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Stern, Josef Luitpold
18.4.1886, Wien -
13.9.1966, Wien
Josef Luitpold Stern / Foto: VGA

Josef Luitpold Stern wurde in eine sozialdemokratische Arbeiterfamilie geboren. Sein Vater war Verwalter der Arbeiter-Zeitung und Josef hielt bereits als Schüler Vorträge beim Verband Jugendlicher Arbeiter und arbeitete an der Zeitung "Der jugendliche Arbeiter" mit. Als Student trat er der "Freien Vereinigung sozialdemokratischer Studenten" sowie dem  "Sozialwissenschaftlichen Bildungsverein" bei und war in beiden Vereinigungen als Funk­tionär tätig.

Nach Abschluss des Studiums ging Stern 1909 als Redakteur der Zeitschrift "Kunstwart" nach Dresden, doch schon bald holte ihn Robert Danneberg als Leiter der Abteilung Büchereien in der sozialdemokratischen Bildungszentrale nach Wien zurück. Stern
war auch
ständiger Mitarbeiter im Kulturteil der Arbeiter-Zeitung, Redakteur des "Strom" und Leiter der "Volksbühne". Im Ersten Weltkrieg musste Stern einrücken; er ließ sich allerdings nie
von der Kriegsbegeisterung anstecken, wie seine Gedichte und Theaterszenen gegen den Krieg beweisen.

Foto: VGA
Nach Kriegsende richtete Stern ein Bildungsamt in der Volkswehr ein, wurde Leiter der sozialdemokratischen Bildungszentrale, war Mitbegründer der "Büchergilde Gutenberg" und wurde wiederholt ins benachbarte Ausland eingeladen, um in Kursen und Vorträgen sein Wissen über Bildungsarbeit zu vermitteln.
Foto: ÖGB-Archiv

Daneben verfasste er zahlreiche Gedichte, die bei festlichen
Veranstaltungen gerne vorgetragen wurden.

Im April 1934 floh Josef Luitpold Stern in die Tschechoslowakei,
dann weiter nach Frankreich, wo er interniert wurde, bis ihm
schließlich die Flucht nach Spanien und die Emigration in die USA
gelang, wo er als Lehrer und Fürsorger in einem Schwarzenslum
in Philadelphia arbeitete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte Stern dem Ruf der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter, leitete zunächst deren Arbeiterbildungs-
heim auf Schloss Weinberg (OÖ) und war anschließend im Bildungs-
referat des ÖGB tätig.

Josef Luitpold Stern wurde in einem Ehrengrab am Grinzinger Friedhof begraben. Der ÖGB ehrte ihn außerdem mit der Schaffung der Josef-Luitpold-Stern-Preise, die seit 1968 an Personen oder Institutionen vergeben werden, die sich besondere Verdienste um die Volksbildung, die Arbeiterbildung oder um die Arbeiterdichtung erworben haben.

Die Wohnhausanlage, 19., Billrothstraße 1, wurde Luitpold-Stern-Hof benannt. Seit 1989 trägt auch die Luitpold-Stern-Gasse im 22. Bezirk seinen Namen.

Foto: ÖGB-Archiv
Werk: Soziale Balladen, 1911; Die neue Stadt, 1926; Herakles unter den Arbeitern, 1932; Das Buch Prometheus, 1937; Herz im Eisen, 1937; Gesang vom kleinen Ich, 1938; Das Sternbild. Gesammelte Werke in fünf Bänden, 1963-65.
Literatur: Sabine Juhart, Der "Wanderstern" und sein Weg nach Amerika. Leben und Werk von Josef Luitpold Stern im Kontext der Vereinigten Staaten, 2003; Christian Stifter (Hrsg.), Josef Luitpold Stern, 1994. Alfred  Zohner (Hrsg.), Freiheit steigt aus dunkler Nacht. Begegnung mit einem Dichter, 1961.
 
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