Billy Idol und The Damned auf Burg Abenberg
Wer sollte auf Burg Abenberg am besten Supportact von Billy Idol machen? Local Promoter Peter Harasim hatte als Wunschkandidaten The Damned auf seiner Liste und schaffte tatsächlich die Buchung der britischen Punk-Pioniere. Deren Gitarrist Captain Sensible fabrizierte bereits 1983 mit „Wot´“ einen Riesenhit.
Inzwischen zählen die Mitfünfziger allesamt zu den etablierten Punk-Veteranen. Die allerdings boten durchaus keine Hitparadenmusik, abgesehen von ihrer eigenwilligen Fassung des Barry Ryan-Trällerchens „Eloise“. „Smash It Up!“ lautete da eher das Motto ihres Gigs mit Sänger Dave Vanian in Lederklamotten mit blondierter Schmalzlocke und dem Captain mit seinem roten Barett als gewohnt auffälligem Markenzeichen. Schon lustig, dieser einst so wilde Haufen mit immer noch brachialem Sound im berühmt-berüchtigten 3-Akkorde-Punk – „Damned, Damned, Damned“!
Die Zeit war anschließend reif für Edelpunk Billy Idol. 1955 in London als William Michael Albert Broad geboren, zeigte sich der Junge in der Schule nicht besonders aktiv, sondern eher „idle“ (faul), doch als Protagonist der „Generation X“ keineswegs dumm. Umgedeutet in „Idol“ veredelte er schon 1981 marktgerecht seinen Namen und avancierte mit Hits wie „Dancing With Myself“ alsbald zum Star im Grenzbereich zwischen New Wave, Rock´n´Roll und Punk.
Diesen Smashhit aus der Anfangszeit seiner Karriere brachte er auf der imposanten Burg südlich von Schwabach gleich als Opener und hatte damit die Fans von Anfang an auf seiner Seite. Auch im reiferen Alter von 54 Jahren zeigt der Stachel-Blondie im schwarzen Lederdress immer noch das dreckigste Grinsen der Rockszene. Voll fit flitzte er zusammen mit seinem langjährigen Poser Steve Stevens an der Gitarre über die Bühne. „You See And Feel My Sex Attack“ protzte er, um mit „Flash For Fantasy“ das Publikum gleich auf Linie zu halten. Ja, mit dem Statement a la Kennedy „Ik bin ein Punk-Rocker“ und angedeuteter Deutschlandhymne erwies er den Fans hierzulande seine Zuneigung.
Den Spannungsbogen hielt er aufrecht sowohl mit Rockabilly – „To Be A Lover“ – als auch Romantik – „Sweet Sixteen“ - und Pop - „Eyes Without A Face“. Stevens glänzte zwischendrin auf der Akustikgitarre und Idol am Schluss oben ohne als Jim Morrison mit „L.A. Woman“.
Fazit: Der einstige Aufschrei gegen das Rock-Establishment ist längst im Rock-Business aufgegangen. Doch auch wenn der Punk der Eighties zur Rock-Historie zählt, so schafften es diese Edelpunks immer noch, ihr Publikum zu unterhalten und das gar nicht schlecht!
Beatlemania!

1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
ISBN: 978-3-7844-3221-2
19,95 EUR D / 20,60 EUR A / 34,50 CHF (UVP)
LangenMüller
Als sie noch live auftraten, wurden sie von ihren Fans in einem Maße verehrt, wie es keiner anderen Popgruppe je zuteil wurde. Der Kult um die vier Jungs aus Liverpool hält bis heute ununterbrochen an. Die Beatles haben die Musik revolutioniert und die Menschen begeistert. Die Beatles und ihre Fans – das ist ein seit damals andauerndes Liebesverhältnis, fast schon eine Weltanschauung. In diesem aufwändig und liebevoll gestalteten Album wird diese besondere Beziehung dokumentiert – mit vielen raren, zum Teil unveröffentlichten Fotos und Texten. Ein Buch von Fans für Fans.
Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.