Symphonie in Rock - Rock meets Classic in der Freiheitshalle in Hof
Klassik ist, wenn man trotzdem rockt! Bereits zum sechsten Mal präsentierte Rock meets Classic legendäre Rock-Hymnen im klassischem Zuckerguss, was keineswegs nur nostalgische Gefühle auslöste, sondern auch echtes Rockfeeling. Daran änderte der Hit-Radio-Sponsor ebenfalls nichts, der diese Musik gar nicht spielt. Das Line-up in der Reihenfolge von Chris Thompson (Manfred Mann's Earth Band), Steve Augeri (Journey), Eric Bazilian (The Hooters), als special guest Bonnie Tyler und last but not least als Headliner Paul Rodgers (Free, Bad Company, Queen II) evozierte jedenfalls Begeisterungsstürme in der neu gebauten Hofer Freiheitshalle.
Bassist und Arrangeur Mat Sinner sorgte mit seiner Gruppe - weitgehend aus der Primal Fear Formation zusammengesetzt - für die Bandbegleitung und das Bohemian Orchestra Prague unter der Leitung von Bernhard Wünsch für die symphonische Klangopulenz.
Mit einem spektakulären Orchester-Intro startete ein besonderes Konzerterlebnis. Im Gegensatz zu den Night Of The Proms geht hier die Klassik eine enge Verbindung im Arrangement mit den Rock-Titeln ein. Es gibt ein Miteinander und kein nebeneinander, abgesehen vom Zwischenspiel „He Is A Pirate" („Fluch der Karibik“) und dem dynamisch inszenierten „Ungarischen Tanz“ von Brahms als Auftakt nach der Pause.
Chris Thompson eröffnete den Reigen der mächtigen Rockstimmen mit einer Widmung ans Publikum: „For You". Hier zeigte sich allerdings, dass seine brüchig gewordene Stimme den jahrelangen Grenzbelastungen Tribut zollen musste. Mit fast 66 Jahren quälte er sich oft in jene Höhen, die für ihn in jungen Jahren ein Kinderspiel schienen. Bei „Davey´s On The Road Again" sorgte ein gelungenes Keyboard-Solo – bezeichnender Weise mit Ausflügen in „Mission Impossible“ - für Entlastung. Als ganz puristisch zu reiner Klavier- und Orchesterbegleitung „Questions" aufgeführt wurde, kamen die Feuerzeuge raus.
Der zweite Sänger des Abends, Steve Augeri, präsentierte sich stimmlich stärker, auch beim Erklimmen schwindelerregender Höhen. Der Rock-Poser trat von 1998 bis 2006 bei Journey in die großen Fußstapfen von Steve Perry, konnte sie aber durchaus ausfüllen. Mit elegischem Mainstream-Rock („Seperate Ways") und mit dem Klassiker „Wheel in the Sky" kam Hochstimmung im Publikum auf. „Don´t Stopp Believin" erinnerte wehmütig an die emotional mitreißenden Rockhymnen aus der Blütezeit der Mainstream-US-Rocker.
Mit dem Gründungsmitglied der Hooters, Eric Bazilian, schlich sich anschließend fast Lagerfeuerstimmung ein. Zum Akkordeon intonierte der Vollblutmusiker aus Philadelphia lässig und locker „All You Zombies". Hemdsärmlig mit Gitarre machte er sich zu den berühmten „500 Miles" auf. Der von ihm für Joan Osborne komponierte Song „One Of Us" regte zum Mitsingen an. Ein Geigenintro leitete vor der Pause den größten Hooters-Hit ein: „Johnny B" samt Flötensolo - ein mitreißender Auftritt!
Mit seiner eigenen Komposition „You´re The Voice", die 1986 von John Fanham gesungen zum Hit wurde, konnte Chris Thompsen danach nur schwer an die Hochstimmung davor anknüpfen, was ihm erst mit „Mighty Quinn" wieder gelang.
Etwas aus der Reihe der männlichen Rock-Stimmen fiel Bonnie Tyler. Doch ihre Reibeisenstimme hob den Pop-Charakter von „Total Eclipse of the Heart" fast schon wieder auf. Bei „Simply The Best“ betonte die Leder-Lady, dass sie zwei Jahre vor Tina Turner diesen Hit für sich verbuchen konnte. „Holding Out For A Hero" leitete treffend zum Headliner des Abends über.
Als Paul Rodgers „Can´t Get Enough" mit viel Schwung intonierte, war der echte Rock wieder da. Sein „Wishing Well" kam von Herzen und führte direkt zu „Feel Like Makin´ Love". Am meisten schien das Orchester Spaß am „Shoting Star" zu haben. Da wurde schon einmal der Geigenbogen synchron geschwungen und die Trompete in die Luft gewirbelt.
Mit der Free-Hymne „All Right Now" wurde das große Finale eingeläutet. Alle Musiker und Stimmen des Abends versammelten sich noch einmal auf der Bühne, um es richtig krachen zu lassen. Vorfreude auf weitere Abende von Rock meets Classic kam auf, wie am 6.3. in München (Olympiahalle), 9.3. in Nürnberg (Arena) und 10.3. in Würzburg (S. Oliver Arena). Ja, da war sie wieder, die „Rock´n Roll Fantasy" vergangener Tage, die mit der letzten Zugabe wieder quicklebendig schien.
Text und Fotos: Helmut Ölschlegel
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1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
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LangenMüller
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Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.