Alice Cooper mit Eisbrecher und Tarja Turunen, Bamberg, Stechert-Arena

Ein „Eisbrecher“ war eigentlich für dieses Rock-Spektakel in Bamberg überflüssig, doch was der erste Supportact als Rammstein-Plagiat nicht schaffte, gelang der Finnin Tarja Turunen eindrucksvoll. Die Ex-Frontfrau von Nightwish entfaltete mit ihrer unverwechselbaren Stimme auch in höchsten Lagen scheinbar mystisch wirkende Kräfte. Die Live-Präsentation ihres neuen Album „What Lies Beneath“ zu spektakulärer Instrumentalbegleitung unter anderem mit Cello und fulminanten Drums wusste zunächst zu beeindrucken. Doch mangelte es auf Dauer etwas an kompositorischen Einfällen, so dass sich die spärliche Fangemeinde in der Stechert Arena doch bald nach dem viel versprechend angekündigten „Theatre Of Death“ sehnte.

Tatsächlich wusste der inzwischen 62-jährige Alice Cooper dann auch mit einer spektakulären Horror Show zu überzeugen. Zwar erschienen seine Auftritte vor 20 Jahren noch aufwendiger produziert, doch wurde auch diesmal gewürgt, gestochen und geköpft was das Zeug hält. Der Schock-Rocker ließ alle Perversionen unseres Medien-Zeitalters als Nummern-Revue aufleben – der Werbefachmann lässt grüßen. Gespickt mit all seinen Hits von „School´s Out“ über „Poison“ bis „No More Mr. Nice Guy“ feierte sein Rock-Theatre - einschließlich eigener Tochter als Domina - fröhliche Urständ, bis dass er am Galgen hing und tausend Tode stirbt, einschließlich den per Guillotine.