20 Uhr Markgrafentheater Eröffnung. „Hommage an Gertrude Stein und Preisverleihung“. Preisverleihung des „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung“ an Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht für ihre Übersetzungen von Texten Gertrude Steins. Laudatio: Benedikt Ledebur. Musik: Susie Asado. 9,50 / 8 / 5 / 3,50 €. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
9 – 18 Uhr Markgrafentheater Lesung & Vortrag. „Sechste Erlanger Übersetzerwerkstatt“. 9 Uhr: Hartmut Geerken – „vom sitzen vom satz & vom zersetzen“. 10 Uhr: Hanns Grössel – „Inger Christensen“. 11 Uhr: Rosemarie Tietze – „Lew Tolstoi: Anna Karenina“. 12 Uhr: Hans-Ulrich Möhring – „Vom Schweigen meines Übersetzers“. 14 Uhr: Michael Stavarič – „Patrik Ouředník, Petra Hůlová, Markéta Pilátová“. 15 Uhr: Monika Rinck – „Übersetzen und Psychoanalyse“. 16 Uhr: Raoul Schrott – „Homer: Ilias“. 17 Uhr: Ulf Stolterfoht und Peter Waterhouse – „Deutsch-Deutsche Übersetzungen“. Eintritt frei. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
19 Uhr Markgrafentheater Lesung & Gespräch. Homer – „Ilias. Übertragen von Raoul Schrott“. „Ausgelöst von Paris' Raub der schönen Helena, schildert Homer blutige Schlachten zwischen Griechen und Troianern und erzählt von den Göttern, die den Menschen bei ihrer Selbstzerfleischung zuschauen. Homers Geschichte ist das gleichsam enzyklopädische Monument jener Kultur, von der unsere heutige sich ableitet.“ (Hanser) 9,50 / 8 / 5 / 3,50 €. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
20.30 Uhr Redoutensaal Lesung. „Lyrik.9 – Internationale Nacht der Poesie“. Es lesen Ulla Hahn, Fitzgerald Kusz, Michael Krüger, Hartmut Geerken, Valeri Scherstjanoi, Tzveta Sofronieva, Word Alert , Dan Reeder und Ernst Schultz. 9 / 7,50 €. Moderation: Lydia Daher und Karl Bruckmaier. Theaterplatz 1, 91054 Erlangen.
12 Uhr Markgrafentheater Diskussion. „Literatur vor Ort – Vom Umgang mit den Spuren der Dichter“. Es diskutieren Gunnar Och, Friedrich Pfäfflin, Dieter Rossmeissl und Wilfried F. Schoeller. Moderation: Dirk Kruse. Eintritt frei. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
14 Uhr Schlossgarten Lesung. Angelika Overath – „Flughafenfische“. „In der Ortlosigkeit eines Flughafens kreuzen sich die Lebenslinien dreier Menschen. Eine müde Magazinfotografin gerät vor dem Riffaquarium der Transithalle in den Schwindel fragmentierter Reisebilder aus Afrika und Asien. Sie findet eine seltsame Nähe zu dem Mann, der hier die stillen Tiere pflegt wie seine Kinder. Während sich zwischen den beiden eine verschwiegene Liebe entwickelt, geht nebenan im Raucherfoyer eine Ehe zu Ende. Variiert werden im Wendekreis der Fische die Muster von Sehnsucht, Einsamkeit und Paarungen.“ (Luchterhand) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
14.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Peter Henning – „Die Ängstlichen“. „Über Taunus und Rhön gehen sintflutartige Regenfälle nieder. Sie sind Vorboten eines Orkans, der die Familie Jansen mit aller Zerstörungskraft trifft: Weil Johanna Jansen, die 78-jährige Patriarchin, in ein Wohnstift ziehen will, möchte sie ihre Kinder noch einmal um sich versammeln. Doch der Lebensabend wird für sie zur Sonnenfinsternis: Plötzlich verschwindet ihr Lebensgefährte, der Spieler und Hasardeur Janek, und Helmut, ihr ältester Sohn, sieht sich von einer tödlichen Krankheit bedroht, während sein jüngerer Bruder Christian aus der Psychiatrie flieht, um sich mit allen Mitteln nach Hause durchzuschlagen. Auch Ulrike, Johannas Tochter, begibt sich auf eine Reise, die für sie und ihren untreuen Mann zur Tortur gerät, derweil Ben Jansen um die Liebe seines Lebens kämpft. Als die Jansens ein letztes Mal zusammenfinden, ziehen erneut dunkle Wolken auf. Es sind die Schatten des Kleinmuts und der Angst, der Geltungssucht und Lieblosigkeit - die Schatten einer deutschen Familie.“ (Aufbau Verlag) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
