Nach langem Leugnen räume ich mein Gedächtnis wieder ein Ein Ausblick, ach welch Winkschaden, steht ein Reh auf der Wiese. Die Wolken über der Stadt tragen Rot und Gelb statt Wetter, na sowas auch ein sattes Grün ist mit von…
Autor: Jan Kuhlbrodt
Begegnungen mit Bob Dylan. Ein Roman in 30 Kapiteln (Auszug)
vorsatz einmal in der dämmerung grüßte ich einen fremden, den ich für bob dylan hielt. 1. kapitel ein andermal, als ich mich in arkansas verlaufen hatte, schenkte mir ein mann fünf haushaltskerzen und ein päckchen zündhölzer. dieser mann war…
Hölle. Ankunftshalle
Ich habe sehnsuchtsvoll aber auch ein wenig ängstlich auf das Buch gewartet, die Texte kannte ich bereits aus den Fahnen, aber ich war gespannt auf die Illustrationen, die noch nicht fertig waren, als der Verlag mir die Fahnen schickte. Heute…
Versuch über Ingold
Vom Abtragen der Monumente oder das Wesen der Chronologie I Felix Philipp Ingold ist ein Autor, dem ich nicht ausweichen kann. Ich habe mich nicht darum bemüht, und es wäre müßig, denn es scheint, als würden er oder seine Texte…
Der schöne 27. November
Der folgende Text wird aus Thesen bestehen, denn abschließend ist zu Brasch nichts zu sagen. Brasch selbst ist nicht abgeschlossen. Ein Gedicht aus dem Nachlass, das eine Replik auf ein anderes seiner bekanntesten Gedichte ist: Der schöne 27. November Heute hat…
Siege und Niederlagen
Das zwanzigste Jahrhundert stirbt scheibchenweise. Und mit jedem Stück, das mir schwer schien, bedeutsam und erhaben, und das die Leichtigkeit der Vergängnis angenommen hat, und fortgeweht ist, wird eine weitere Schicht sichtbar. Ein Jahrhundert aus Blätterteig, gefüllt zuweilen mit Senf,…
Vergangenheitsformen
In diesem Jahr jährte sich die Machtergreifung durch die NSDAP in Deutschland zum 80. Mal, Hitlers Ernennung zum Reichskanzler durch Hindenburg und die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes durch den Deutschen Reichstag. Ein Prozess strebte seiner Vollendung zu, der in der Pervertierung des…
Gegenwart
zu den Gedichten von Peggy Neidel die idyllen schreddern, ja klingt irgendwie passend 1 Lakonische Gebilde. Zuweilen Vierzeiler. Ein langer Text am Anfang. Stets ein hintergründiger Sound, als liefe da etwas mit. Ein kosmisches Rauschen vielleicht oder doch nur der…
Spuren
zu: Thomas Brasch Die nennen das Schrei. Gesammelte Gedichte Am 20. Mai erscheinen im Suhrkamp Verlag die gesammelten Gedichte von Thomas Brasch. Ein Ereignis. Zumindest für mich. Der folgende Text wird aus Thesen bestehen, denn abschließend ist zu Brasch…
Zum Verständnis von Gedichten
1. Es gibt keine unverständlichen Gedichte (kein einziges). 2. Verstehen findet am und im Rezipienten statt. Das Gedicht liegt vor wie es ist; da ist nichts zu machen. 2.1. Der Leser erschließt sich das Gedicht, und nur so wird er…
Stötzer, ein Auszug
Stötzer klagte über schmerzende Füße, ich aber ging beschwingt von dem Gedanken, dass ich es war, der diesen Platz entdeckt hatte, mit federnden Schritten voran. Wir liefen querfeld nach Norden zum Venusberg. Komm schon Stötzer, rief ich, es lohnt sich,…
Buchmanns Babel
Jürgen Buchmann ist ein Phänomen, ich möchte fast sagen, eine Speerspitze der Romanischen Sprachen und vielleicht des Romanischen Sprechens und Denkens im deutschen Gelände, wenn dieser eher bellizistische Ausdruck nicht an der Art vorbei zielte, wie Buchmann Sprache zelebriert und…
Aufmunternde Nachrichten von beschädigten Leben
In dem Satz, dass die Welt aus den Fugen sei, steckt zumindest die Behauptung, dass die Welt einmal gefügt war. Aber das war sie nie, von Anfang an zeigt sie sich als Gegenüber, mit dem man irgendwie verbunden ist. Man…
From outer space
Natürlich spielt der Titel des Gedichtbandes von Markus Hallinger »Das Eigene« darauf an, dass das, was jemand sein Eigenes nennt, den anderen das Fremde ist. Und aus dieser Vorstellung speist sich auch mein Interesse an diesem Band, denn er führt…
„Ich bin vom grauen Elend zerfressen“
Wäre man böse, könnte man sagen, dass Georg Heym, wäre er nicht 1912 beim Eislaufen eingebrochen und ertrunken, vielleicht ein paar Jahre später vor Verdun gefallen oder am deutschen Kampfgas erstickt wäre, das der Wind vom Westen zurückgetrieben hatte, den…
Ästhetische Prothetik
Annäherung an die Visuellen Arbeiten von Angelika Janz Mit einer behutsamen Bewegung, deren Notwendigkeit kaum wahrzunehmen ist, beginnt alles, was seit wenigstens zwei Jahrtausenden sich unter dem Namen der Sprache zu versammeln trachtete …sich nun in den Namen der Schrift…