FRANKFURT AM MAIN (BLK) – In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ stellt Bert Rebhandl Torsten Körners Biografie „Götz George“ vor. Pünktlich zu dessen siebzigsten Geburtstag ist das Buch erschienen. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit Freunden des großen Schauspielers und Götz George selbst. Durch die Zusammenarbeit sei das Buch „eher diskret“, meint der Rezensent, doch schließlich entspreche es nahezu perfekt den Anforderungen an das Genre.
Götz Georges Biografie zu schreiben sei ein toller Stoff und eine Riesenaufgabe, beurteilt Rebhandl die Arbeit. Es sei bei einem Leben, in dem Dichtung und Wahrheit oft ineinander übergehen, die Aufgabe, Wahrheit in der Dichtung aufzuspüren. Götz’ Vater, Heinrich George, war während des dritten Reichs ein Publikumsliebling und ein „monumentaler Darsteller“, schreibt der Rezensent. Er habe sich der nationalsozialistischen Propaganda „zumindest nicht aktiv entzogen“ und starb schließlich in einem sowjetischen Lager in Sachsenhausen, als sein Sohn gerade sieben Jahre alt war. Rebhandl lobt nun den Autor, dass er sich nicht auf tiefenpsychologische Analysen einlasse. Stattdessen erzähle er „ohne begrifflichen Aufwand, dafür mit viel Schwung“ wie der Sohn in der Bundesrepublik in die Fußstapfen des Vaters trat, über das Theater zum Film fand.
Rebhandl lobt Torsten Körners Buch als „souverän komponiert, ohne jemals groß von der linearen Erzählung abzuweichen“. Er beschreibt es als höflich, ohne dabei herumzudrucksen. Durch seine Nähe zur Figur bleibe es vielleicht zeithistorisch etwas blass, schreibt der Rezensent, doch die „Tiefenschichten in den Generationen“ habe Körner weder zu erreichen versucht, noch sei es seine Aufgabe gewesen. Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dass sei es die zuweilen etwas geschwollene Ausdrucksweise des Autors. (vol)
Literaturangaben:
KÖRNER, TORSTEN: Götz George. Mit dem Leben gespielt. Biographie. Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2008. 479 S., Abb., 19,90 €.
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