Jeff Beck, Nürnberg, Z-Bau
Wegen eines Wasserschadens im Löwensaal – der Putz fiel großflächig von den Wänden - musste Gitarrenhexer Jeff Beck in Nürnberg in den Z-Bau umziehen. Dort begann das Konzert mit entsprechender Verzögerung, da erst am Nachmittag klar wurde, dass der Umzug unausweichlich sein würde und die Schlange am Eingang erst Einlass finden musste. Die Hitze in der Halle schien zeitweise unerträglich und dennoch drängelten sich die Fans dicht gedrängt, um den legendären Gitarristen mit seinen unverwechselbaren Saitenkünsten bewundern zu können.
Der am 24. Juni 1944 in Wallington geborene Geoffrey Arnold Beck stieg 1965 als Nachfolger Eric Claptons bei den Yardbirds ein, an der Seite von Jimmy Page. Gitarrenlegenden wurden in jener Zeit geboren, die alle bis heute noch auf den Konzertbühnen zu finden sind. Jeff Beck gründete alsbald seine eigene Band, in der er an der Seite von Ron Wood bis zu dessen Abgang zu den Stones die Saiten bearbeitete. Die legendäre Fassung von Curtis Mayfield´s „People Get Ready“ mit Rod Stewart am Mikro lieferte Jeff Beck in Nürnberg in einer einzigartigen Instrumentalversion. Unglaublich seine Fingerfertigkeit in Verbindung mit Feeling und Power. Er braucht kein Plektron, er bearbeitet die Saiten mit dem Daumen und lässt dabei seine Fender Strat jaulen, kreischen und seufzen.
Zusammen mit Narada Michael Walden an den Drums, Jason Rebello an den Keyboards und der Bassistin Rhonda Smith, die u.a. mit Prince auftrat, lieferte Jeff Beck ein Konzert, das stilistisch zwischen rudimentärem Blues-Rock, Fusion-Jazz, vertracktem Funk-Soul, Hard Rock und sanft-spröden Balladen pendelte. Zwischendrin ließ er mit eingestreuten Melodie-Zitaten Hendrix grüßen und am Ende sogar Puccini mit „Nessun Dorma“. Unglaublich diese stilistische Bandbreite, die dennoch stets den ungeschliffenen Rohdiamanten Beck transparent werden ließ.
Kommerzielle Veredelung war nie sein Ding, stets blieb er in Auftreten und Spielweise der Underdog-Rocker, so auch bei seiner aktuellen Tour. In T-Shirt und Jeans wie eh und je mit Pilzkopffrisur schlakst er über die Bühne mit breitem Grinsen im Gesicht, wenn ihm wieder ein gutes Gitarrenriff gelungen ist. Die Hitze im Saal kochte über, der Schweiß rann im Laufe des Gigs in Strömen und das Konzert mutierte allmählich - Dank Beck - in klingende Hitze: „Somewhere Over The Rainbow!“
Insgesamt gestaltete sich das Konzert überwiegend instrumental. Nur bei den Klassikern „Rolling And Tumblin´“ und „I Want To Take You Higher“ durfte Mrs. Smith auch mal gesanglich röhren was das Zeug hält. Ansonsten röhrte nur der Gitarrensound mit weicheren elegischen Einschüben, u.a. bei „A Day In Life“ von den Beatles. Aber nein, auf Linie trimmen lässt sich dieser Ausnahmegitarrist nicht!
Beatlemania!

1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
ISBN: 978-3-7844-3221-2
19,95 EUR D / 20,60 EUR A / 34,50 CHF (UVP)
LangenMüller
Als sie noch live auftraten, wurden sie von ihren Fans in einem Maße verehrt, wie es keiner anderen Popgruppe je zuteil wurde. Der Kult um die vier Jungs aus Liverpool hält bis heute ununterbrochen an. Die Beatles haben die Musik revolutioniert und die Menschen begeistert. Die Beatles und ihre Fans – das ist ein seit damals andauerndes Liebesverhältnis, fast schon eine Weltanschauung. In diesem aufwändig und liebevoll gestalteten Album wird diese besondere Beziehung dokumentiert – mit vielen raren, zum Teil unveröffentlichten Fotos und Texten. Ein Buch von Fans für Fans.
Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.