15 Uhr Schlossgarten Lesung. Ulf Stolterfoht – „fachsprachen XXVIII–XXXVI“. „Diese, nunmehr vierte, ‚fachsprachen’-Lieferung umfasst 81 Texte, darunter politisch Tendenziöses wie die Kampflieder aus Nord-Württemberg oder neun Gedichte für eine neue Gesellschaft; dann nimmt uns der Dichter bei der Hand und geleitet uns sicher durch Kritische Wälder, durch Oskar Pastior-, Peter Waterhouse- und Reinhard Döhl-Geflechte, um schließlich in Altaussee zu landen.“ (Urs Engeler Editor) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
15.30 Uhr Schloss Lesung & Gespräch. „Das aktuelle Sachbuch I“. Florian Felix Weyh im Gespräch mit den Autoren Christoph Antweiler und Bernhard Kegel. Markus Hoffmann liest Textpassagen aus Christoph Antweilers „Heimat Mensch. Was uns alle verbindet“ und aus Bernhard Kegels „Das entmachtete Gen. Wie Erfahrungen vererbt werden“. Eintritt frei. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
15.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Ulrike Kolb – „Yoram“. „Zärtlich und melancholisch blickt Carla auf ihre Ehe zurück, die als amour fou in Israel beginnt. So stark und impulsiv die Gefühle Carla und Yoram verbinden, so schmerzhaft schlagen ihnen bald Skepsis und Zweifel entgegen. Kritisch beäugen seine israelischen Freunde die junge Deutsche, und auch Yorams Mutter Aliza ist wenig begeistert von der Wahl ihres Sohnes. In Deutschland geht es dem jungen Paar kaum anders: Die viel und stolz zitierte ‚Aufarbeitung der Vergangenheit’ scheint an der polierten Oberfläche der Realität abgeperlt zu sein.“ (Wallstein Verlag) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
16 Uhr Schlossgarten Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. „Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind ‚vun nem Prolete’ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden?“ (DVA) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
16.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Matthias Politycki – „Jenseitsnovelle“. „Hinrich Schepp ist unter die Sehenden geraten. Nach Jahrzehnten starker Kurzsichtigkeit möchte er den Frauen und ihrer grandioser Unbegreiflichkeit endlich auf den Grund kommen. Umso mehr, als er in seiner Stammkneipe eine verführerische Schönheit an der Bar beobachtet, die – für einen Schepp entsetzlich verwerflich und glückverheißend zugleich – von ihrer Begleiterin erst geküsst, dann sogar in den Hals gebissen wird. Sein Leben gerät endgültig in Schieflage, als ebenjene Frau wenig später wieder in seiner Kneipe auftaucht – als Bedienung. Aber was hat das alles mit den Notizen seiner Frau Doro zu tun, die er eines Morgens auf dem Schreibtisch findet? Und was mit dem dunklen kalten See, in den die Frischverstorbenen laut Doro alle hineinmüssen, um darin ein zweites Mal zu sterben?“ (Hoffmann und Campe) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
17 Uhr Schlossgarten Lesung. Monika Rinck – „Helle Verwirrung“. „Da finden sich überseelische Totemtiere und Wesen, die ihre Strafe nicht verstehen, Beschwerniskatzen, Administratoren, höhnische Witterungen und die Dressur, die die Geräte dem Menschen auferlegen. Zeichnungen und Texte bilden eine Enzyklopädie auf töneren Hufen, ihre Einträge sind zum Innersten bereit wie zum Äußersten gespannt, denn ‚allen blödsinn muss man selber machen’. Zeit, aufzubrechen, in heller Verwirrung auf ‚der quitte wegen’, auf Zeilen über das Ende hinaus. Durch ‚erschöpfte konzepte’ und ‚gemütslagen des laubs’ bis ‚Berlin Alexanderplatz – was deine arme halten’ führen sie uns, zurück zu der Frage: Was kann ich aus der Quitte machen? Einen Container für Verlassenheit, eine quietschende Quittung, einen Kometen ohne jede Strahlkraft, das jüngste Gericht, ich kann sie in den Weiher werfen und schauen, was passiert – oder: Ich kann dir auch ein Lied davon singen. Denn die Welt ist ja da, wenn auch in heller Verwirrung.“ (kookbooks) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
17 Uhr Schloss Lesung & Gespräch. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Moderation: Friedrich Dieckmann. Eintritt frei. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
