Kritiken
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Eine langsame Prosa der Verstörung... so langsam fast wie die Reise in die Pampa, die sie beschreibt... ein Verfahren, das an Borges denken läßt, den Borges der „Universalgeschichte der Niedertracht“, worin der sachliche, ja papierene Ton eines blutlosen Vorwortschreibers unversehens ins Fantastische, Glühende faßt und in der Fantasie des Lesers in Brand gerät... das ist die kleine Novelle „Humbolds Schatten“ des 1949 geborenen Argentiniers César Aire. Bei Nagek & Kimche ist sie gerade erschienen. Eine Landschaft, die Dichter wie Aire hervorbringt, muß ungeheuerlich sein - muß gleich sein, ununterschieden, Wüste und Meer - - .

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Bisweilen legt man Romanen einen neuen Einband über die Schultern... wie jemand einer Frau, die er liebt, eine Perlenkette schenkt. Perlen darf man nur einreihig tragen, und auch ein Einband muß schlicht sein, sonst geht die Erotik verloren. Mich haben allerdings nur wenige Bücher zu solchem Aufwand verführt: Kluges Herr Kortüm etwa, Des grossen Niebelschütz’ Blauer Kammerherr, Gerd-Peter Eigners Brandig, auch Schnurres Schattenfotograf - indes den letzten Romanen des alten Louis Aragon wäre ich verfallen, hielten nicht sie ihrerseits mich auf Distanz: La Mise à mort (1965), Théâtre/Roman (1974) und, die mittlere Schwester, Blanche ou l’oubli (1967). Von ihr soll hier die Rede sein. Sie ist Vollendung der modernen Roman­kunst... nein!, ganz falsch, viel zu pathetisch!, -- „Blanche oder Das Vergessen“ ist ein, um es nüchtern zu sagen, Wunder.

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„J’aime la grâce de cette rue industrielle!“ ruft 1913 Apollinaire. Schon mischt sich Kants Schö­nes mit Erhabenem und wird zum Erschauern: Zapfenstreich am Grab einer Natur, die nur noch der Ausschlachtung dient. Aber der Mensch hält es ohne Erotik nicht aus, eine neue Mythologie entsteigt der Moderne: „Doch dann und wann (...) erkenne ich das Band, das die Wahrnehmungen mei­ner Sinne (...) mit der Natur, mit dem Unbewußten verbindet. Dieses köstliche Be­wußtsein eines Übergangs ist das Erschauern.“ Natur ist nicht mehr das, was sei­nen Grund außer uns hat, sondern wird zur „Konstruktion meines Geistes, und zwar als Grenze dieses Geistes“..

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  Das Ungeheuer Zartgeist. Die amorphen SprachPaläste des Dichters Paulus Böhmer  
 
 
... die phantastische Literatur ist ein Zweig der Metaphysik und direkt der Erkenntnistheorie zugeordnet: Und in fantastischen Räumen ist sie ihre sinnliche Erscheinung, worin sich Innerer (psychischer) und Äußerer (materialer) Raum, transzendenter und immanenter, übereinanderlegen. Dieser macht den Eindruck, dessen Objektivation zu sein. Deshalb kommt es manchem Rezipienten nahezu unausweichlich so vor, als beträten er nicht ihn, vielmehr betrete er uns, kleide uns innerlich aus, übernehme uns, werde ein Teil von uns – oder, um es mathematisch auszudrücken, wir werden zu seiner oder doch e ine r Funktion seiner vielen.

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Wie sich verschlingende und wieder lösende Fäden, so durchwehen die narrativen Strukturen dieses Buches ihren poetischen Raum. Ich habe mich von ihnen oder durch sie hindurchtragen lassen. Nur wer gleich nach dem Wegweiser ruft, findet aus dem Geheimnis nicht raus. Kritik etwa hat sich verfangen: Hubert Winkels bemängelte eine prinzipielle Schwäche des Romanes, der dem Leser alle Übersicht nehme... und merkte nicht, daß ihm selbst die prinzipielle BildungsSchwäche alle Übersicht nahm. So etwas mußt du schreiben, wo sich jede Hausfrau und jeder Banker drin sieht.

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Bücher können zu vielerlei dienen, mit vielerlei gefallen, aber auch wundervoll nutzlos sein. Dieses hier dient. Es dient einer militärischen Botschaft: nämlich brau­che Amerika, um sich zu finden, dringend wieder Krieg. Daß Tom Clancy in seinem vorgeblichen Thriller „Ehrenschuld“ prinzipiell „Amerika“ sagt, wenn er „USA“ denkt, gehört bereits einem Nationalismus an, der sowieso, wenn er von „USA“ spricht, die gesamte westliche Welt meint...

