Was im Dezember 2010 in Tunesien begann, breitete sich bald wie ein Flächenbrand über viele Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens aus. Proteste, Aufstände und Rebellionen erschütterten die autokratischen Systeme der Region. In Ägypten und Tunesien jagten die Aufständischen die Herrscher aus dem Amt. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg, dessen Verlauf das Eingreifen der NATO entscheidend beeinflusste. Syrien befindet sich in einer Patt-Situation, die verlustreichen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition gehen weiter. In anderen Ländern wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die sozialen Proteste reagiert und so ihren status quo zumindest kurzfristig stabilisiert. Der Arabische Frühling ist eine historische Zäsur in der Region – mit weitreichenden Folgen in politischer, wirtschaftlicher und geostrategischer Hinsicht.
Peter Philipp
Ägypten nach der Wahl
Ägypten hat gewählt. Der neue Präsident heißt Mohamed Mursi, ist Muslimbruder und träumte noch vor kurzem von den "Vereinigten Arabischen Staaten“ – mit Jerusalem als Hauptstadt. Was ist von Mursi zu erwarten? Peter Philipp mit einer Einschätzung.

Stephan Roll
Die unvollendete Revolution in Ägypten
Mit einer Großkundgebung am 25. Januar begann eine Protestwelle, die in wenigen Wochen Präsident Mubarak aus dem Amt spülte. Wer Ägypten künftig regiert, ist noch völlig unklar. Eine desolate Wirtschaft und ein noch immer übermächtiges Militär begrenzen den Handlungspielraum aber enorm.

Asiem El Difraoui
Die Rolle der neuen Medien im Arabischen Frühling
Blogs und Foren befeuerten die Umbrüche in der arabischen Welt, die neuen Medien wurden zum Mittel der Selbstermächtigung. Dennoch: Die Revolution hat auf der Straße stattgefunden.

Die historische Zäsur des Arabischen Frühlings
Mitte Dezember 2010 verbrennt sich ein junger Tunesier, weil er keine Lebensperspektive mehr für sich sah. Kurz darauf begann in einem der repressivsten arabischen Länder ein Aufstand, der weite Kreise zog. Muriel Asseburg mit einer Einführung.

Arabische Führer und westliche Länder
Prinzipien wie politischer Pluralismus, Menschen- und Frauenrechte müssen über geschäftliche Interessen gestellt werden. Denn die Geschäftsinteressen haben viel zu lange die Beziehungen zwischen dem Westen und den arabischen Herrschern dominiert, sagt Ibrahim Saif. Ist der Westen bereit, zu lernen?

"Europa muss positiver auf die Umbrüche reagieren"
Ende 2010 hat in Tunesien ein Aufstand begonnen, der kurz darauf fast den gesamten arabischen Raum erfasste. Im Gespräch mit der bpb erläutert der Politikwissenschaftler Volker Perthes die Situation in verschiedenen Ländern des Arabischen Frühlings, neue Kräfteverhältnisse in der Region und die Rolle Europas.

Annette Büchs
Pro-demokratische Proteste im Jemen
Weder Versprechen von politischen Reformen noch der Einsatz von massiver Repression haben die Proteste im Jemen bisher stoppen können. Gewaltsame Auseinandersetzungen überschatten aber zunehmend die bisher friedlichen pro-demokratischen Demonstrationen. Wohin steuert der Jemen?

Jan Busse
Indikatorentabelle
Die Indikatorentabelle zeigt sozio-ökonomische, politische und gesellschaftliche Indikatoren der Mitgliedstaaten der Arabischen Liga (und Deutschland im Vergleich).

Muriel Asseburg
Der Arabische Frühling und der israelisch-arabische Konflikt
Mit den Umbrüchen in der Region hat Israel nicht nur geopolitische Partner verloren. Die innenpolitische Zuspitzung in Staaten der Region, insbesondere in Syrien, könnte den Nahostkonflikt sogar weiter verschärfen. Muriel Asseburg erklärt, warum.

Walter Posch
Die Auswirkungen des Arabischen Frühlings auf die regionale Rolle Teherans
Die arabischen Umbrüche haben den Einfluss Teherans in der Region verändert. Kämpften früher vor allem Iran und Saudi-Arabien um regionalpolitische Hegemonie, tritt nun in zunehmenden Maße die Türkei in Erscheinung. Welche Rolle kann Teheran künftig spielen?

Arabischer Frühling
Die Türkei als Modell für die arabischen Staaten?
Im Schatten der arabischen Revolutionen präsentiert sich die Türkei als aufstrebende Regionalmacht. Ihre politische Modernisierung ist deshalb auch für den Westen weiterhin ein wichtiges Anliegen. Denn die Türkei will Vorbild sein für das neue Nordafrika.

Arabischer Frühling
Chronologie des Arabischen Frühlings
Die systematische länderspezifische Chronologie ermöglicht einen Überblick über die entscheidenden Entwicklungen in den von den Protesten und Umbrüchen betroffenen arabischen Staaten, mit Schwerpunkt auf das erste Halbjahr 2011.
Videoprojekt
Atlas des Arabischen Frühlings
Die Video-Edition des Atlas des Arabischen Frühlings nimmt die Umbrüche in Tunesien, Libyen, Syrien, Ägypten und ihren Nachbarländern unter die Lupe und berichtet über deren überregionale Folgen.
Dossier
Innerstaatliche Konflikte
Vom Kosovo nach Kolumbien, von Somalia nach Süd-Thailand: Weltweit schwelen über 280 politische Konflikte. Und immer wieder droht die Lage gewaltsam zu eskalieren.