17.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Thomas Glavinic – „Das Leben der Wünsche“. „Stellen Sie sich vor, Ihre geheimsten Wünsche würden wahr. Die innersten, dunklen Wünsche, von denen Sie selbst bisher nichts ahnten. So ergeht es Jonas, dem ein Unbekannter eines Tages ein unerhörtes Angebot macht: ‚Ich erfülle Ihnen drei Wünsche.’ Der Ehemann, Vater, Werbetexter und leidenschaftliche außereheliche Liebhaber lässt sich auf das Spiel ein. Bis seine Frau eines Abends tot in der Badewanne liegt. Weiß die Nacht etwa mehr von Jonas’ Wünschen als er selbst?“ (Hanser) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
18 Uhr Schlossgarten Lesung. Jochen Schimmang – „Das Beste, was wir hatten“. „Was geschieht, wenn man in der Mitte des Lebens von den politischen Ereignissen überholt wird und alles, was man bis dahin für selbstverständlich angesehen hat, ins Strudeln gerät? Jochen Schimmang erzählt die Geschichte von Leo Münks, Verfassungsschützer, und Gregor Korff, Ministerberater. Ihre Köln-Bonner BRD-Welt gerät mit der Wende ins Wanken: Gregor erfährt, dass seine große Liebe, die ihn Mitte der Achtzigerjahre plötzlich verlassen hat, ein Stasi-Spitzel war; und Leo Münks wird ein Freund aus Berliner Studententagen, der ein Germania-Denkmal in die Luft sprengen will, beinahe zum Verhängnis.“ (Edition Nautilus) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
18.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Thomas Klupp – „Paradiso“. „Es ist heiß. Glühend heiß. In der flirrenden Tankstellenluft wartet Alex Böhm auf einen gelben Kombi, der gleich an den Zapfsäulen halten und ihn nach München bringen soll. Von dort wird er am nächsten Morgen mit seiner Freundin Johanna nach Portugal fliegen. Das ist der Plan. Aber dann taucht Konrad auf, der ‚Loserkonrad’ aus Schulzeiten, und diese Begegnung katapultiert Böhm auf das Minenfeld seiner Vergangenheit. Während er in atemlosen Monologen einen Zünder nach dem anderen schärft, findet er sich plötzlich am Rand der Autobahn wieder, auf sonnenverbrannten Rastplätzen und in den Kellergewölben bayerischer Provinz-Erotheken. Er begegnet bekehrten Lastwagenfahrern mit langen Messern, schwärmenden Hippiemädchen, Dostojewski-Jüngern und Jana-Hensel-traumatisierten Taxifahrern.“ (Berlin Verlag) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
18.30 Uhr Schloss Lesung & Gespräch. Herta Müller – „Atemschaukel“. „Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. ‚Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C.’ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem Roman geformt hat.“ (Hanser) Moderation: Verena Auffermann. Eintritt frei. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
20 Uhr Markgrafentheater Lesung & Gespräch. Brigitte Kronauer – „Zwei schwarze Jäger“. „Wie in einem Treppenhaus kreuzen sich in diesem Buch die Geschichten und Erinnerungen. Alles scheint der Vorstellungskraft der Schriftstellerin Rita Palka zu entspringen, die sich gelegentlich selbst unter ihr Personal mischt, das verschiedener nicht sein könnte. Ob es nun die Dame im Rollstuhl ist, die ihren ehemaligen Liebhaber auffordert den Don Juan der Nachbarschaft zu spielen; die Kassiererin, die der Tristesse entfliehen will und Prostituierte wird; der Verlagslektor, der sich in einen Kellner verliebt; oder Wally, die nur zwei Nächte ihres Lebens mit einem Mann verbracht hat. Sie alle verbindet die Sehnsucht nach den verdeckten Träumen des Alltags, in einer Welt, die diese unerfüllbar und lächerlich macht. Und so rücken die Figuren mit ihren Ängsten und Niederlagen immer dichter zusammen, ohne zu ahnen, dass eine von ihnen zur Mörderin wird.“ (Klett-Cotta) Moderation: Maike Albath. 9,50 / 8 / 5 / 3,50 €. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
11 Uhr Redoutensaal Diskussion. „Die Unsichtbarkeit des Geldes. Finanzkrise, Vertrauenskrise, Krise der Demokratie?“ Mit Friedrich Dieckmann, Eva Menasse, Heribert Prantl, Klaus Staeck und andere. Moderation: Wilfried F. Schoeller. 4,50 / 3 €. Theaterplatz 1, 91054 Erlangen.