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... Sondern neben dem poetischen Mut, den Dorothea Dieckmann hatte - neben der suchenden Verbissenheit, die sich keine Frage verbieten läßt, aber den Menschenrechtsskandal nicht objektivierend, also von außen her, schildert, vielmehr in die Haut und die Seele eines der Mißhandelten will und auch wirklich hineingelangt, - hierneben ist es die stupende Verfügung über die Mittel literarischer Introjektion, die diesen Roman zu einem der großen, vielleicht d e m ersten großen deutschen seit der Jahrtausendwende macht...

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Welch ein hübscher Erzählreigen, der Leserin und Leser in Gestalt eines pointillistischen Comic Strips empfängt! Jean Echenoz, der Autor des auf deutsch im Berlin Verlag erschienenen Buches, hat dafür den berühmten Prix Goncourt erhalten; da indessen Sigrid Löffler es, noch vor ihrem Ausscheiden, für das Literarische Quartett vorgeschlagen hatte, mußte es, nach ihrem Ausscheiden, dort verrissen werden. Dem liegt sicher nicht nur eine der üblichen LiteraturBetriebsPeinlichkeiten, sondern auch ein grundsätzliches Mißverständnis zugrunde, das besonders in Deutschland gern und ausgebig gepflegt wird: von einem Roman nämlich nicht nur Zauber, sondern auch Aufklärung über die Mißstände der Welt zu erwarten. Man kann wirklich nicht sagen, daß so etwas Echenoz unbedingt interessiert...

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Im allgemeinen schließen sich mittlerweile erzählende - Geschichten erzählende - und anspruchsvolle Literatur aus, - eine solche also, die Denken einfordert. Und es darf, nein: muß zu den selte­nen Glücksfällen gerechnet werden, wenn es zu einer zumal offenen Vereinigung beider Ansätze kommt. Der Glücksfall besteht vor allem darin, daß Gerd-Peter Eigners 1985 bei Hanser erschienener Roman "Brandig" nicht nur geschrieben, sondern auch verlegt wurde: Denn als der Autor 1984 aus dem Text in Klagenfurt vortrug, fand er wenig Beachtung. Das muß nicht wunder nehmen, da Kritiker alles mögen, nur keine Intensität, die ihnen auf die Fingerknöchel schlägt.

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"Ich habe mit meinem Kugelschreiber gespielt und Zahlen gemalt wie seit Jahren. Ich habe schon immer Zahlen gemalt, wenn mich nicht gerade jählings jenes Erschrecken überfiel, in dem sich vor meinen Augen im matten Dunkel der Fenster­scheibe die unendlich ruhelose Allgegenwart des Windes als das Spiegelbild meines Kopfes versteinert."

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... Zugleich vergißt er nie, daß alles, was er sieht, eine kulturelle Bestimmung ist. Hatte der Mensch, argumentiert Flusser, anfangs seine Welt den Naturphänomenen nachgebildet, so begann er schließlich, die Natur um ihn her nach den aus den Naturphänomenen gebildeten Kulturphänomenen zu bilden; diese lösten sich von ihrem Ursprung und wurden nun ihrerseits zu Ursprüngen neuer Modelle und Wirklichkeiten: aus der aus der Natur abstrahierten Maschine wurde „Neue Natur“ abstrahiert. Jede Fabrikarchitektur legt davon Zeugnis ab und die gerade im letzten Jahrzehnt propagierte Vorstellung unseres Gehirnes als eines Computers – also einer Maschine – sowieso...

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William Gibson ist in der deutschen ScienceFictionSzene einschlägig bekannt, in den USA hingegen eine Berühmtheit. Ganze Theorien sind von seinen Ideen beeinflußt und in die kybernetische Zukunft hineingeführt worden. Gibson hat in der Subkultur besonders der californischen Rockszene seine Wurzeln. Das begründet seinen populistischen Anspruch. In alternativen Subkulturen, so schreibt er in seinem neuen, diesjährig auf deutsch von Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins herausgebrachten Roman "Future Matic", „kam die industrielle Zivilisation zum Träumen. Sie waren so eine Art unbewußte Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die alternative gesellschaftliche Strategien erforschte.“

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Wolfgang Held, 1933 geboren und seit Jahren in Deutschland gewissermaßen nachdrücklich unbekannt, begleitet unaufdringlich und diskret die hiesige Publikationsgeschichte. Man denkt schon nicht mehr an ihn, da erscheint wiederum ein Buch, oft in die Grenze zwischen Roman und Fließen gelegt - Texte sind dies, die sich sowohl narrativer Techniken bedienen als sie zugleich im Sprachstrom auflösen wollen: Dichtung im allerbesten Sinn des Wortes ...

