kleine figuren

Der Dresdner Künstler Matthias Jackisch ist ein Kosmopolit, eine Art moderner Schamane, der auf eine ursprüngliche und dabei unverwechselbare Art die Seele des Steins sichtbar werden lässt. In unzähligen Ländern der Welt hat er Steine erkundet, zu sich „sprechen“ lassen, und zu eigenen „bildhauerischen Dialogen“ mit den Steinen hin weiter entwickelt. So genannte „Seelenbasalte“, selbstverfertigte Steinflöten, Bronzen, Holzfiguren, abstrakte Skulpturen und archetypische Menschenabbildungen oder Büsten umspannen das Werk des Bildhauers Matthias Jackisch.

Sein größtes Projekt war der so genannte „Augenstein“, den er für das Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin umsetzte. Dafür wurde ein zehn Tonnen schwerer Monolith aus Schweden geholt und in acht Teile gesägt, die nun unter der Decke des größten deutschen Parlamentsgebäudes schweben.

Die zweite Einzelausstellung des Absolventen der Hochschule für Bildende Kunst in Neuss steht unter dem Titel „kleine figuren“. Matthias Jackisch überrascht uns in der neuen Schau mit einem – auch für ihn – neuen Experiment für die Seele. In den letzten Monaten sind gebrannte Skulpturen in Miniaturform entstanden, die wie ein Konzentrat des jahrzehntelangen künstlerischen Schaffens von Matthias Jackisch erscheinen. Die Skulpturen im Taschenformat vereinen, wie alle Arbeiten des Künstlers, die Fragilität und die Urkraft der Natur und vermitteln dem Betrachter einen intensiven Eindruck davon, wie die Schwierigkeiten plastischen Abbildens in der Gegenwart zu meistern sind; Matthias Jackisch löst sie mit einer ihm eigenen Leichtigkeit, er selber formuliert zu diesem Thema: „Kleine Figuren haben viel Platz. Auch können sie verloren gehen, vom Wiederfinden ganz zu schweigen. Kleine Figuren können einen phantasiebegabten Kopf ganz ausfüllen. Ihre Mitreiseeigenschaften werden besonders von Nomaden geschätzt. Noch können sie stehen, sichtbar, wo es mir/dir gefällt, bald werden sie in der Tasche verschwinden.“

Die Galeristin Kirsten Adamekt freut sich, die zweite Ausstellung von Matthias Jackisch in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim ein ganz neues Spektrum des Bildhauers Matthias Jackisch zeigen zu können. Neben den „kleinen figuren“ werden zugleich Steinskulpturen und zeichnerische Vorstudien zu sehen sein. Die Ausstellung formuliert so eine ganz persönliche und vielleicht auch als intim zu bezeichnende Einladung zu einer Begegnung mit Mini-Plastiken, die einen eigenen Umgebungsraum erzeugen und von ihrem betrachtenden Gegenüber doch gleichzeitig auch Unabhängigkeit und Freiheit einfordern.

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Zur Vernissage am 14. September 2013 um 16.30h wird der Künstler eine Steinflöten-Performance bieten, eine musikalische Überraschung, die ganz einfach die Seele mitspielen lässt.

galerie amschatzhaus
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