13 Uhr Schloss Lesung & Gespräch. „Das aktuelle Sachbuch II“. Florian Felix Weyh im Gespräch mit Ulrich Ladurner und Tanya Lieske. Markus Hoffmann liest Textpassagen aus Ulrich Ladurners „Solferino. Kleine Geschichte eines großen Schauplatzes“ und aus Tanya Lieskes „Spion wider Willen“. Eintritt frei. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
13.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Uljana Wolf – „falsche freunde“. Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
14 Uhr Schlossgarten Lesung. Terézia Mora – „Der einzige Mann auf dem Kontinent“. „Darius sieht sich als Gewinner der neuen Zeit. Er stammt aus der DDR, war als Informatiker nach deren Zusammenbruch ein gefragter Mann und legt Wert darauf, ein zufriedener Mensch zu sein. In letzter Zeit laufen die Geschäfte allerdings mehr schlecht als recht. Eines Tages lässt ein säumiger Kunde eine Pappschachtel mit Geld in seinem Büro liegen. In der Folge versucht Darius Kopp vergeblich, einen seiner Chefs in London oder Los Angeles zu erreichen, um zu beraten, was mit dem Geld geschehen soll. Fast scheint es, als gebe es die Firma überhaupt nicht mehr. Darius Kopp leidet zunehmend unter dem Verlust seiner Sicherheiten, doch er kann dies weder sich gegenüber zugeben, noch will er Flora, seine hypersensible Frau, damit belasten. Denn Flora findet sich in ihrem Leben nur schwer zurecht. Nicht nur in seinem Beruf, muss Darius schließlich erkennen, kämpft er um das nackte Überleben, auch seine Ehe, die Liebe seines Lebens, droht vor dem Aus zu stehen.“ (Luchterhand) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
14.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Kathrin Schmidt – „Du stirbst nicht“. „Helene Wesendahl weiß nicht, wie ihr geschieht: Sie findet sich im Krankenhaus wieder, ohne Kontrolle über ihren Körper, sprachlos, mit Erinnerungslücken. Ihr Weg zurück ins Leben konfrontiert sie mit einer fremden Frau, die doch einmal sie selbst war.“ (Kiepenheuer & Witsch) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
15 Uhr Schlossgarten Lesung. Jens Petersen – „Bis dass der Tod“. Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
15.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Robert Menasse – „Ich kann jeder sagen. Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung“. „Alles kommt wieder. Sogar die Erinnerungen. Wann war sie zu Ende, die Nachkriegsordnung? Als die Mauer fiel? An diesen 9. November 1989 wird sich das junge Paar, das die Hochzeitsnacht vor dem Fernseher verbrachte, ein Leben lang erinnern. Es hat in dieser Nacht deutsche Geschichte erlebt. Zufällig. Denn eigentlich wollten sie nur so schnell wie möglich heiraten. Und der nächste freie Termin beim Standesamt war der 9. November. Der 9. November war für den Vater des Bräutigams bis dahin mit dem Jahrestag der ‚Reichskristallnacht’ verknüpft. ‚Pah, Geschichte’, sagt der Nachgeborene.“ (Suhrkamp) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
16 Uhr Schlossgarten Lesung. Julia Schoch – „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. „Vor allem die Frauen waren übermütig, ihre Gesichter leuchteten, und ihr Lachen hörte man die ganze Nacht hindurch. Als hätte ihnen nun der Lauf der Geschichte, die Auflösung unseres Staates, ein Argument für ein eigenes Leben gegeben. Meine Schwester aber, die in der Abgeschiedenheit der Kiefernwälder und des Stettiner Haffs von der Freiheit geträumt hatte, hatte noch nichts, das sich zu verlassen lohnte. Nur die Familie, den Ehemann. Aber sie blieb, traf sich wieder mit ihrem alten Liebhaber und gab sich fast schwärmerisch der verlockenden Vorstellung hin, dass in diesem anderen Staat ein anderer Lebenslauf für sie bereitgestanden hätte. Wäre ich aufmerksamer gewesen, hätte ich ihre verhängnisvolle Entscheidung vielleicht rückgängig machen können.“ (Piper) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