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Es gibt auch schöne Sätze in diesem Roman. Sie lauten etwa Er schaute auf die ausgestreckte Hand, ein schmaler Becher aus Fingern, und nahm eine Zigarette heraus, auch wenn der Becher selbstverständlich im Akkusativ stehen und es also “einen schmalen Becher aus Fingern” heißen müßte – aber das sind Beckmessereien, auf die es hier nicht mehr ankommt...

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Kazuo Ishiguro wurde mit dem Roman „Was vom Tage übrigblieb“ so berühmt, daß er noch berühmter durch den gleichnamigen Kinofilm wurde, der wiederum eine Ausgabe als „Buch zum Film“ auslöste, welche sich nun von diesem Kinoruhm nährt...

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Vielleicht hat Robert von Ranke-Graves nicht nur, weil Karl Kerényis griechische Mythologie vier Jahre vor seiner eigenen veröffentlicht wurde - was zugegebenermaßen bitter ist -, "echte hysterische Ausfälle gegen das Buch" produziert, sondern weil ihm eine bestimmte humanistisch-pädagogische Auslegungspraxis nicht paßte. Die durchzieht jedenfalls Kerényis im Rahmen einer Werkausgabe von Klett Cotta jetzt wieder aufgelegtes, erstmals 1944 erschienenes Buch "Töchter der Sonne". Kerényi rechtfertigt sein Verfahren mit durchaus nicht verstelltem Bezug auf Th. Mann: "Keine Kosmogonie kann sich unabhängig machen von der bereits bestehenden, den Erzähler selbst umfassenden Welt und von ihrer Denkbarkeit (...)." Die den Gelehrten während der Verfertigung seiner mythologischen Schrift umfassende Welt war vom Faschismus gepackt...

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Schon, daß die Metamorphosen – zu Recht – dieser Geschichte das Motto stellen, macht mich ihr mehr als geneigt. Aber es kommen auch Vulkane drin vor. Wo diese eine Rolle spielen, ist von Tiefe die Rede, auch wenn sie sich in eine Art Märchen kleidet. Von Tiefe und von Letzten, Unbedingten Dingen. So tänzerisch auch immer sie formuliert sind.

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... Der Hitlerfaschismus bediente die Interessen der kapitalistischen Welt und verhalf ihr, nicht etwa seinem irren Ideologem, zum Endsieg – das ist eine der politisch höchst inkorrekten, dennoch gar nicht neuen seien es Thesen, seien es Einsichten, die Thor Kunkels umstrittener, vor ein paar Wochen bei Eichborn Berlin erschienener Roman “Endstufe” dem Leser offeriert.

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Seit einigen Jahren gehört zu den banal gewordenen Wahrheiten des deutschsprachigen Büchermarktes, daß sich nicht nur viele interessante Debütanten vornehmlich in kleineren oder kleinen Verlagen sammeln, sondern auch Dichter, die der Mechanismus des Literaturbetriebs als Störkörper ausscheiden wollte...

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„Wenn ich an Amerika denke, denke ich an ein Riesenbaby, das mit Sprengstoff spielt“, schreibt Henry Miller 1935 in dem Büchlein „Aller retour New York“, das unter dem Titel „Reise nach New York“ in gänzlich neuer Übersetzung bei Schöffling & Co herausgekommen ist. Nicht völlig ungewagt in dieser Zeit, da sich nach dem 11. September ganze Redaktionen auf Amerikatreue verpflichten mußten, worunter selbstverständlich Treue zu den USA verstanden wird, nicht etwa zu Canada, geschweige denn Mexiko. Wenn einer „Amerika“ sagt, sind damit immer die USA gemeint. In der Verwendung von Wörtern lauert manch ein unangenehmer Sinn. ...

