BERLIN (BLK) - Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass will sich im Bundestagswahlkampf der SPD vor allem in Regionen engagieren, die einen massiven Bevölkerungsschwund zu verkraften haben. Bei einer Lesung in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel nannte der Schriftsteller (81) am Donnerstagabend die Uckermark in Brandenburg als Ziel seines Engagements: „Eine Region, wo fast nur noch alte Menschen leben, weil die Jungen wegziehen.“ Dort träten die Fehler der Deutschen Einheit offen zutage.
Der Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Uckermark, Robert Döring, es sei noch zu früh, genauere Angaben zu den Plänen von Grass zu machen. Auch der Bundesvorstand der SPD äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorhaben des 81-Jährigen. In der Vergangenheit hatte sich der Schriftsteller mehrfach in den Wahlkämpfen der SPD engagiert. Ende 1992 trat Grass aus Protest gegen die Asylpolitik der Sozialdemokraten aus der Partei aus und sagte: Erst wenn das wieder in Ordnung gebracht werde, trete er wieder ein. (rud/ber)