Monat: Februar 2015

schneller – schneller – superspeed

Blabla

Super Speed Art Tour 2015 Ende Juli dieses Jahres gehen wir, Stephanie Neuhaus und Haimo Hieronymus, erstmalig mit unserem Konzept einer fahrbaren Galerie in die Öffentlichkeit und damit auch auf die erste große Tour. Auf der Strecke von Stuttgart nach…

Gute Nacht, gute Nacht!

  Wenn ich gleich einschlafe, sagt Schlange, bin ich dann nicht mehr da, oder bist du nicht mehr da, oder sind wir alle beide weg? Wenn ich wach bleibe, sage ich, bin ich da, aber du siehst mich nicht, und…

Die erste Elegie

  Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch…

Profitgier

  Die Hoffnung auf Besserung schweißt solange zusammen, wie nichts durchgesetzt ist, dann kommt der Eigennutz.   *** Von Herrn Nipp waren auf KUNO zwischen 1989 und 1994 Aperçus, Bonmots, und Sentenzen zu lesen. Eine Vorform der Twitteratur. Prägend für…

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  ihre stirn der strahl der sonne rief nach mass haltungs programmen sagte: iss sagte atme brachte mütter zur welt rote weiße schwarze schrieb nicht sprach texte auf ein tonband zu wort wenn der tag ins dunkel fällt trägt sie…

katze

  jagt die seele licht im auge in der nacht mit schlankem körper krummem rücken  schleicht sie und zieht schlangen aus der erde  trennt sie ihnen den kopf ab und zerstückelt sie vermehrt sie milch butter körner geld hütet sie…

Erinnerung an Ilija Jovanović

  Ich übersiedle, ich gehe weg, hier gibt es mich nicht mehr, ich gehe aus meinem Haus, aus meinem Heim, für immer in die Ewigkeit, wo ich kein Fremder bin, kein Asylant.  Ilija Jovanović   Ein bedeutender, aber weithin unbekannter…

abbitte des norwegers

  ich bin so langwierig du wartest immer wie reisende auf der bahnsteig ich bin solch kleines gewissen samstag ich komme mehr schnell zu dir dann bin ich frühzug nach Annemarie Zornack, „Liebesbrief aus Norwegen“   *** Über die Qualität…

Die Nacht.

  Niedersinkt des Tages goldner Wagen, Und die Stille Nacht schwebt leis’ herauf, Stillt mit sanfter Hand des Herzens Klagen, Bringt uns Ruh’ im schweren Lebenslauf. Ruhe gießt sie in das Herz des Müden, Der ermattet auf der Pilgerbahn, Bringt…

Köstliche Miniaturen

Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen, sagt Markt Twain auf der Seite 6. Und spätestens hier, bevor die Miniprosa-Stücke beginnen, ist der/die Leser/in verblüfft. Geschichten entstehen im Auge. Na, das kann ja heiter werden. Und schon…

Kleines Manifest

  Habe Mut, die Welt in Bildern zu öffnen! Entfalte deine und andere Welten! Schreibe in neuen Welten von der alten Welt! Schreibe in der alten Welt von neuen Welten! Erfinde neue Bilder! Erschaffe neue Motive! Webe neue Netze von…

Aus meinem Kohlebunker

  ich hab die zeichnung in kohle erkoren als handlanger auf weissem papier drin hab ich nun habicht oben… oben von unten her bewegt * wir haben bunker mit kohle gesaettigt haben kohle gebunkert nun schauen wir oben oben nicht…

Über den Zustand der Liebe in lyrischen Texten

Über Liebe als Beziehung zwischen den Geschlechtern gebe es nichts Neues mehr zu berichten, das habe die Literatur dargestellt in allen Varianten ein für allemal, das sei für die Literatur, sofern sie diesen Namen verdient, kein Thema mehr – solche…

Verkürzer

Weiterführend → Ein Porträt der Fragmenttexterin Angelika Janz lesen Sie hier.

