Monat: November 2009

Zsolnay Verlag

IM RATTERN DES ZUGS Wird nichts aus dem Leben mehr ranken, noch ein Jahr, noch zweie, noch x? Schwarze Schwäne meiner Gedanken gleiten weichselwärts nach dem Styx… Alexander Lernet-Holenia „Lesen ist ebenso nützlich wie reizend. Wenn ich lese, bin ich…

Zuhausesein

Ich habe die von Peter Ettl engagiert betreute Reihe schnell schätzen gelernt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, habe ich diese sympathisch gestalteten Broschüren als Lyrikbände erlebt, die einen guten Einblick in die deutschsprachige Lyrikproduktion nach 2000 abseits der im Fokus des…

XI

  Transitraum des Nirgendwo. Falls es ein maximal beschleunigtes Nichts gibt, dann in einer rheinischen Fussgängerzone, in der Zeit und Ort aufgehoben sind. Max überschaut ein Areal, das an einen zugigen Platz angrenzt. Aus dem Boden strahlen Ellipsoide, diese Lichtinstallation…

LIEBHABER UND AUSSTELLUNGEN

Es ist sonntagmorgens, fünf nach zehn, und Günther Kimmerle ist unausgeschlafen. Er betrachtet sich im Spiegel, während er sich rasiert. Er sieht schlecht aus. Die Augenränder sind gerötet, die Tränensäcke geschwollen. Geplatzte Blutgerinnsel zersetzen die Iris. Zwischen den Augenbrauen und…

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Tod jünger als ich kriegt ein Kind das ihm beibringt erwachsen zu werden *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren…

Meine Seele eine blaue Schrift

Kommentare zu frühen Gedichten Heinz Küppers[i] Ich stelle im Folgenden drei Gedichte aus den späten 50er Jahren in den Rahmen ihrer Zeit – mit einigen wenigen biografischen Erklärungen, deren es aber nicht bedarf, um die Gedichte zu verstehen. Heinz Küpper…

Wellenbewegungen

Mit dem Erscheinen der Vignetten geht das bisherige Projekt Labor nach 20 Jahren in ein Label über. Wie alle Rebellen braucht auch A.J. Weigoni keinen Grund, er überschreibt in einer Art von Trauerarbeit eine Literaturgattung neu und praktiziert damit mehr…

KNOCHEN

wo ich fraß und fäule übersteh leb ich erlöst vom körper lieg ich zerlegt im abgrund unter der landschaft versteinern meine knochen werd ich zeichen nutzen mir die besten prothesen nichts selbst wenn sie häuserwände erklimmen in mauerspalten ragen leibabrisse…

Der Lesekasten

Nie wieder können wir Vergessenes ganz zurückgewinnen. Und das ist vielleicht gut. Der Chock des Wiederhabens wäre so zerstörend, daß wir im Augenblick aufhören müßten, unsere Sehnsucht zu verstehen. So aber verstehen wir sie, und um so besser, je versunkener…

Was solls

  Einen Reim machen auf die Erlebnisse! Denkt er sich. Auf alles das! Was er nicht versteht. Denkt er sich. Er kann es nicht. Die Reime fehlen, die Worte, Verse, Strophen auch. Denn Reime helfen nicht. Aber er kann sich…