreiben ist ein handeln
denken ist ein handeln
betrachten ist ein handeln
auch betrachten?
nun ja, es ist ein tun
jedes tun ist ein handeln, selbst ein stilles
tun heisst etwas treiben
treiben ist ein handeln
>handeln < macht mehr lärm und zeigt mehr
unmittelbare wirkung (manchmal) als
betrachtung
aber betrachten ist ein handeln
betrachtung ist der (unbewegte-beweger)
HINWEIS
Sonntag, 13. Juni 2010: Sigrid Hauff: is was - was is: Robert Lax - Ein Porträt http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/sendungen2010-1-sigrid-hauff-robert-lax-ein-portraet-ID1260801446203.xml
Freitag, 18. Juni: Robert Lax: 21 pages
http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/sendungen2010-1-hoerspiel-artmix2010-1-robert-lax-21-pages-ID1260287538691.xml
Beatlemania!

1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
ISBN: 978-3-7844-3221-2
19,95 EUR D / 20,60 EUR A / 34,50 CHF (UVP)
LangenMüller
Als sie noch live auftraten, wurden sie von ihren Fans in einem Maße verehrt, wie es keiner anderen Popgruppe je zuteil wurde. Der Kult um die vier Jungs aus Liverpool hält bis heute ununterbrochen an. Die Beatles haben die Musik revolutioniert und die Menschen begeistert. Die Beatles und ihre Fans – das ist ein seit damals andauerndes Liebesverhältnis, fast schon eine Weltanschauung. In diesem aufwändig und liebevoll gestalteten Album wird diese besondere Beziehung dokumentiert – mit vielen raren, zum Teil unveröffentlichten Fotos und Texten. Ein Buch von Fans für Fans.
Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.