kalte Glut auf den Lippen
den Geschmack erkalteter Asche
auf der Zung‘
præzise Inventur vager Gefuehle:
das Meer = die See der Sprache
erotische Grapheme treffen auf sinnliche Lesearchipele
im Sediment deuten Spuren flussaufwærts
in Quellenkunde verengen sich
Strom & Strœmung
die Topografie der Haut nachzeichnen
den Atem anhalten
& dem Herzschlag nachlauschen…
Zeit ist gefroren im
Licht unserer frostigen Tage mit
hochspezialisiertem Fensterwissen
diffuse Sprachverwehungen in
verbalen Gletscherspalten dehnen
den ewgen Moment des Todes
Der Schuber, Werkausgabe der sämtlichen Gedichte von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2017
Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.