Kaltgeplatztes Grau liegt auf dem Acker,

  die schwarzen Vögel picken sich die Schnäbel krumm und fliegen auf, verstört.   Gestern noch haben wir getanzt und im Scherz gesagt, wir tanzen auf einem sterbenden Planeten. Heute hats sicher einen zu Boden geschlagen, morgen schlägts dich.  …

ATEMLOS

    Schlaglichterkas kaden Spotzeitlich kanalt’s Clipto manisch Stakkato wirrwarr Gehirnreiz Reiz gehirn Schwupp Wegge schwappt Fastfood sensorium Kümmerlinge am Einschalttropf Quoten mißverständnis Da fliegt einer Fliegt übern Sender Fliegt sich flügellahm   *** Eine  Würdigung des Herausgebers und Lyrikers Axel…

Ten years after

  es gibt die konstellationen des südlichen und des nördlichen himmels, und es gibt sie: die silberdisteln. Unlängst wurden die diesjährigen Kandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015 bekanntgegeben. Darunter befindet sich mit Jan Wagner zum ersten Mal seit…

Orte 1. Das versunkene Feld

Versunken ist hier eigentlich nichts: aber so starr stehen Gestelle inmitten der Gänseblumen… Und die Gerüste mit Scheiben von hinten — es ist das Rätsel eines lokalen Sachverhalts, der nur 5 Min. von zu Haus… Früher war`s der Trainingsplatz unseres…

ZUGANG ZU WINDRÄDERN

Am Stadtrand die Zentrifugen schleudern den Horizont klein unermüdlich Machinen erinnern an Zukunft, die es nicht gibt,untröstlich in ihrer Aufrichtigkeit Flügel angeschminkt, verbeulte Gaben in der Hand,die panischen Säulen. Luft bäumt sich, verkrallt in taumelnd lose Leiber, die Heiterkeit wendet…

Wasserschleier

Sarah versucht, durch den Wasserschleier zu sehen, ob Kathrins Fenster beleuchtet sind. Sie sieht nichts. Alles ertrinkt im Regen. Il pleut dans mon cœur, comme il pleut sur la ville, quelle est cette langueur, qui pénètre mon cœur… Ich sollte…

herzgegend

bäume haben sich ihre schatten herausgerissen, brennen im wurzelfeuer. holzasche über geöffneter erde verstreut. das licht der laternen wurde durchtrennt, lose treibt es im augenwind. die tür ist zugemauert, fenster sind verschweißt. auf den scheiben liegen die nerven der blicke…

Abgelaufene Zeit

A clock stopped—not the mantel’s; Geneva’s farthest skill Can’t put the puppet bowing That just now dangled still. An awe came on the trinket! The figures hunched with pain, Then quivered out of decimals Into degreeless noon. It will not…

Unterhaltung

  Früh war er ins Bett gegangen, weit vor zwölf. Hatte vermutet, dass er etwas nachzuholen hätte, den Schlaf, der die letzten Tage und Wochen nicht sein gewesen war. Er hatte noch kurz vorher einen Anruf einer lieben Person bekommen.…

Ruhmreicher Stein

Es gibt treffliche Gedichte des noch ziemlich jungen Griechen Stamatis Polenakis, der den alten Odysseus zum Namensträger eines durch unsere Zeit irrenden Menschen macht – wir sehen den gebrochenen Menschen der Moderne, der dem Schicksal der Geschichte ausgeliefert ist.  Im…

Traue

  Further reading → Ein Porträt der Fragmenttexterin Angelika Janz lesen Sie hier.

Gesang der Ungeborenen

Vater, dir drohet nichts, Siehe, es schwindet schon, Mutter, das Ängstliche, Das dich beirrte! Wäre denn je ein Fest, Wären nicht insgeheim Wir die Geladenen, Wir auch die Wirte? *** Im Alter von achtundzwanzig Jahren verschafft sich Hofmannsthal mit dem…