1890-1945
![[Photo: Robert Ley]](/pywb/dilimag/20210113092156im_/http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/leybio/200.jpg)
![[Photo: Robert Ley, 1933-1940]](/pywb/dilimag/20210113092156im_/http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ba108302/200.jpg)
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Robert Ley
NS-Politiker
- 1890
- 15. Februar: Robert Ley wird als Sohn eines wohlhabenden
Bauern in Niederbreidenbach (Rheinland) geboren.
- 1914
- Abschluß seines Chemiestudiums mit der Promotion.
- 1914-1917
- Ley nimmt als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg
teil, zuletzt als Flieger an der Westfront.
- 1917-1920
- Er verbringt drei Jahre in französischer Kriegsgefangenschaft.
- 1920-1928
- Ley erhält eine Anstellung bei den Bayer-Werken
in Leverkusen. Seine Entlassung erfolgt aufgrund anhaltender Alkoholprobleme
und wegen antisemitischer Angriffe auf einen Bankier.
- 1923
- Ley wird Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP).
- 1925
- Juni: Adolf Hitler beauftragt ihn mit der Führung
des Gaus Rheinland-Süd.
- 1928
- Mitglied des Preußischen Landtags für die
NSDAP. Hitler überträgt ihm die hauptamtliche und damit
bezahlte Organisationsleitung im Gau Köln-Aachen.
- Ley ist Mitbegründer des Parteiorgans "Westdeutscher
Beobachter", das er vor allem für antisemitische Angriffe
auf Waren- und Bankhäuser nutzt.
- ab 1930
- Mitglied des Reichstags.
- 1931-1934
- Reichsinspekteur und Stellvertreter des Reichsorganisationsleiters
Gregor Strasser.
- 1933
- Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler erhält
Ley die Leitung des "Aktionskomitees zum Schutz der deutschen
Arbeit".
- 3. Mai: Er leitet die Zerschlagung aller
bisher freien und unabhängigen Gewerkschaften zur Deutschen Arbeitsfront (DAF). Die an die NSDAP angeschlossene DAF übernimmt
das Beitragsaufkommen der früheren Gewerkschaftsmitglieder
(1939: 539 Millionen Reichsmark). Mit diesem Kapital finanziert
die DAF ihren Verwaltungsapparat, zahllose Wirtschaftsunternehmen
und Gesellschaften. Als größte Massenorganisation im
Dritten Reich (1938: 23 Millionen Mitglieder) kontrolliert die
DAF Einstellung und Entlassung von Arbeitskräften, ihre Entlohnung
und Sozialversicherung sowie ihre Altersversorgung.
- Ley gründet innerhalb der DAF die Organisation "Kraft
durch Freude" (KdF). Das umfangreiche und propagandistisch
herausgestellte Massentouristik- und Freizeitprogramm soll die
Bindung der Arbeiterschaft an die Partei verstärken.
- 1934
- November: Als Nachfolger des ermordeten Gregor Strasser
wird Ley Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
- 1935
- Die letzte der drei nach Leys Vorstellungen erbauten
"Ordensburgen" wird im Allgäu fertiggestellt. Die
Parteischulen sollen die 23- bis 30jährigen zu Politischen
Leitern der NSDAP ausbilden.
- 1937
- 15. Januar: Gemeinsam mit Reichsjugendführer Baldur von Schirach setzt Ley die Gründung der "Adolf-Hitler-Schulen"
als Oberstufen-Internatsschulen durch. Sein Konzept für die
Erziehung des Führungsnachwuchses sieht ein Erziehungs- und
Ausleseverfahren von der Grundschule bis zur "Ordensburg"
vor.
- ab 1939
- Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verliert
Ley an Einfluß gegenüber seinen Rivalen Fritz Todt,
Reichsminister für Bewaffnung und Munition, dessen Nachfolger
Albert Speer und Fritz Sauckel (1894-1946), Generalbevollmächtigter
für den Arbeitseinsatz. Er versucht, seinen Machtverlust
durch forcierte und brutale antisemitische Agitation auszugleichen.
- 1945
- Verhaftung durch amerikanische Truppen.
- 25. Oktober: Robert Ley erhängt sich im Nürnberger
Gefängnis, bevor ihm vor dem Internationalen Militärgerichtshof
der Prozeß gemacht werden kann.
(se)
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