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"Die Vergangenheit ist ungenau, denn auch wenn wir uns bemühen würden, könnten wir nie mit Sicherheit sagen, wie es wirklich war. Wir müssen uns auf das menschliche Gedächtnis verlassen, aber dieses ist trügerisch."
" Schreibt Czseslaw Milozs. Es kann insofern sehr wohl die poetische Aufgabe eines Schriftstellers sein, ein fremdes, vielleicht auch falsches Bild seiner selbst in die Lebensbeschreibung zu integrieren." ...

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„Die Ouvertüre der Hochzeit des Figaro ist die Marseilleise der Deutschen“, sagt der in Wien aufgewachsene Daniello. Und weiß um so mehr, wie heikel die Wahrheit seines Bomots ist. Immerhin gilt Mozart dem politisch Korrekten als Österreicher heute. Fragen wir freilich danach, ob er zur deutschen Kultur gehöre, wird sich das schwer verneinen lassen. Nur moralisch Verbretterte verstiegen sich in die Verneinung – doch selbst sie würden ihr Unrecht spüren. Gerade im Falle Deutschlands läßt sich Nationalität mit Kultur nicht verwechseln; wer diese als eine Funktion von jener interpretiert, macht einen Strich durch die Kunst. Der das unter Aufbietung schlimmster politischer Gewalt getan, hat einen der furchtbarsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts verschuldet – und doch einen Gedanken fortgesetzt, der perverserweise unter anderem aus jener Befreiungsbewegung stammt, für die eben auch „Le nozze di Figaro“ steht – ob nun zu tatsächlichem oder liebevoll übertriebenem Recht. Am 'Gegenstand’ Deutschland griff politische Identitätssuche fehl wie selten irgendwo sonst. ...

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Unter den SpanischÜbersetzern galt er, der Juan Carlos Onetti übertrug, als Gott. Sein literarisches Werk indessen – es sind immerhin mehrere Romane – ging unter. Ganz sicher zählt der 1916 geborene und 1994 verstorbene Wilhelm Muster zu jenen Dichtern, für die gilt, was nun schon mehrfach und von durchaus berufenen Stellen gefordert wurde: Es müsse endlich eine geheime Geschichte der deutschsprachigen Literatur verfaßt werden, in der die eigentlich ästhetischen Größen nicht nur mehr am Rande Erwähnung finden. Niebelschütz gehört dazu, Hans Henny Jahnn gehört dazu – und, so meine ich, Wilhelm Muster auch...

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...Opitz hat nämlich einen sehr ungewöhnlichen, vor allem aber unanständigen Luther-Roman geschrieben. Darin feiert er den wüsten Reformator nicht ab, sondern unter. Ja er feiert ihn in Grund und Boden, und zwar mit einer diesem Manne so angemessenen wie ihn verspottenden Sprachlust...

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"Antoine leidet. Leidet, ohne betroffen zu sein. Am Zustand der Welt. An seinem eigenen Zustand. Daran, daß alles, was er tut, mit einem gesellschaftlichen Unrecht verbunden ist, das sich weder ändern läßt, noch kann ein klar denkender Mensch es nicht ändern wollen. Aufbegehren führt zu Unrecht, nicht aufzubegehren auch. Es ist ein Elend mit dem Intellekt." ...

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  Für Mark Polizzottis Biografie. Und beides André Breton zu Ehren.  
 
 
André Breton, der am 18. Februar 1996 einhundert Jahre alt geworden wäre, wird am 19. Fe­bruar 1996 einhundert Jahre alt werden. Über drei Dezennien hat er, ein Abraham der Avant­garde, weitgehend alle wichtigen westlichen Dichter und Maler angezogen und sie in das von der Kunstreligion des späten 19. Jahrhunderts verheißene Kanaan geleitet. Er hat den Surrealismus nicht nur entdeckt und seine wechselnden Jünger ein- und hindurchgeführt, wobei er sie mit Hoffart gefüttert und oft bestraft hat, - nein: Er ist, einem bonmot zufolge, der Surrealismus gewesen...

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Landschaften gibt es, vertrackte: Aus denen quillt - möchten sie auch vollgestopft sein mit modernem Verkehr und von Raffinerien geplastert - immer wieder etwas heraus, was der legendäre, so unmäßig bewunderte wie heftigst abgelehnte John Cowper Powys einnehmend altmodisch den Urgrund nennt.

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"Was um alles bewegt Sie, einen Unterhaltungsroman auf den zunehmend raren Sendeplätzen für Literatur zu besprechen?! Die Autorin Anne Rice gehört zu den meistgelesenen der Welt..."
" ... und schreibt kein gutes Deutsch..."
"Sie meinen Englisch..."
"... wenn ich mal von der Übersetzung aufs Original rückschließen darf..." ...

