Monat: September 2008

Zum Tod von Christa Reinig

„Auch die Umwelt, auf die ich einwirken wollte und die mich geformt hat, verändert sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt so, als hätte ich von Zeit zu Zeit den Planeten gewechselt. Und vor allem: es änderten sich meine literarischen Kriterien.“ (1986)…

RIP, Bruno!

  Er war der, ohne den ich definitiv nicht da stünde, wo ich heute stehe: Bruno Runzheimer. Engster Freund von Biby Wintjes, dem Bottroper Nabel der deutschen Subliteratur. Als Biby im September 1995 starb, führte Bruno das IMPRESSUM noch vier…

Urs Engeler Editor

Er lese Von herbstlicher Stille umgeben wird ein Stück gespielt (2003) von Peter Waterhouse wie ein Gedicht, betont Urs Engeler während unseres Telefongesprächs, bei dem ich mich ein wenig in einen Verleger hineinzuhorchen versuche, dessen reizvolles Programm mich seit den…

Underground!

Literarische Subkultur in Deutschland von 1968 bis 1998 und das „Informationszentrum“ des Josef Wintjes in Bottrop In Deutschland gibt es die literarische Alternativkultur oder „Alternativpresse“ seit 1968. Ab diesem Zeitpunkt wird der Begriff zu einer spezifischen Bezeichnung für jene programmatische…

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wachsen Finger sich drängelnd Pendelung des Unterarms als Panzer: gespalten bin ich eine Krümmung mit Fühlern *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch…

Kehrrichteimer & Anhæufungen

eine Bilderreise durchs Blitzlichtgewitter   Melancholie des Zerfalls an = einem qualvoll schœnen Abend der gereizten Nervenkunst > hœrt das offene Ohr mehr heraus aus der berstenden Gesellschaft des Ueberflusses   Wahrnehmungsvirtuositæt trifft auf : Intelligenzartistik im = Kulturtransfer gesiegt…

Fallen

Ich suche nicht nach absoluter Wahrheit, mich reizt die wissenschaftliche Neugier nicht. schon gar nicht die der Naturwissenschaften. obwohl wir denen viel Gutes verdanken. Ich nehme hin, wie es ist: Dass die Aufklärung, wie Voltaire oder Lessing sie dachten, gescheitert…

Neptuns Tintenfass

Die Sonette bestechen durch die Freiheit, die sie sich formal nehmen, und doch sind sie zugleich streng, was das sprachliche Gleichmaß jenseits metrischer Silbengenauigkeit angeht. Und das ist das Wichtigste. Die Verse, die Worte, die Sätze, sie fließen, und ich liebe…

Lyrik von JETZT zwei

Nach der Anthologie Lyrik von jetzt, die 2003 bei DuMont veröffentlicht wurde, ist nun im Berlin-Verlag ein Nachfolgeband mit weiteren 50 deutschsprachigen Autorinnen und Autoren der jungen Generation erschienen. Heraus­geber sind wieder Björn Kuhligk und Jan Wagner. Kann man das…

Schöne Aussichten

Poem in drei Akten, fünf Bildern und einem Prolog Der Titel ist nur vordergründig ironisch. Es geht in Wirklichkeit um den Sinn unseres Lebens. Unsere Aussichten sind gering, wenn wir so weitermachen wie bisher – wir sehen nicht viel, wir…

Wert

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin.

schweigsam

noch bliebe ein rest zu sagen mein mund ist vorübergehend geöffnet dann wieder geschlossen die speerspitzen mit denen du zielst sind vergiftet – wenn man stille fotografieren könnte wäre mein schweigen ein fisch glatt und silbern und er sähe aus…

Reiseschreibmaschine

Eine Regung riss ihn aus dem fast chromatischen Schlaf, fassbarer Träume Inhalt entleerte sich, als hätte jemand auf Löschen gedrückt. Inzwischen war es Morgen geworden, ein Bleistiftstummel hatte sich malerisch in seine linke Wange gedrückt, blieb dort eine kurze Zeit…