Heimat

 

die Wiese und der Waschbeton

von klein auf einander versprochen

 

uns Kindern gefiel ihre Beständigkeit

das Alter, das ihnen von Beginn

 

anhaftete wie die Vorstellung einer

Goldenen Hochzeit. das Glück, die

 

Vororttage in Baumgeschwindigkeit

auf Fenstern vorüberziehen zu sehen

 

es gab kaum Mißbrauch, kaum einen

Mord. Sonne lächelte die Stille fort

 

es gab Sommer, in denen wir fast so

braun wurden wie die Biafrakinder

 

 

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Leseprobe aus: Versnetze_zehn – Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart, Herausgegeben von Axel Kutsch, 340 Seiten, 24,- Euro, Verlag Ralf Liebe, Weilerswist 2017)

Weiterführend →

Eine eine Würdigung des Hungertuchpreisträgers Stan Lafleur finden Sie hier. Eine  Würdigung des Herausgebers und Lyrikers Axel Kutsch im Kreise von Autoren aus Metropole und Hinterland hier.