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  Körper und Fremdkörper im Kino David Cronenbergs  
 
 
Es gibt auf dem nordamerikanischen Kontinent zwei Filmer, deren Werk auf eine Weise literarisch ist, wie es im alten Europa vor allem die Arbeiten Jacques Rivettes und Jean-Luc Godards waren: Den US-Amerikaner David Lynch und den Kanadier David Cronenberg...

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  Elmar Schenkels essayistische Erkundungen über H. G. Wells.  
 
 
H.G.Wells’ ist soeben 125 Jahre alt geworden. Doch kaum deshalb, sondern möglicherweise aus prinzipiellen, literarästhetischen Erwägungen hat Elmar Schenkel über diesen einen Vater der Science Fiction ein in seiner Eleganz seinerseits sehr englisches Buch vorgelegt. Er nennt es „Eine essayistische Erkundung“. „Biografische Essays“ hätte vielleicht besser gepaßt, wäre der Text nicht über lange Strecken mit kurzweiligen interpretativen Spekulationen beschäftigt...

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Welch ein Sprachfest, welcher Leserausch! Dabei ist doch, Dramentexte zu lesen, eine gemeinhin eher trockene Angelegenheit, zumal, werden sie mit Anmerkungen bestückt, die ihre Altertümlichkeiten faßbar machen sollen. Nichts davon bei Wolfgang Schlüter, der nun das dramatische Gesamtwerk des elisabethanischen Dichters, Raufbolds, Säufers und Spions Christopher Marlowe übersetzt hat. Schlüter, Dichter selbst, macht aus „Altertümlichkeiten“ flugs „Antiquitäten“, und schon hat man, als sinnenfreud’ger Mensch, eine ganze Szene besser vor Augen, furwahr!, als würd sie auf die Bretter gestellt, die hier die vornehmlich politische Welt bedeuten. Marlowe wußte, wovon er schrieb, und Schlüter weiß das auch...

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  "Werke und Konkordanz". Arno Schmidt auf CD-Rom  
 
  A:     Was ist denn nun wieder das? (grummelt:) Hmhm...
B:     Na-ne CeeDee!
A:     - und was ist drauf? Wie ich Sie kenne, so gewaltiger sinfonischer Krempl...
B:     Nee, sümfonische Texte.
A:     Texte?
B:     Zusammenklang... im Wortsinn... nix Chamber Music...
A:     Aah!-Joyce...
B:     Ge’mSe mal den Laptop...
A:     ..auch so ein Wort, auch so sümfon’sch...
B:     Statt „Sekretärin“, nicht? Also statt Fräulein-auf-n-Schoß-zum-Diktat....

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  Ein Mozart-Roman.  
 
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Sprecherin:    Wolfgang Hildesheimer ging nicht so bedächtig mit seinem genialen Helden um. Und Milos Forman erst!... also im Film: Erinnern Sie sich des wiehernden Mozarts?
Sprecher:    Ich will ja gerade sagen, daß uns ähnliche exzentrischen Meckereien hier nicht zugemutet werden. Ins Off, den Hörer angesprochen: Da können Sie ganz beruhigt sein!
Sprecherin:    Ach ja? Und wenn Mozart bei Tisch furzte? Oder seinen jugendlichen Schülerinnen in den Ausschnitt griff? Davon hören wir nichts?
Sprecher:    Na ja, schon, es tut mir leid... aber es wird uns immer verdeutlicht, wie harmlos das eigentlich war, wie kindlich... Schließlich sind wir politisch korrekt... da darf man sowas nicht betonen..! Es waren 15jährige dabei, ich bitte Sie! Erwähnen muß man es, natürlich, wir sind ja Aufklärer, aber: uns dem allzu sehr aussetzen..? - Der arme kleine Kerl! ...


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(Strauss/ Herbst/ Syberberg)

Herbst:     Der SPIEGEL pfeift es von dem Dach: Das neue Buch von Botho Strauss ist erschienen. Auch das literarische Quartett sprang sofort in den Markt und handelte mit kleinen Worten unter Wert:
Strauss:     Das Leben hängt von großen Worten ab und wird meist unter Wert gehandelt. Es kann nur Übertreibungsversuche und gescheiterte Übertreibungsversuche geben.

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