ROCK IM PARK, NÜRNBERG, ZEPPELINFELD

Der Kuss im Park und Kiss auf der Bühne zählte für viele Besucher zu den Highlights im Park 2010! Zum Jubiläum erschienen bei durchgehend sonnigem Wetter an vier Tagen fast 60.000 Rockfans auf dem Zeppelingelände in Nürnberg. Sowohl einige klangvolle Namen gab es im Spielplan bei „Rock im Park 2010“ zu entdecken, darunter die unverwüstlichen Kiss, als auch solche Headbang-Metaller wie Rise Against The Machine und Airbourne, aber auch neue Singer-Songwriter wie Ellie Goulding. Das abwechslungsreiche Programm hatte für jeden Musikfan in den Sparten Rock, Metal, Rap, Pop, Funk, HipHop und Folk etwas geboten.

Die Abwicklung des Festivals, initiiert durch Marek Lieberberg (MLK Frankfurt) und in Nürnberg organisiert von Peter Pracht (ARGO Würzburg), erforderte wieder einen großen logistischen Aufwand, der zur Zufriedenheit des Ordnungsamtes der Stadt Nürnberg unter Einsatz von ca. 2000 Mann Personal wieder gut gelöst werden konnte. Zwei Wochen dauerte der Aufbau und etwa zwei bis drei Tage werden der Abbau und die Beseitigung der ca. 300 Tonnen Hinterlassenschaften an Müllbergen in Anspruch nehmen, obwohl die Camper Müllbeutel ausgehändigt bekamen. Circa 450 Musiker aus 83 Gruppen wurden von 250 Bandtechnikern betreut. Der Stromverbrauch belief sich auf ca. 16.000 Kilowattstunden. Aufgrund der zunehmenden Hitze stiegen die Einsätze der Sanitäter am Samstag und Sonntag merklich an. Viele Fans mussten ihrem Konsum an zu viel Bier, Lautstärke und Sonne ihren Tribut zollen. Einige Sonnenbrände galt es zu behandeln.

Zum Headliner Kiss kamen einige Fans sogar fast wie die US-Stars mit Maskerade, bis das Makeup in der prallen Sonne zerfloss. Kiss-Chef Gene Simmons zog in seiner „Rüstung“ mit gebleckter Zunge und voller Dröhnung am Bass eine riesige Show ab. Zwar hat sich musikalisch bei ihnen in den letzten Jahren nicht wirklich viel getan, doch zählt der Kult um die Band.

Zwei weitere Größen ehemaliger Supergroups zeigten, dass sie sich – umgeben von jüngeren Metal-Musikern – im Sound weiter entwickelt haben, nicht unbedingt jedoch in ihren kreativen Einfällen. Gitarrist Slash punktete vor allem mit dem nostalgischen „Paradise City“ aus seiner Zeit bei Guns´n Roses und Bassist John Paul Jones von Led Zeppelin bewies mit seiner neuen Band Them Crooked Vultures seine Anschlussfähigkeiten an die aktuelle Metal-Szene, wenn auch nur mit brachialer Noise-Wucht.

Als Meister dieser Sparte erwiesen sich einmal mehr Rammstein, die in ihrem arrogant-totalitären Auftreten mit Till Lindemann als schriller Fascho-Clown mit erleuchtetem Gebiss an dieser Stelle eher gemischte Gefühle hinterließen.

Für Abwechslung sorgten in diesem Jahr Rapper Jay-Z mit Hip-Hop-Soul ebenso wie der Park-erprobte Jan Delay. Erfrischend innovative Gruppen wie Gogol Bordello mit Gypsy-Rock und die schwergewichtige Beth Ditto mit ihrer Band Gossip brachten Farbe in das ansonsten eher Metal-lastige Programm.

Schade um so manch gute Singer/Songwriter, die im großen Rockzauber auf der Club- und Alternastage fast etwas untergingen, die aber ihre Qualitäten vor einem kleineren interessierten Publikum unter Beweis stellten. Darunter gilt es insbesondere das Folk-Duo Martin und James aus Schottland zu erwähnen und solch attraktive Rock-Ladies wie Lissie und Kate Nash, die bereits – zum zweiten Mal im Park – mehr Fans anzog.

Allen Zweiflern wurde mit dem 15-jährigen Jubiläum von „Rock im Park“ bewiesen, dass sich das Festival in Nürnberg neben „Rock am Ring“ in der Eifel etabliert hat und inzwischen mit diesem bunt gemischten Konzept an Musik und Unterhaltung alljährlich zwischen 50- und 60-tausend Fans aus ganz Deutschland und den angren-zenden Nachbarstaaten anzieht. Die Programmposter der vergangenen Jahre zeigen den musikalischen Wandel vom Mainstream zum Nu-Metal bei steigendem Zuspruch vor allem des jüngeren Publikums.

Rock im Park 2011 wird vom 3. bis zum 5. Juni wieder an drei Tagen auf dem Zeppe-linfeld in Nürnberg stattfinden.

Fotos & Text: Helmut Ölschlegel

 

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