16.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Ilma Rakusa – „Mehr Meer“. „Eine Kindheit und Jugend in Mitteleuropa, als dieses Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg gerade seine politischen und kulturellen Konturen neu eingeschrieben bekam: Ilma Rakusa geht in ihren Erinnerungen dem kleinen Mädchen nach, der Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter, deren Lebensstationen von einer slowakischen Kleinstadt über Budapest, Ljubljana, Triest nach Zürich – und von da weiter ausgreifend nach Ost und West, nach Leningrad/Petersburg und Paris reichen.“ (Droschl) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
17 Uhr Schlossgarten Lesung. Horst Hussel – „Aprillenwetter“. „Der Unsinn kommt, gemessen an seiner unverhohlenen Weltherrschaft, in der Literatur immer noch zu kurz. Sie wollen gern Sinn stiften, unsere ernsten Schriftsteller. Andere müssen dann dafür sorgen, dass er wieder stiften geht, der Sinn.“ (Friedenauer Presse) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
17 Uhr Schloss Buchvorstellung. Ilija Trojanow und Juli Zeh – „Angriff auf die Freiheit? Leben im Überwachungsstaat“. „Niemals würden Sie es anderen Menschen erlauben, in Ihren privaten Sachen zu schnüffeln, Sie zu bespitzeln oder zu belauschen. Was aber, wenn diese anderen Menschen den Staat oder die Wirtschaft repräsentieren? Ist Ihnen die totale Überwachung dann egal? Die Warnungen vor Terror und Kriminalität und die Annehmlichkeiten von Plastikkarten und Freundschaften im Internet lenken von einer Gefahr ab, die uns allen droht: dem transparenten Menschen.“ (Hanser) Die Autoren im Gespräch mit Wilfried F. Schoeller. Eintritt frei. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
17.30 Uhr Schlossgarten Lesung. Eva Menasse – „Lässliche Todsünden“. „Auf Gott können wir längst verzichten. Doch haben wir damit auch die Sünde abgeschafft? Anhand der alten Lehre von den sieben Todsünden widmet sich Eva Menasse den großen Themen der Literatur: Liebe und Hass, Schuld und Vergebung. Denn die Menschen verfehlen einander auch heute aus denselben Gründen wie vor Jahrhunderten. Ein Familienvater ist zu träge, um gegen Töchter und Exfrau ein eigenes kleines Glück durchzusetzen. Ein junges Liebespaar vermeidet die Kompliziertheiten der Sexualität, indem es den einen zum Pfleger, die andere zur Kranken macht. Ein Mann verpasst sein ganzes Leben, weil er sich keine Schwäche leisten will. Und ein geschiedenes Paar bekämpft einander bis ans Grab des gemeinsamen Kindes.“ (Kiepenheuer & Witsch) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
18 Uhr Schlossgarten Lesung. Anja Utler – „jana, vermacht“. „Wie kann der sprachlichen Verweigerung der Kriegsgeneration begegnet werden – und wie dem Versäumnis der Enkelgeneration zu fragen: Wie war dir da? Denn es mangelt nicht an Fakten, doch fehlen die Empfindungen und Gedanken, die in der Familie weiter gereichten Erzählungen des Bruchs, den die Beteiligung an der industriellen Vernichtung von Menschen den eigenen Familienmitgliedern verursacht haben ‚muss’.“ (Edition Korrespondenzen) Eintritt frei. Hauptpodium, Schlossplatz, 91054 Erlangen.
19 Uhr Markgrafentheater Diskussion. „20 Jahre Mauerfall“. Es diskutieren Jana Hensel, Ilko-Sascha Kowalczuk und Thomas Rosenlöcher. Moderation: Florian Felix Weyh. 4,50 / 3 €. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.
19 Uhr Schloss Lesung & Gespräch. „Mörderisches Franken – Krimis aus der Heimat“. Es lesen Dirk Kruse aus „Requiem“, Elmar Tannert aus „Rache, Engel!“ und Helmut Vorndran aus „Das Alabastergrab“. Die Autoren und der Verleger Norbert Treuheit im Gespräch mit Herbert Heinzelmann. 4,50 / 3 €. Senatssaal, 1. Obergeschoss, Schloßplatz 1, 91054 Erlangen.
20 Uhr Markgrafentheater Lesung & Gespräch. David Grossmann – „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“. „Ora erzählt: von ihrer Liebe zu zwei Männern, von Wut und Zärtlichkeit, Verzweiflung und Leidenschaft und von ihrem Sohn Ofer, der sich freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland meldet. Seine Mutter hofft, das drohende Unglück zu bannen, indem sie ihrem Jugendfreund Avram, der im Jom-Kippur-Krieg selbst Soldat war, von Ofers Vorhaben berichtet. Und unerreichbar zu sein, falls das Schreckliche geschieht ...“ (Hanser) Moderation: Verena Auffermann. 4,50 / 3 €. Wasserturmstraße 16, 91054 Erlangen.(ang)
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